So rüsten sich Onlinehändler für das Krisenjahr 2023
Das Jahr 2023 bringt gleich in mehrerlei Hinsicht Entwicklungen und Trends, auf die sich Onlinehändler einstellen müssen: Nicht nur, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit Energiekrise und Konsumzurückhaltung gerade Sorgen bereiten, auch das Aus der Third Party Cookies und die weitere Diversifikation der Vertriebskanäle in Richtung Social Commerce müssen gemeistert werden und stehen bei vielen Onlinehändlern ganz oben auf der Agenda. Drei grundlegende Themen, die für das Krisenjahr 2023 in jedem Fall wichtig werden, hat Felix Schirl, CEO von trbo zusammengetragen:
1. Exzellente User Experience auch ohne Cookies?
Da die Tracking-Optionen von Drittanbietern im Jahr 2023 von mehreren Browsern beschnitten werden, ist es wichtiger denn je, eine Strategie für First-Party-Daten zu entwickeln. Die Messung von bezahlten Kampagnen wird eine Herausforderung sein, die nicht leicht zu bewältigen ist. Die Nutzer müssen nun detailliert analysiert werden, wenn sie die Website des Webshops betreten: Haben Click- ins von einem bestimmten Kanal höher qualifizierte Nutzer? Kaufen sie mehr ein, wenn sie über Google Shopping und nicht über Retargeting kommen, oder ist es genau umgekehrt? Das Erheben von First- Party-Daten auf der Seite selbst wird sogar noch wichtiger, wenn es darum geht, eine möglich perfekte User Experience durch Personalisierung zu bieten, aber auch um zu evaluieren, welche Nutzer mehr Aufmerksamkeit benötigen, damit sie ein positives Erlebnis haben und letztendlich an die Marke gebunden werden.
2. Social Marketing & Social Commerce als Chance nutzen
Auch schon in der Vergangenheit sind größere Teile des Marketing-Budgets sowohl in Social Marketing (Influencer & Co.) als auch in Social Selling geflossen. Wie sich bereits 2021/22 gezeigt hat, ist das ein gut laufender Kanal, insofern man die richtigen Personen und die richtige Strategie verfolgt. Da sich auch das Monitoring stetig weiterentwickeln und die Erfolgsmessung einfacher wird, werden einige Unternehmen diesen Kanal noch weiter ausbauen und ihre Vertriebskanäle weiter diversifizieren. Wichtig ist, die Customer Journey als Ganzes zu sehen und die personalisierte Ansprache der Follower stets konsequent in die anderen Kanäle zu überführen, damit der Effekt nicht verpufft und der größtmögliche Gewinn daraus gezogen werden kann. Denn eines ist sicher, die Kosten für die Social Kanäle sind nicht zu unterschätzen und bedürfen einer Kosten-Nutzen-Analyse wie jeder andere Marketing-Kanal auch.
3. Steigende Kosten bei geringerer Kaufkraft abfedern – Fokus auf Bestandskunden
Es ist davon auszugehen, dass 2023 ein wirtschaftlich schwieriges Jahr werden wird. Bei steigenden Energiepreisen und Lebenshaltungskosten wird die Kaufkraft der Benutzer mit großer Wahrscheinlichkeit sinken. Auf diese Veränderung muss sich jeder Retailer (wenn auch nur temporär) einstellen. Die wirtschaftliche Lage wird sich wahrscheinlich nicht vor Q3/Q4 2023 beruhigen, allerdings gilt es bis dahin vorbereitet zu sein und nachhaltig zu agieren. Besonderer Fokus muss darauf liegen, einmalige Kunden in treue Bestandskunden zu verwandeln. Vor allem für Shops, welche online und offline agieren, gilt es, die Kosten im Griff zu haben, aber auch das Maximum aus den bestehenden Kampagnen herauszuholen.