Herausforderungen des deutschen Handwerks in Zeiten der Digitalisierung
Ziel der dreiteiligen Erhebung war es, herauszufinden, an welchen Stellen das deutsche Handwerk Beratungs- und Handlungsbedarf hinsichtlich des komplexen Themas Digitalisierung aufweist. Die Studie mit den drei Schwerpunkt-Themen »Status Quo«, »Generationswechsel« und »Beschaffungsprozesse« kann nun auf den Seiten des ECC Köln kostenfrei heruntergeladen werden.
Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation hält für alle Branchen große Herausforderungen bereit. Das deutsche Handwerk beschäftigen aktuell vor allem hohe Materialkosten, steigende Energiepreise und Lieferengpässe. Der nach wie vor bestehende Fachkräftemangel tut sein Übriges. Das wichtige Thema »Digitalisierung« kann so schnell ins Hintertreffen geraten. Dabei hatte die Corona-Pandemie gezeigt, wie viel Potenzial in digitalen Prozessen für das Handwerk steckt. Wie stark sich die Branche tatsächlich mit dem Thema beschäftigt, zeigt die Studie des ECC Köln in Kooperation mit der Digitalagentur dotSource.
Digitale Anfänge, neue Kanäle und Nachhaltigkeit
Mit dem ECC Köln hat dotSource den idealen Studienpartner gefunden. Das erfahrene Team rund um Dr. Kai Hudetz hat die Onlinebefragung von ca. 350 Handwerkern und Handwerkerinnen aus verschiedenen Gewerken und Unternehmensgrößen übernommen, um im ersten Schritt den Status quo und die Herausforderungen der Digitalisierung im Handwerk aufzuzeigen. Anschließend standen die Fragen nach »Generationswechsel – wie, wann und was gilt es dabei zu beachten?« sowie »Beschaffungsprozesse und (digitalen) Services« im Fokus.
Die dreiteilige Studienreihe liefert einen umfassenden Einblick in aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen. Sie zeigt in vielen Details, dass das Handwerk in Sachen Digitalisierung noch in den Startlöchern steckt, aber auch, dass an Veränderungen gearbeitet wird. So werden unter anderem bessere und effizientere Arbeitsbedingungen als sinnvolle Maßnahme angesehen, um bei entsprechenden Fachkräften zu punkten. In diesem Zusammenhang besteht vielerorts die Absicht, Bürotätigkeiten (weiter) zu digitalisieren, analoge Vorgehensweisen durch die Nutzung digitaler Prozesse, Kanäle und Denkweisen zu ersetzen. Ziel ist es, der nächsten Generation den Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft zu ebnen, denn nachhaltiges Handeln ist nach Ansicht der Befragten notwendig, um langfristig, erfolgreich am Markt zu bestehen.
Persönlicher Bezug als Anlass zur Studie
Dass die Digitalisierung in der Handwerksbranche oft impulsgesteuert und taktisch vorangetrieben wird, weiß dotSource-Gründer und -Geschäftsführer Christian Otto Grötsch aus erster Hand. »Ich bin in einem Glaserbetrieb aufgewachsen. Mein Urgroßvater hat die Firma gegründet und seither ist sie in Familienhand. Da wird sie auch bleiben, denn aktuell leitet sie mein Bruder und nach ihm, wird sie mein Neffe weiterführen«, erklärt Grötsch. Aufgrund dieses persönlichen Bezugs kennt er die Ängste und Bedenken und weiß, welche Hürden in den Köpfen vorherrschen. »Mir liegt die Handwerksbranche sehr am Herzen und ich möchte einen Teil dazu beitragen, der Branche die Furcht vor dem Schreckgespenst ‚Digitalisierung‘ zu nehmen«, begründet Grötsch weiter die Mitarbeit der Digitalagentur an der Studie.
Die Zukunft ist digitaler geworden, sowohl für große Baustoffhändler und Baumaschinenhersteller, die ihre Marketing- und Vertriebsprozesse optimieren als auch für mittlere und kleinere Handwerksbetriebe, die über Social-Media-Kanäle auf Fachkräfte-Suche gehen. Unternehmen, die die Möglichkeiten moderner Technologien für sich zu nutzen wissen, verschaffen sich eindeutige Wettbewerbsvorteile – sowohl bei (potenziellen) Kunden als auch bei Bewerbende und aktuellen Mitarbeitenden. Unternehmen wie Würth, hagebau, PERI und BayWa, die inzwischen zu den Pionieren in ihrer Branche zählen, konnte dotSource auf dem Weg zum digitalen Vorreiter begleiten.