Deutsches BIP: Stagnation im zweiten Quartal
Darauf lässt die von Eurostat veröffentlichte vorläufige Schnellschätzung für die Wirtschaftsleistung im Euroraum im zweiten Quartal 2019 schließen, der auch bislang unveröffentlichte Daten zum deutschen BIP zugrunde liegen.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland ist nach einer aktuellen Berechnung von Forschern des Prognosezentrums am Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) im zweiten Quartal 2019 gegenüber dem Vorquartal praktisch unverändert geblieben. Das legt die in dieser Woche vorgelegte Schnellschätzung des europäischen Statistikamts Eurostat nahe, der zufolge die Wirtschaftsleistung im Euroraum insgesamt um 0,2 Prozent gestiegen ist. Das Ergebnis bestätigt die bereits in der IfW-Sommerprognose vorhergesehene schwache konjunkturelle Dynamik im zweiten Quartal, wobei die Forscher sogar von einem geringfügigen Rückgang (- 0,1 Prozent) der Wirtschaftsleistung ausgegangen waren. Die Schätzung basiert auf Angaben von 18 Mitgliedstaaten, die 93 Prozent der Wirtschaftsleistung des Währungsraums abdecken. Darin sind auch bislang unveröffentlichte Daten zum deutschen BIP eingeflossen. Die Bekanntgabe der amtlichen Schnellschätzung zu den deutschen Zahlen erfolgt in knapp zwei Wochen (14. August) durch das Statistische Bundesamt.
Bereits veröffentlichte preis- und saisonbereinigte Expansionsraten für Frankreich (+0,2 Prozent), Italien (+0,0 Prozent), Spanien (+0,5 Prozent), Belgien (+0,3 Prozent) und Österreich (+0,2 Prozent), die zusammen mehr als die Hälfte der Wirtschaftsleistung des Euroraums ausmachen, lassen recht verlässliche Rückschlüsse auf die deutsche BIP-Entwicklung zu, so die IfW-Forscher. Für die neben Deutschland neun Länder, für die ebenfalls noch keine Schnellschätzungen vorliegen, ergaben Kurzfristprognosemodelle einen Zuwachs von knapp 0,4 Prozent. Für Deutschland errechnet sich damit eine saison- und kalenderbereinigte BIP-Entwicklung von 0,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
„Nach den Aufholeffekten im Auftaktquartal kommen die Abschwungkräfte wieder deutlicher zum Tragen. Damit setzt sich die konjunkturelle Abkühlung fort, wobei neben zyklischen Faktoren auch die globale politische Unsicherheit die Dynamik dämpft“, sagte Stefan Kooths, Konjunkturchef des IfW. „Das Normalmaß der gesamtwirtschaftlichen Kapazitätsauslastung ist zwar noch nicht unterschritten, aber die Warnsignale werden deutlicher. Insbesondere die exportorientierten Industriebereiche zeigen deutliche Schwächesymptome. Auch die Beschäftigungsdynamik hat merklich nachgelassen. Anlass zu konjunkturpolitischem Aktionismus gibt es nicht, vielmehr sollte sich die Finanz-, Wirtschafts- und Sozialpolitik so aufstellen, dass ihre Rechnung auch jenseits des Aufschwungs aufgeht.“
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland ist nach einer aktuellen Berechnung von Forschern des Prognosezentrums am Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) im zweiten Quartal 2019 gegenüber dem Vorquartal praktisch unverändert geblieben. Das legt die in dieser Woche vorgelegte Schnellschätzung des europäischen Statistikamts Eurostat nahe, der zufolge die Wirtschaftsleistung im Euroraum insgesamt um 0,2 Prozent gestiegen ist. Das Ergebnis bestätigt die bereits in der IfW-Sommerprognose vorhergesehene schwache konjunkturelle Dynamik im zweiten Quartal, wobei die Forscher sogar von einem geringfügigen Rückgang (- 0,1 Prozent) der Wirtschaftsleistung ausgegangen waren. Die Schätzung basiert auf Angaben von 18 Mitgliedstaaten, die 93 Prozent der Wirtschaftsleistung des Währungsraums abdecken. Darin sind auch bislang unveröffentlichte Daten zum deutschen BIP eingeflossen. Die Bekanntgabe der amtlichen Schnellschätzung zu den deutschen Zahlen erfolgt in knapp zwei Wochen (14. August) durch das Statistische Bundesamt.
Rückschlüsse aus Schätzungen für Euroraum
Bereits veröffentlichte preis- und saisonbereinigte Expansionsraten für Frankreich (+0,2 Prozent), Italien (+0,0 Prozent), Spanien (+0,5 Prozent), Belgien (+0,3 Prozent) und Österreich (+0,2 Prozent), die zusammen mehr als die Hälfte der Wirtschaftsleistung des Euroraums ausmachen, lassen recht verlässliche Rückschlüsse auf die deutsche BIP-Entwicklung zu, so die IfW-Forscher. Für die neben Deutschland neun Länder, für die ebenfalls noch keine Schnellschätzungen vorliegen, ergaben Kurzfristprognosemodelle einen Zuwachs von knapp 0,4 Prozent. Für Deutschland errechnet sich damit eine saison- und kalenderbereinigte BIP-Entwicklung von 0,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
"Die Warnsignale werden deutlicher"
„Nach den Aufholeffekten im Auftaktquartal kommen die Abschwungkräfte wieder deutlicher zum Tragen. Damit setzt sich die konjunkturelle Abkühlung fort, wobei neben zyklischen Faktoren auch die globale politische Unsicherheit die Dynamik dämpft“, sagte Stefan Kooths, Konjunkturchef des IfW. „Das Normalmaß der gesamtwirtschaftlichen Kapazitätsauslastung ist zwar noch nicht unterschritten, aber die Warnsignale werden deutlicher. Insbesondere die exportorientierten Industriebereiche zeigen deutliche Schwächesymptome. Auch die Beschäftigungsdynamik hat merklich nachgelassen. Anlass zu konjunkturpolitischem Aktionismus gibt es nicht, vielmehr sollte sich die Finanz-, Wirtschafts- und Sozialpolitik so aufstellen, dass ihre Rechnung auch jenseits des Aufschwungs aufgeht.“