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Discount und Sonderangebote gewinnen in der Krise

Nach wie vor freut sich eine große Mehrheit der der Befragten darauf, wieder in den Innenstädten einkaufen gehen zu können.
Innofact AG | 21.04.2020
© Pixabay / StockSnap
 

Dass sich ein Drittel der Konsumenten als finanziell durch den Shutdown betroffen bezeichnet, schlägt sich nun auch im fortlaufenden Corona-Handelstracker von EY Parthenon und INNOFACT nieder. So werden preisreduzierte Sonderangebote und Aktionsprodukte nach Angaben der Befragten seit dem Start der Krise zu rund 19 Prozent stärker nachgefragt. Auch Eigenmarken des Handels haben zugenommen sowie Produkte aus den Preiseinstiegslagen. Produkte aus hohen Preislagen werden – allerdings nur geringfügig – entsprechend weniger nachgefragt.

Discounter und preisgünstige Produkte mit leichten Zuwächsen in der Corona-Krise

Damit ist die Corona-Krise im Geldbeutel der Menschen angekommen. Dabei spielen zwei Effekte eine Rolle: Zum einen brauchen die Konsumenten mehr Lebensmittel, da der Außer-Haus-Verzehr deutlich zurückgegangen ist. Das heißt, die Einkaufswagen sind schon per se voller. Damit müssen die Kunden entsprechend gegensteuern, durch günstigeres Einkaufen. Dass die Produkte aus höheren Preislagen nicht in dem Maße zurückgehen, wie die die Aktionsangebote und Eigenmarken ausgeweitet wurden, lässt sich dadurch erklären, dass diese Produkte im Gesamtmengengerüst der täglichen Versorgung weiterhin eine Rolle spielen. Ja viel mehr noch: Die Menschen möchten sich, wenn schon nicht im Restaurant, wenigstens zu Haue verwöhnen. Dazu passt auch, dass knapp sechs Prozent sogar mehr Markenartikelprodukte einkaufen.

Insgesamt spielt die Entwicklung nicht sehr überraschend den Discountern in die Hände. Bei der abgefragten Einkaufsstättenwahl ergeben sich Zuwächse für Aldi, Lidl & Co. von insgesamt zwei Prozentpunkten. Vor der Krise kauften 55 Prozent bei den Discountern ein, aktuell sind es 57 Prozent. In Zukunft, also wenn die Krise überwunden ist, wollen sich die Befragten aber wieder stärker unter anderem den Supermärkten zuwenden, die aktuell sogar drei Prozentpunkte verloren haben.

Die Stimmungslage der Verbraucher zeigt sich unverändert

Nach wie vor freut sich eine große Mehrheit der 1.046 repräsentativ Befragten zunächst einmal darauf, wieder in den Innenstädten einkaufen gehen zu können. Durch die anstehende Wiedereröffnung zahlreicher Geschäftsformate wird sich in dieser Woche (und damit in den Befragungsdaten der nächsten Welle dieses Trackings) allerdings zeigen, wie sich die Verbraucher mit der neuen Situation arrangieren.

Viele befragte Verbraucher zeigen sich aber auch noch verunsichert, denn es treffen im Moment viele gegensätzliche Entwicklungen aufeinander: Shopping-Nachholbedarf, weiterhin bestehendes Ansteckungsrisiko, mögliche Maskenpflicht, finanzielle Risiken, mögliches Wiederaufflammen der Epidemie. Hier ist weiterhin noch nicht klar, wie die Verbraucher mit diesen Unsicherheiten bei einer langsamen Rückkehr zur Normalität umgehen.