Pkw-Markt bleibt 2022 schwach
Der deutsche Pkw-Markt bleibt 2022 auf dem Tiefpunkt. Für das Gesamtjahr rechnet der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) mit einem Minus von 1 Prozent gegenüber 2021 und nur noch 2,6 Millionen Pkw-Neuzulassungen. Das bedeutet, dass rund 1 Million Pkw weniger zugelassen werden als 2019, dem letzten Vorkrisenjahr.
VDIK-Präsident Reinhard Zirpel sagte dazu heute in Frankfurt am Main: „2022 hat uns keine positiven Überraschungen gebracht. Es gab für den Automarkt leider nur wenige Lichtblicke. Auch bei den alternativen Antrieben gelang es nicht, die hohen Erwartungen zu erfüllen.“
Elektromobilität: Ende der hohen Dynamik
2022 werden nach VDIK-Schätzung voraussichtlich rund 740.000 Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Das ist ein Plus von 9 Prozent. Der Elektro-Pkw-Anteil am Gesamtmarkt steigt von 26 Prozent im Vorjahr auf nun 28 Prozent. Trotz des leichten Zuwachses stellte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel fest: „Bei den Elektrofahrzeugen endet die bisherige hohe Dynamik. Mit zwei- bis dreistelligen prozentualen Zuwachsraten wie in den vergangenen Jahren ist es vorerst vorbei.“
Nutzfahrzeuge
Auf dem deutschen Nutzfahrzeugmarkt wird es 2022 nur 310.000 Neuzulassungen geben. Allerdings verläuft die Entwicklung innerhalb der Gewichtsklassen unterschiedlich. Rückgänge verzeichnen nur die leichten Nutzfahrzeuge (minus 14 Prozent). Bei den schweren Nutzfahrzeugen wird das langjährige Durchschnittsniveau erreicht.
Prognose 2023
VDIK-Präsident Reinhard Zirpel: „Wir rechnen für 2023 mit 2,75 Millionen neuen Pkw. Das entspricht einem Wachstum von 6 Prozent. Wir gehen davon aus, dass die Bedeutung der individuellen Mobilität hoch bleiben wird.“
Auch Elektrofahrzeuge legen weiter zu. Mit dem Ende der Förderung für die Plug-In-Hybride erwarten wir hier einen Rückgang um 12 Prozent auf 290.000 Einheiten. Die reinen Stromer werden dagegen weiter zulegen. Der VDIK rechnet mit 500.000 neuen batterieelektrischen Pkw (plus 22 Prozent). Mit etwa 790.000 neuen Elektrofahrzeugen dürfte ihr Bestand dann bis Ende 2023 auf rund zweieinhalb Millionen anwachsen.
Mobilität muss bezahlbar bleiben
Zirpel erläuterte außerdem, dass die Alltagsmobilität durch die Transformation zu alternativen Antrieben für viele Menschen teurer werde: „Mobilität muss auch im Zeitalter der alternativen Antriebe bezahlbar bleiben. Das ist eine zentrale Aufgabe für Industrie und Politik. Dabei ist es nicht hilfreich, dass die Bundesregierung gerade in dieser Situation die Kaufförderung für Elektroautos kürzt. Denn auch die steigenden Strompreise wirken sich nachteilig auf das Kostenkalkül für E-Fahrzeuge aus. Deswegen sollte die Strompreisbremse für die Elektromobilität zur Wirkung kommen.“ Die finanziellen Rahmenbedingungen für alternative Antriebe müssten nun neu austariert werden, um den weiteren Erfolg der alternativen Antriebe bis 2030 zu sichern.