print logo

Ausstellung im Bauhaus-Archiv in Berlin: Erik Spiekermann. Schriftgestalten

Erste umfassende Ausstellung zum Werk und Netzwerk eines der international bedeutendsten deutschen Schriftgestalter und Kommunikationsdesigner
23. März bis 6. Juni 2011 im Bauhaus-Archiv in Berlin

Berlin, 4. März 2011. Das Bauhaus-Archiv in Berlin bietet vom 23. März bis zum 6. Juni 2011 in der Ausstellung „erik spiekermann. schriftgestalten“ Einblicke in das vielfältige Werk des international bekannten und erfolgreichen Berliner Schriftgestalters und Kommunikationsdesigners Erik Spiekermann und dessen internationales Netzwerk. Anlass ist seine Ehrung mit dem Deutschen Designpreis 2011 in der Kategorie Persönlichkeit für sein bisheriges Lebenswerk. Der Designpreis wird jährlich vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie als höchste offizielle Design-Auszeichnung ausgelobt und vom Rat für Formgebung verliehen. Die Ausstellung im Bauhaus-Archiv macht Spiekermanns Bedeutung für das deutsche und internationale Grafik und Corporate Design sichtbar. Auf mehr als 30 Fahnen werden von dem Gründer von MetaDesign und FontShop von 1979 bis heute entworfene Schriften präsentiert. Spiekermanns Corporate Design Projekte für den Economist, die Deutsche Bahn oder den Flughafen Düsseldorf und das von ihm entwickelte Fahrgast-Informationssystem der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind in der Ausstellung ebenso zu sehen wie von ihm verfasste Publikationen. Spiekermann entwickelt nicht nur komplexe Kommunikationssysteme, er lebt diese auch: Sein Netzwerk aus Designbüros und Grafikdesignern aus aller Welt wird in der Ausstellung durch einen interaktiven Forschungstisch visualisiert und erkennbar. Die Ausstellung wird am 22. März 2011 um 19 Uhr in Anwesenheit von Erik Spiekermann eröffnet. Die Eröffnungsrede hält der Grafikdesigner Johannes Erler, Mitglied der Designpreis-Jury 2011.


Der Schriftgestalter Spiekermann und seine Schriften

Spiekermann hat nie Design an einer Fach- oder Kunsthochschule studiert, aber Blei- und Fotosatz gelernt. Nach vielfältiger Lehrtätigkeit unterrichtet er zurzeit als Honorarprofessor an der Hochschule für Künste Bremen und besitzt den Ehrendoktor des Art Center College of Design Pasadena (USA).

Die Verbindung von handwerklichem Können und Wissen mit den Möglichkeiten des digitalen Schriftentwurfs erlaubten es Spiekermann seit den 1980er Jahren, individuelle und gleichzeitig funktionale Schriften als Medium und Botschaft von Unternehmenskommunikation zu entwerfen. Die von Spiekermann gestalteten firmeneigenen Hausschriften sind zentrales Element des Corporate Design von Unternehmen wie der Deutschen Bahn oder dem Flughafen Düsseldorf. Sie erhöhen deren Markenwiedererkennung und vermitteln Corporate Identity. Seine erste bekannte Schrift, die „FF Meta“ aus dem Jahr 1984 sowie seine 1989 entworfene „ITC Officina“ sind bereits jetzt Schriftenklassiker. Im Januar 2011 wurde die „FF Meta“ vom MoMA in New York in die Architektur und Design Sammlung aufgenommen. Spiekermann entwickelte in seiner Agenturtätigkeit im Rahmen von Corporate Design Projekten komplexe Kommunikationssysteme zur multidimensionalen Gestaltung von Markenerlebnissen.


Der Unternehmer und Macher Spiekermann

Spiekermann ist auch als Unternehmer der Kreativwirtschaft sehr erfolgreich. 1979 war er Mitbegründer von MetaDesign, einer der erfolgreichsten Agenturen für Corporate Design und Corporate Identity in Europa, die er 2001 verließ. 1990 gründete er den Font Shop International, einen der ersten und führenden internationalen Anbieter digitaler Schriften im Internet, sowie das Schriftenlabel FontFont. Er ist Managing Partner der strategischen Designagentur Edenspiekermann mit Sitz in Amsterdam, Berlin und Stuttgart. Als wichtiger Akteur der internationalen Designszene gründete er die TypoBerlin, die seit 1995 ununterbrochen läuft. Auf dieser internationalen Designkonferenz treffen sich jährlich mehr als 1000 Fachbesucher.


Der Designpreis der Bundesrepublik Deutschland

Der Designpreis ist die höchste offizielle Design-Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ausgelobt. Bereits 1969 wurde er unter dem Namen „Bundespreis Gute Form“ erstmals verliehen. Seit 2006 wird er unter dem Namen „Designpreis der Bundesrepublik Deutschland" jährlich für herausragende Leistungen in den Bereichen Produkt- und Kommunikationsdesign sowie für eine Design-Persönlichkeit vergeben. Über seine Vergabe entscheidet eine unabhängige und sachverständige Jury aus Vertretern von Industrie, Hochschule, Design und Medien. Der Designpreis wird vom Rat für Formgebung (German Design Council) verliehen.