Alles „faule Säcke“?
Bonn/Dortmund – www.ne-na.de Manche Berufsgruppen haben mit Klischees zu kämpfen. So galten die Lehrer einem prominenten SPD-Politiker als „faule Säcke“. Doch wie sieht es mit den Professoren aus? Sind sie „Lehrdienstverweigerer“, wie der Spiegel http://www.spiegel.de hämt. Der Wirtschaftsberater Martin Wehrle und der Dortmunder BWL-Professor Uwe Kamenz haben dazu jetzt ein Buch auf den Markt geworfen: „ Professor Untat. Was faul ist hinter den Hochschulkulissen“. Die These der Autoren: Deutschlands Professoren verausgaben sich vor allem in lukrativen Nebenjobs und vernachlässigen darüber ihre Lehr- und Forschungspflichten.
Laut Spiegel haben sich die Buchautoren einen kleinen Trick einfallen lassen, um die Hochschullehrer zu testen. 2006 erschien im Stellenmarkt der Wochenzeitung Die Zeit http://www.zeit.de eine Anzeige eines Unternehmens, das dem Bewerber „erstklassige Dotierung, Dienstwagen und Außenbüro am Ort Ihrer Wahl“ versprach. Um den Job zu bekommen, müsse der Gesuchte „unternehmerisch“ denken und an zwei bis drei Tagen pro Woche „beraten und repräsentieren“. Die Firma suchte gezielt nach Hochschullehrern. Der erste Satz der Chiffre-Anzeige war verräterisch: „Ihr Hochschulberuf allein lastet Sie nicht aus?“. Das Ganze war „getürkt“, eine Finte von Kamenz und Wehrle.
Auch wenn sich nur 44 der 38.000 deutschen Professoren auf diese Anzeige mit teilweise verräterischen Verweisen beispielsweise über den Grad ihrer universitären Auslastung oder der Länge der Semesterferien um den Job bewarben, ist das Urteil für die beiden Autoren eindeutig. Ihr Beamtensalär bessern sich die Professoren angeblich gern mit diversen und gut dotierten Nebenjobs auf. Vorlesungen lassen sie ausfallen oder delegieren sie einfach an Doktoranden. Wenn sie erst mal Lehrstuhlinhaber sind, stellen sie ihre geistige Arbeit ein, was an der geringen Zahl ihrer Veröffentlichungen abzulesen ist.
Vor allzu pauschaler Kritik warnt Michael Müller, Geschäftsführer der auf IT-Dienstleistungen spezialisierten a&o-Gruppe http://www.ao-services.de und Wirtschaftssenator im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) http://www.bvmwonline.de: „Wenn dieses Buch aufrütteln und bestimmte Missstände an den hiesigen Hochschulen illustrieren soll, dann hat es seinen Zweck erfüllt. Allerdings ist auch ein wenig Vorsicht geboten. Professoren, die geisteswissenschaftliche Fächer unterrichten, haben gar nicht die Chance, an die gut bezahlten Nebentätigkeiten heranzukommen. Und bis man Professor ist, führt man als Privatdozent eine wirtschaftlich äußerst unsichere Existenz. Man sollte jedoch prüfen, inwiefern die schlechte Arbeitsmoral einzelner Hochschullehrer zu miesen Resultaten in Forschung und Lehre führt. Wenn persönliche Faulheit und Systemmängel dazu führen, dass die technologische Leistungsfähigkeit Deutschlands nachlässt, dann ist Handlungsbedarf geboten.“
Nach Darstellung der Süddeutschen Zeitung (SZ) http://wwwww.so.sueddeutsche.de liegen die größten Defizite denn auch eher bei Strukturen als bei Personen: Berufungsverfahren dauerten zu lang und seien nicht transparent. Für eine gute Lehre gebe es immer noch zu wenig Anreize. Außerdem werde die Freiheit von Forschung und Lehre häufig noch so ausgelegt, als sein ein Professor keine Rechenschaft darüber schuldig, wie er seine Zeit verbringt.
Online-Nachrichtendienst, NeueNachricht, www.ne-na.de, medienbüro.sohn, Ettighoffer Str. 26 A, 53123 Bonn oder einfach per Fax unter 0228/620 44 75
Laut Spiegel haben sich die Buchautoren einen kleinen Trick einfallen lassen, um die Hochschullehrer zu testen. 2006 erschien im Stellenmarkt der Wochenzeitung Die Zeit http://www.zeit.de eine Anzeige eines Unternehmens, das dem Bewerber „erstklassige Dotierung, Dienstwagen und Außenbüro am Ort Ihrer Wahl“ versprach. Um den Job zu bekommen, müsse der Gesuchte „unternehmerisch“ denken und an zwei bis drei Tagen pro Woche „beraten und repräsentieren“. Die Firma suchte gezielt nach Hochschullehrern. Der erste Satz der Chiffre-Anzeige war verräterisch: „Ihr Hochschulberuf allein lastet Sie nicht aus?“. Das Ganze war „getürkt“, eine Finte von Kamenz und Wehrle.
Auch wenn sich nur 44 der 38.000 deutschen Professoren auf diese Anzeige mit teilweise verräterischen Verweisen beispielsweise über den Grad ihrer universitären Auslastung oder der Länge der Semesterferien um den Job bewarben, ist das Urteil für die beiden Autoren eindeutig. Ihr Beamtensalär bessern sich die Professoren angeblich gern mit diversen und gut dotierten Nebenjobs auf. Vorlesungen lassen sie ausfallen oder delegieren sie einfach an Doktoranden. Wenn sie erst mal Lehrstuhlinhaber sind, stellen sie ihre geistige Arbeit ein, was an der geringen Zahl ihrer Veröffentlichungen abzulesen ist.
Vor allzu pauschaler Kritik warnt Michael Müller, Geschäftsführer der auf IT-Dienstleistungen spezialisierten a&o-Gruppe http://www.ao-services.de und Wirtschaftssenator im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) http://www.bvmwonline.de: „Wenn dieses Buch aufrütteln und bestimmte Missstände an den hiesigen Hochschulen illustrieren soll, dann hat es seinen Zweck erfüllt. Allerdings ist auch ein wenig Vorsicht geboten. Professoren, die geisteswissenschaftliche Fächer unterrichten, haben gar nicht die Chance, an die gut bezahlten Nebentätigkeiten heranzukommen. Und bis man Professor ist, führt man als Privatdozent eine wirtschaftlich äußerst unsichere Existenz. Man sollte jedoch prüfen, inwiefern die schlechte Arbeitsmoral einzelner Hochschullehrer zu miesen Resultaten in Forschung und Lehre führt. Wenn persönliche Faulheit und Systemmängel dazu führen, dass die technologische Leistungsfähigkeit Deutschlands nachlässt, dann ist Handlungsbedarf geboten.“
Nach Darstellung der Süddeutschen Zeitung (SZ) http://wwwww.so.sueddeutsche.de liegen die größten Defizite denn auch eher bei Strukturen als bei Personen: Berufungsverfahren dauerten zu lang und seien nicht transparent. Für eine gute Lehre gebe es immer noch zu wenig Anreize. Außerdem werde die Freiheit von Forschung und Lehre häufig noch so ausgelegt, als sein ein Professor keine Rechenschaft darüber schuldig, wie er seine Zeit verbringt.
Online-Nachrichtendienst, NeueNachricht, www.ne-na.de, medienbüro.sohn, Ettighoffer Str. 26 A, 53123 Bonn oder einfach per Fax unter 0228/620 44 75