Schöne neue Marketingwelt?
Nach wochenlangem Corona-Stillstand kehrt die Wirtschaft Schritt für Schritt in die Normalität zurück. Branchenübergreifend läuft die Industrieproduktion an, Gastronomie-Betriebe zeigen sich zuversichtlich und auch im B2B-Bereich entspannen sich die Kundenbeziehungen langsam. Dennoch haben sich Branchen, Märkte und der Lebensalltag vieler Menschen nachhaltig durch das Virus verändert. Die Wirtschaft nach der Krise wird eine andere sein. „Zahlreiche Unternehmen prüfen in dieser Situation bestehende Konzepte und analysieren, welche Aktivitäten im Marketing Gewinn bringen. Dabei benötigen Unternehmen in disruptiven Zeiten eher mehr Inhalte, positive Ansätze und kreative Lösungswege als weniger“, erklärt Cia Kleffmann, Geschäftsführerin der Full-Service-Agentur SIXROOMS.
Krise heißt Veränderung
Egal ob Automobilbrache, Tourismus oder industrielle Zulieferer, die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie machen sich durch Kurzarbeit, Umsatzeinbußen und einen weltweiten Rückgang der Verkaufsabschlüsse bemerkbar. „In dieser Situation hat Marketing oftmals nicht die oberste Priorität“, weiß Cia Kleffmann. Im Gegenteil: Viele Unternehmen reagieren mit Budgetkürzungen, der Stilllegung von Projekten und der Verschiebung von Markteinführungen. Schließlich geht es darum, Kosten einzusparen. „Wer jedoch Marketingetats kürzt und dadurch Leads verliert, riskiert für die Phase des Aufschwungs ein Leck im Vertriebskreislauf“, unterstreicht die Expertin. „Aktuell sollte sich daher alles darum drehen, in den Köpfen der Einkäufer, Beeinflusser und Entscheider präsent zu bleiben, die Marke zu stärken sowie eine enge Kundenbindung aufrechtzuerhalten.“ Dabei genügt es vielen Firmen längst nicht mehr, sich durch technische Neuerungen oder sogenannte Unique Selling Points von der Konkurrenz abzuheben. „Cross-Industry-Ansätze, Kreativität, Out-of-the-Box-Denken und Mut sind gefragt“, betont Cia Kleffmann. So können sich beispielsweise Ideen aus Mode, Lifestyle und Technik gegenseitig beflügeln, um die Marke zu stärken, sodass ein bleibender Eindruck entsteht.
Digital first
Zwischen Homeoffice, Social Distancing und abgesagten Events gilt es vor allem im B2B-Berich verstärkt auf moderne Kommunikationsmittel und -kanäle zu setzen. Relevante Impulse zur Leadgenerierung in der Krise kommen vor allem aus den Bereichen Content Marketing und soziale Medien. Bestimmte Formate gewinnen dabei an Bedeutung. So vermitteln beispielsweise Videos und Webinare mit Chat-Funktion auf Facebook oder LinkedIn Nähe. Blog-Beiträge mit passender SEO-Optimierung inspirieren und liefern Mehrwert mit ihren Inhalten. Und eine angepasste, übersichtliche Landingpage mit innovativem Look und gut gesetzten Calls to Action erhöhen die Chance auf einen Kaufabschluss. Auch zielgruppenorientierte Shopsysteme, Virtual-Reality-Erlebnisse und die Nutzung mobiler Apps nehmen rasant zu. „Um Kontaktmöglichkeiten zu multiplizieren und mögliche Kunden auf dem Kanal ihrer Wahl mit den passenden Inhalten zu erreichen, ist es wichtig, auf verschiedene Maßnahmen zu setzen“, ergänzt Cia Kleffmann. Wer hier nicht über eigene Spezialisten verfügt, findet Hilfe bei externen Beratern. Diese Experten setzten nicht nur Kampagnen, Konzepte und Co. um, sondern entwickeln im Idealfall individuelle, zielgruppengerechte Lösungen mit eigener Handschrift, die maximale Aufmerksamkeit generieren.