Keine Lust mehr auf Faxen
Die Pandemie als Treiber für Digitalisierung und Künstliche Intelligenz? Ja, nach eineinhalb Jahren mit zahlreichen Einschränkungen wünscht sich der Großteil der Deutschen – quer durch alle Altersgruppen – intelligente Lösungen, die den Alltag erleichtern. Und sie sind bereit, dafür persönliche Daten preiszugeben. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des IT-Dienstleisters adesso unter 1.000 Verbraucherinnen und Verbrauchern.
Vor dem Hintergrund der Corona-Krise gewinnen digitale Technologien an Bedeutung: Sie werden zur Überwachung der Virus-Ausbreitung, zur Erforschung und Entwicklung von Tests, Impfstoffen und Behandlungen sowie zur sicheren Vernetzung und Kommunikation eingesetzt. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher sehen deshalb in Digitalisierung und KI einen Retter in der Krise: Die überwiegende Mehrheit in der adesso-Umfrage unterstützt den Einsatz moderner Technologien zur Pandemiebekämpfung – und würde dafür auch den Zugriff auf persönliche Daten gewähren.
Die Ergebnisse im Detail:
- Der Krisengewinner KI. Medizinerinnen und Mediziner suchen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz nach Wirkstoffen gegen Covid-19, Forschende arbeiten an Anwendungen, die Infektionen am Hustengeräusch erkennen, Desinfektionsroboter reinigen selbstständig das Krankenhaus und Cobots nehmen automatisiert Abstriche: Digitale Technologien für die Pandemiebekämpfung haben einen großen Schub erfahren. 68 % der Befragten sind davon überzeugt, dass durch Corona das Thema KI an Bedeutung gewonnen hat.
- Schlechtes Zeugnis für die öffentliche Verwaltung. Behörden und Ämtern attestieren die Studienteilnehmer allerdings einen gewaltigen Nachholbedarf. 93 % fordern mehr digitale Prozesse in der öffentlichen Verwaltung. Fast genauso viele – nämlich 88 % – sind der Meinung, dass die Gesundheitsämter in Deutschland diese Möglichkeiten nicht einmal ansatzweise nutzen. Ein gutes Beispiel ist SORMAS: Mit dem Tool sollten eigentlich Infektionsketten über kommunale Grenzen hinweg verfolgt werden. Doch stattdessen setzen viele Einrichtungen nach wie vor ein Faxgerät dafür ein.
- Das goldene Lamm Datenschutz. Trotz vieler Diskussionen und entgegen der Meinung mancher Fachleute sind die Verbraucherinnen und Verbraucher bereit, ihre persönlichen Daten für die Pandemie-Bekämpfung zu teilen. So würden 76 % der Befragten Informationen für die Nachverfolgung und Ermittlung von Kontaktpersonen zur Verfügung stellen. 67 % würden eine KI-gestützte App nutzen, die beispielsweise automatisch das Risiko von Begegnungen bewertet.
„Ob in der medizinischen Versorgung, der Verwaltung oder im gesellschaftlichen Leben: Die große Mehrheit wünscht sich, dass digitale und KI-gestützte Anwendungen eine größere Rolle spielen“, so Prof. Dr. Volker Gruhn, Aufsichtsratsvorsitzender der adesso SE. „Auch wenn ich die Tendenz ahnte: Mich überrascht das Ausmaß der Zustimmung. Unsere Gesellschaft ist bei den Themen deutlich weiter, als es manche Diskussion über Risiken und Nebenwirkungen der Digitalen Transformation vermuten lässt.“
adesso hat gemeinsam mit der Kölner Marktforschungsagentur heute & morgen im Zeitraum von Januar bis Februar 2021 eine Umfrage zum Thema KI durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 956 Unternehmensentscheider sowie 1.000 Verbraucherinnen und Verbraucher unterschiedlichster Branchen und Altersgruppen in der DACH-Region befragt. Die Zahlen in dieser Meldung beziehen sich auf die Umfrage unter Verbraucherinnen und Verbrauchern.