Konsumverhalten ändert sich weltweit
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich das Konsumverhalten weltweit verändert. In welchem Land die Ausgaben dabei rückläufig sind und wo sie wieder anziehen, hat der Anbieter des Multi-Währungs-Kontos TransferWise anhand von knapp sieben Millionen Kartentransaktionen für 18 europäische Länder sowie die USA, Australien und Singapur ausgewertet. Im Bereich Fashion kam es zwischen Januar und Juni 2020 dabei zu höchst unterschiedlichen Ergebnissen.
In diesen Ländern wurde im Juni am meisten für Fashion ausgegeben
Von den insgesamt 21 verglichenen Ländern griffen die Verbraucher in Frankreich im Juni für Fashionprodukte am tiefsten in die Tasche. Pro Zahlung mit der Karte gaben sie durchschnittlich 113 Euro aus – Höchstwert der Untersuchung. Auch in Belgien waren die Verbraucher im vergangenen Monat in Shoppinglaune und kauften sich im Schnitt Mode und Accessoires im Wert von 89 Euro. Etwas weniger wurde in Dänemark und Italien mit 86 Euro pro Einkauf ausgegeben.
In Deutschland gaben die Verbraucher im vergangenen Monat im Durchschnitt 83 Euro für Fashion aus. Damit liegen sie auf Platz vier von den 21 analysierten Ländern und deutlich über dem Gesamtdurchschnitt von 64 Euro pro Einkauf.
Sparsames Spanien
Am sparsamsten mit ihren Ausgaben für Bekleidung waren die Verbraucher in Spanien im Juni: Pro Einkauf zahlten sie lediglich rund 35 Euro. Vergleichsweise zurückhaltend agierten die Konsumenten in Ungarn, die im Schnitt 39 Euro ausgegeben haben. Den drittletzten Platz teilen sich Australien und Portugal. In den beiden Ländern wurden durchschnittlich je 46 Euro ausgegeben.
Volle Warenkörbe in Deutschland seit Corona
In Deutschland wurde die Zeit der Corona-Maßnahmen und geschlossenen Geschäfte für Online-Shopping genutzt: Im Vergleich zum Januar stiegen die Ausgaben im März um 86 Prozent. Auch die Konsumenten in Österreich gaben in dieser Zeit mehr Geld für Mode aus: Pro Karteneinsatz zahlten sie im März durchschnittlich 78 Prozent mehr als noch im Januar.
Im Gegensatz dazu wurde in Singapur und in Tschechien im März deutlich weniger für Kleidung bezahlt als am Jahresanfang: Im Schnitt sanken die Ausgaben um 60 bzw. 57 Prozent.
Entwicklung von März bis Juni
In Italien hatte das Ende des landesweiten Lockdowns deutliche Auswirkungen auf das Shoppingverhalten: Im Vergleich von März zu Juni wurde 71 Prozent mehr Geld für Fashion ausgegeben. Auch in Belgien wurde deutlich mehr neue Kleidung gekauft. Dort stiegen die Ausgaben um 53 Prozent.
Währenddessen haben Verbraucher in der Schweiz deutlich weniger für Mode ausgegeben. So sanken dort die Zahlungen für Kleidung von März zu Juni um 54 Prozent. Bei den Nachbarn in Österreich lag der Rückgang bei 44 Prozent. In Deutschland sind die Warenkörbe seit Corona fast unverändert: Im Vergleich zum März sanken die durchschnittlichen Ausgaben im Juni um weniger als ein Prozent.
Pedro Martin, Analyst bei TransferWise, kommentiert die Entwicklung der Ausgaben: “Beim Thema Shopping unterscheidet sich die Stimmung in den 21 untersuchten Ländern merklich. So wurde in Deutschland besonders während des Beginns der Kontaktbeschränkungen im März deutlich mehr Geld für Fashion ausgegeben. Bei geschlossenen Geschäften sowie Restaurants und der Arbeit aus dem Homeoffice wurde vielerorts bequem vom Sofa aus online geshoppt.”