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Handel investiert weiter in Energieeffizienz

Studie untersucht Energiemanagement im Einzelhandel.
Stromverbrauch nach Betriebstypen © EHI Retail Institute GmbH
 

Die Handelsketten aus der Region D-A-CH laufen energieeffizienter, denn Anlagen sind stromsparend und in den Gebäuden erhöht sich die Wärmeeffizienz. Der Stromverbrauch pro Quadratmeter Verkaufsfläche (Vkf) pro Jahr sinkt bei den Food-Handelsketten kontinuierlich und ist bei den Non-Food Ketten stabil. Das zeigt die Studie Energiemanagement im Einzelhandel 2019, die heute im Rahmen des EHI-Kongress „Energiemanagement im Einzelhandel 2019“ vorgestellt wird.

Food-Handel spart mehr

Der Nonfood-Handel musste in 2018 durchschnittlich 18,53 Euro pro qm Vkf für Stromkosten aufbringen, 0,71 Euro weniger als in 2017. Im Food-Handel lagen die Kosten bei 51,18 Euro pro qm Vkf und damit 2,21 Euro niedriger als im Vorjahr. Beim Stromverbrauch ist der Unterschied nicht so deutlich:1,2 Prozent weniger als im Vorjahr verbrauchten die Handelsketten aus dem Bereich Food, was 317 kWh/ je Quadratmeter Verkaufsfläche gegenüber 321 kWh/qm Vkf im Vorjahr entspricht. Grund für die Ersparnis sind die mittlerweile zu fast 100 Prozent abgedeckten Tiefkühlanlagen, Kühlanlagen mit Türen sowie auf LED umgestellte Beleuchtung. Non-Food-Ketten können trotz höherer Anforderungen an die Warenpräsentation ihr Vorjahresverbrauchsniveau von 103 kWh/qm Vkf halten. Im Food-Bereich entfallen 79 Prozent der gesamten Energiekosten auf elektrischen Strom und 21 Prozent auf Wärmeenergie. Bei Non-Food ist der Unterschied nicht so deutlich: 67 Prozent macht Strom aus und 33 Prozent Wärme.

Nachhaltige Investitionen

Nachhaltiges Energie- und Ressourcenmanagement ist noch immer Thema in der Investitionsplanung: Allein 53 Prozent der Food-Handelsketten gaben an, in den vergangenen fünf Jahren jeweils mehr als 25 Mio. Euro in Energieeffizienzmaßnahmen investiert zu haben. Bei 24 Prozent der Food-Handelsketten liegen die Investitionen in dieser Zeitspanne teilweise sogar weit über 50 Millionen Euro. Im Nonfood-Handel gibt es kaum Unternehmen, die in den vergangenen 5 Jahren mehr als 25 Millionen Euro investiert haben. Lediglich 15 Prozent der Nonfood-Unternehmen ordneten sich dieser Kategorie zu. Insgesamt liegt die Investitionssumme der vergangenen 5 Jahre bei 70 Prozent der Befragten deutlich unter 25 Mio. Euro. Grund für die insgesamt geringeren Investitionen im Nonfood-Handel ist die dort genutzte, weniger energieintensive Anlagentechnik. Insgesamt geht die Tendenz aber weiterhin in Richtung einer Ausweitung von Amortisationszeiten um langfristigere bzw. nachhaltigere Investitionen tätigen zu können.

Branchentypischer Stromverbrauch als Vergleichsgröße

Fünf exemplarische Food- und Nonfoodbetriebstypen zeigen charakteristische Unterschiede im Verbrauch. Am oberen Ende der Skala liegen Supermärkte als energieintensivere Form, bei denen Kältetechnik in größerem Ausmaß zum Einsatz kommt und die Warenpräsentation aufwändig ist: 340 kWh/qm Vkf werden dort durchschnittlich verbraucht. Am unteren Ende liegen die Baumärkte, die aufgrund ihrer großen Fläche, energiegünstiger Beleuchtungskonzepte nur 59 kWh /qm Vkf verbrauchen. Die Kennzahlen liefern eine Bezugsgröße, anhand derer der Handel die eigenen Erfolge aus Energie­effizienzprojekten in Relation zu den Erfolgen der ge­samten Handelsbranche setzen können, und eine realistische Einschätzung über den eigenen Status sowie mögliche Einsparpotenziale bekommen.

 

Datenbasis

Für die Studie „Energiemanagement im Einzelhandel 2019“ konnten Daten von 66 Handelsunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit insgesamt 42.237 Filialen ausgewertet werden. Hiermit ist eine Verkaufsfläche von mehr als 60 Mio. Quadratmetern erfasst. Bei der Anwendung der flächenbezogenen Gewichtung sind dem Food-Handel 56 Prozent und dem Non­food-Handel 44 Prozent der Verkaufsfläche zuzu­rechnen.

Die Studie ist im EHI-Shop erhältlich. Mitglieder erhalten die Studie kostenlos.
https://www.ehi.org/de/studien/energiemanagement-im-einzelhandel-2019/