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Bitkom begrüßt Fachkräftezuwanderungsgesetz

Derzeit sind ca. 55.000 Stellen für IT-Spezialisten unbesetzt. Deshalb begrüßt Bitkom-Präsident Achim Berg das geplante Gesetz.
bitkom | 02.10.2018
Bitkom-Präsident Achim Berg © bitkom
 
„Bitkom setzt sich seit Jahren für die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften ein. Wir begrüßen sehr, dass dies von der Bundesregierung mit dem Fachkräftezuwanderungsgesetz nun grundsätzlich angegangen wird. Wir brauchen die klügsten Köpfe aus aller Welt, um die Digitalisierung in Deutschland zu gestalten, unsere Wirtschaft zu unterstützen und den Arbeitsmarkt zu stärken. Derzeit sind ca. 55.000 Stellen für IT-Spezialisten unbesetzt. Dadurch gehen den Unternehmen in Deutschland ca. 10 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr verloren.

Wer Mitarbeiter aus Ländern außerhalb der EU einstellen will, weil er entsprechend qualifizierte Bewerber innerhalb der EU nicht findet, wird immer noch von hohem bürokratischem Aufwand ausgebremst. Wir hoffen, dass es nicht wie in den vergangenen Legislaturperioden bei Absichtserklärungen bleibt und die Bundesregierung jetzt schnell Nägel mit Köpfen macht. In der Digitalisierung tickt die Uhr.

Der Bitkom begrüßt, dass die Bundesregierung grundsätzlich auf die sogenannte Vorrangprüfung verzichten will. Unternehmen haben ein hohes Eigeninteresse, zunächst Bewerber aus dem deutschen Sprach- und Kulturraum zu rekrutieren, hier braucht man keine gesetzliche Vorschrift.

Zudem zählen gerade in der Digitalbranche formale Bildungsabschlüsse weniger als die beruflichen Erfahrungen und Fähigkeiten, die heute häufig auf andere Weise nachgewiesen werden, etwa mit Zertifikaten. Der Versuch, ausländische Studienabschlüsse in eine weitgehende Vergleichbarkeit mit deutschen zu bringen, ist nicht nur zeitaufwändig und teuer, sondern nicht mehr zeitgemäß und schlichtweg überflüssig. Diese Veränderung muss ein modernes Fachkräftegesetz ebenso berücksichtigen wie die Tatsache, dass sich die Notwendigkeit deutscher Sprachkenntnisse zwischen den Branchen stark unterscheidet. Was in der Pflege zwingend ist, ist in Digitalunternehmen, in denen bereits heute häufig Englisch die Arbeitssprache Nummer eins ist, anachronistisch und führt dazu, dass deutsche Unternehmen für die klügsten Köpfe aus dem Ausland unattraktiv werden.“