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Mediennutzung steigt weiter an

Havas Media Corona Monitor – Update zur zweiten Woche im Corona Ausnahmezustand
Mediennutzung steigt weiter an © fotolia / alphaspirit
 

Der Havas Media Corona Monitor ermittelt per Umfrage, wie sich das Verhalten der 14-69-Jährigen Bevölkerung während der Corona Krise verändert – sowohl im Umgang mit Medien als auch in den verschiedensten Lebensbereichen. Der Havas Media Corona Monitor ist in mehreren wöchentlichen Befragungswellen aufgesetzt. Ziel ist zu zeigen, wie sich Stimmung, Mediennutzung und Akzeptanz von Werbung im Laufe der aktuellen Situation verändern. Befragt werden jeweils 500 Menschen zwischen 14 und 29 Jahren mittels einer repräsentativen Onlinebefragung mit respondi. Die erste Befragungswelle erfolgte vom 17. bis 19. März. Die Zweite fand vom 24. bis zum 26. März statt.

Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick über die Kernergebnisse aus der zweiten Befragungswelle.

Mediennutzung steigt weiter an

Bereits in der ersten Corona Monitor Woche wurde eine starke Steigerung der Mediennutzung, vor allem Online als auch im TV (+40% bzw. +36%), festgestellt. Die vergangene Woche verzeichnet abermals einen signifikanten Anstieg: Gewinner ist in der vergangenen Woche aber vor allem Streaming, dessen Nutzung um ein Drittel im Vergleich zur Vorwoche in die Höhe schoss. Dies könnte unter anderem an dem Start von Disney+ im deutschen Markt. am 23. März liegen. Nicht überraschend steigt auch die Nutzung von TV und Online erneut deutlich an (+31% bzw. +24% zur Vorwoche).

Informationsbedürfnis unverändert hoch

Corona ist weiterhin das top Thema: 91 Prozent der Befragten informieren sich mehrmals täglich. Nur 2 Prozent haben es satt und versuchen sämtliche Informationen zu vermeiden. Folglich keine Überraschung, dass News die Mediennutzung weiter antreiben. Neben der Informations-Funktion haben sie laut den Befragten aber auch einen psychologischen Nutzen: „Wenn ich abends Nachrichten sehe, glaube ich das mit fast allen Menschen gemeinsam zu tun. Das gibt mir Sicherheit.“ TV und Internet sind weiterhin DIE Corona Medien mit einer fast unveränderten Nutzung im Bezug auf die Informationsbeschaffung im Vergleich zur Vorwoche.

Traditionelle Medien gewinnen weiter an Vertrauen

In Zeiten von Fake News zählen traditionelle Medien und das Vertrauen der Befragten in TV wächst weiter (+12% zur Vorwoche). Unglaubwürdiger werden dagegen Nachrichten im Internet (-17%) und überraschenderweise auch in den Tageszeitungen (-14%). Trotz dem durchschlagenden Erfolg der täglichen Reihe mit Virologe Christian Drosten bleibt das Vertrauen in Podcasts unverändert.

Marken dürfen jetzt genauso Werbung machen wie sonst auch

Corona bezogene Werbung kommt an. Die Mehrheit der Befragten reagiert positiv auf Werbeanzeigen, die die aktuelle Corona Situation aufgreifen. Insbesondere die Kommunikationen von in die Krise passenden Angeboten werden positiv wahrgenommen, wie z.B. das Aussetzen von Datenvolumengrenzen in Mobilfunkverträgen.

Langsam kommt Langeweile auf

Während der Informationsdurst unverändert hoch ist, steigt im Vergleich zur Vorwoche vor allem das Bedürfnis, Langeweile zu vertreiben. Dafür nutzen die Befragten überwiegend das Internet (33%) gefolgt von TV (28%).

Online macht das Nachrichten Lesen immer noch den größten Teil der Aktivitäten aus und stieg sogar um 12 Prozent zur Vorwoche. Erster Anlaufpunkt gegen Langweile ist wie in der Vorwoche Social Media (59%), gefolgt von Streaming. Allerdings macht sich bemerkbar, dass sie Befragten in der Isolation ihre sozialen Kontakte vermissen und neue Wege der Kommunikation suchen. Der Anteil der Befragten, die über das Internet mit Freunden und Familie über Skype, FaceTime, WhatsApp & Co. in Kontakt bleiben, stieg im Vergleich zur ersten Befragungswelle um 76 Prozent an.

Im Print Bereich boomen Frauenmagazine als Mittel gegen die Langeweile mit einem Plus von fast 100 Prozent im Vergleich zur Woche. Glitzer und Glamour gegen die Corona-Frust scheint hier die Devise zu sein, da im Vergleich zu anderen Medien der Konsum von Nachrichten sinkt (-16%). Interessanter Fakt in diesem Zusammenhang: Digital-Abos erfreuen sich im Zuge der Corona-Krise vermehrt an Interesse (+8%).

Vor allem unter 30-Jährige (43%) vertreiben sich die Zeit mit Gaming als Ausgleich zu den fehlenden Sportübertragungen in TV.

Home Office setzt sich durch, man muss sich nur daran gewöhnen

Im Home Office arbeiten in Woche 2 des Havas Media Corona Monitors 44 Prozent der Befragten – ein Anstieg um 16 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Dabei stieg sowohl der Anteil an Remote-Working-Profis als auch Home-Office-Neulingen. Der Anteil an Befragten, die zuvor noch nie im Home Office gearbeitet haben, dank Corona aber jetzt am Schreibtisch in den eigenen vier Wänden arbeiten, stieg im Vergleich zur Vorwoche um 43 Prozent.

Die ersten Einschätzungen, dass man im Home Office genau so gut, wenn nicht sogar effektiver als im Büro arbeiten haben sich nach einer ersten Testphase bestätigt. 56 Prozent der Befragten geben an, zu Hause genauso gut arbeiten zu können wie im Büro – das ist ein Anstieg um 86 Prozent im Vergleich zur Stimmung in der ersten Befragungswelle. Ebenso deutlich die Einschätzung von 42 Prozent, dass sie zu Hause effizienter arbeiten können (+91% zur Vorwoche).

Socializing trotz Social Distancing

Die soziale Isolation macht in Deutschland wohl aktuell jedem zu schaffen. Insbesondere die unter 30-Jährigen beweisen Kreativität, wenn es darum geht soziale Kontakte zu pflegen. 44 Prozent der Befragten können sich vorstellen, per Videochat mit Freunden ein paar Drinks zu genießen. Knapp ein Drittel geht einen Schritt weiter und zieht Balkonpartys mit den Nachbarn in Betracht. Alkohol ist dabei auch in Corona Zeiten beliebt: 61 Prozent der Befragten geben an, in der letzten Woche Alkohol konsumiert zu haben. Am beliebtesten über alle Altersgruppen hinweg ist Bier gefolgt von Wein.

Liebe kennt kein Corona: In Zeiten von Social Distancing ist eine ungebrochene Lust nach Online-Dating zu beobachten. 21 Prozent der befragten Singles nutzen derzeit Online Dating Portale und lassen sich durch Corona nicht aufhalten. Fast ein Drittel der aktuellen Dating-App-Nutzer ist jetzt sogar aktiver im Online Dating – und das obwohl das erste persönliche Date wohl erst Mal etwas warten muss.