Apples Trackingschutz missfällt Facebook
Die von Apple geplanten Anti-Tracking-Maßnahmen sollen verhindern, dass Unternehmen weiterhin ungestört Daten von Apple-Nutzern sammeln können. Die neuen Bestimmungen zum Datenschutz werden allerdings von der Werbeindustrie nicht so enthusiastisch aufgenommen wie von Datenschützern. Jetzt bläst David Fischer, Finanzchef von Facebook, zum Gegenangriff.
Facebook sieht sein Werbemodell bedroht
Gegenüber CNBC fuhr Fischer im verbalen Schlagabtausch schwere Geschütze auf, so seien die neuen Datenschutzbestimmungen ein Angriff auf das Geschäftsmodell von Facebook. „Und gerade jetzt ehrlich gesagt, wird ein Teil unserer Geschäfte angegriffen. Nämlich genau die Instrumente, auf die sich Unternehmen im Moment verlassen. Für mich sind die Änderungen, die Apple vorgeschlagen hat, ziemlich weitreichende Änderungen, die den Entwicklern und Unternehmen am meisten schaden werden", beklagt sich der Finanzchef von Facebook. Gleichzeitig kündigte er an, Facebook möchte sein Werbemodell nicht kampflos aufgeben und ist bereit, es zu „verteidigen“.
Apple-Produkte nur für reiche Leute?
David Fischer wirft Apple vor, ihre Produkte seien nur etwas für reiche Menschen aus reichen Ländern. Ärmere Menschen seien auf personalisierte Werbung angewiesen, weil dadurch der Preis eines Produktes reduziert werden kann. Fair ist dieser Vorwurf nicht, bietet Apple doch mittlerweile auch Einstiegsmodelle wie das IPhone SE 2 an. Auch sonst dürfte Apple sich die Kritik nicht sonderlich zu herzen nehmen, ist doch gerade das Datenschutzversprechen eines der Hauptverkaufsgründe für das IPhone.
Anti-Tracking-Maßnahme soll nächstes Jahr kommen
Ausgelöst wurde der Streit durch die Bekanntmachung von Apple, bei IOS 14 werden die Nutzer dem sammeln von Daten explizit zustimmen müssen. Erst nach der Zustimmung erhalten die Unternehmen Zugriff auf die begehrte Apple-ID des Nutzers. Zunächst sollte der Service mit dem Launch von IOS 14 an den Start gehen, um seinen Entwicklern jedoch mehr Zeit zu geben, hat sich Apple entschieden, die Funktion erst Anfang des nächsten Jahres zu veröffentlichen.