Jeder zehnte Haushalt verfügt über smarte Energiemanagement-Systeme
Angesichts hoher Energiepreise und Energieknappheit versuchen derzeit viele Haushalte, ihren Energieverbrauch zu senken. Beim Energiesparen können „smarte“, mit dem Internet verbundene und übers Netz steuerbare Energiemanagement-Systeme helfen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, verfügte Anfang 2022 rund jeder zehnte (10 %) private Haushalt (3,7 Millionen Haushalte) in Deutschland über smarte Energiemanagement-Systeme wie intelligente Thermostate, Stromzähler und Beleuchtung. Diese Systeme helfen dabei, Energie zu sparen, indem sich zum Beispiel die Heizung beim Öffnen des Fensters automatisch ausschaltet oder sich herunterregelt, sobald niemand mehr in der Wohnung ist. Eine smarte Beleuchtung lässt sich bequem per App und Sprachsteuerung nach den individuellen Bedürfnissen regeln.
Smart-TVs in 22,3 Millionen Haushalten
Aber auch andere smarte Geräte und Systeme sind in den deutschen Haushalten weit verbreitet. Meist sollen sie die Haushaltsführung erleichtern oder einfach mehr Komfort im Alltag bieten. Am weitesten sind smarte Fernseher in den privaten Haushalten verbreitet. Knapp 59 % (22,3 Millionen) der Haushalte verfügten Anfang 2022 über ein mit dem Internet verbundenes Fernsehgerät. Dies ermöglicht im Vergleich zum klassischen TV-Gerät zum Beispiel das Streamen von Filmen und Serien oder das Surfen im Netz. 15 % (5,8 Millionen) der privaten Haushalte besaßen intelligente Lautsprecher, die über eine Internetverbindung Audioinhalte übertragen, häufig gekoppelt mit einem Sprachassistenten. Smarte Haushaltsgeräte wie zum Beispiel Saugroboter, Kühlschränke oder Waschmaschinen gab es in 13 % (4,9 Millionen) der Haushalte. Für die Sicherheit ihrer Wohnung oder ihres Hauses verfügten knapp 10 % (3,6 Millionen) der privaten Haushalte über intelligente Sicherheitssysteme wie Alarmanlagen, Rauchmelder oder Überwachungskameras.
Haushalte mit höherem Einkommen häufiger mit smarten Geräten ausgestattet
Mit steigendem Haushaltseinkommen steigt die Ausstattung mit smarten Geräten und Systemen. In den Haushalten mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 2 500 Euro verfügten zum Beispiel 46 % der Haushalte über einen smarten Fernseher, während ein solches Gerät in 71 % der Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 2 500 Euro bis unter 18 000 Euro stand. Smarte Energiemanagement-Systeme waren in 14 % der Haushalte mit einem Einkommen von 2 500 Euro bis unter 18 000 Euro vorhanden. Damit waren diese Haushalte rund dreimal häufiger mit solchen Systemen ausgestattet als Haushalte mit einem Einkommen bis 2 500 Euro (4 %). Smarte Sicherheitssysteme gab es in 7 % der Haushalte mit der niedrigen Einkommensklasse bis 2 500 Euro und in 12 % der Haushalte in der Einkommensklasse von 2 500 Euro bis unter 18 000 Euro.
Methodische Hinweise:
Die Ergebnisse zur Ausstattung privater Haushalte mit Gebrauchsgütern stammen aus den Laufenden Wirtschaftsrechnungen (LWR). Die Ausstattung mit smarten Geräten und Systemen wurde im Berichtsjahr 2022 erstmals erfragt. Als „smart“ werden dabei Geräte und Systeme bezeichnet, die mit dem Internet verbunden sind und über dieses gesteuert werden können. Haushalte mit einem regelmäßigen monatlichen Nettoeinkommen von 18 000 Euro und mehr bleiben in den LWR unberücksichtigt, da diese nicht beziehungsweise in zu geringer Zahl an der Erhebung teilnehmen. In die LWR werden nach den gesetzlichen Vorgaben Haushalte von Selbstständigen (Gewerbetreibende und selbstständige Landwirte und Landwirtinnen sowie freiberuflich Tätige) nicht einbezogen.