print logo

DSGVO: 43 Prozent schränken digitale Aktivitäten ein

Mehr als die Hälfte der BVDW-Mitglieder rechnet nun mit Umsatzeinbußen. Fünf Prozent haben schon jetzt Abmahnungen erhalten.
BVDW | 06.07.2018
© BVDW
 
Die DSGVO zieht eine massive Unsicherheit der Digitalbranche mit sich. Gut einen Monat nachdem die zweijährige Umsetzungsfrist für die neue Regulierung am 25. Mai abgelaufen ist, hat der BVDW seine Mitgliedsunternehmen befragt und ein Stimmungsbild eingeholt, an dem sich 278 Experten beteiligt haben. Hier geben 43 Prozent der Digitalfirmen an, ihre digitalen Aktivitäten wegen der DSGVO eingeschränkt zu haben. „Das ist absolut alarmierend und gibt einen groben Eindruck, mit welcher Wucht eine solche Regulierung unsere Wirtschaft treffen kann“, sagt BVDW-Vizepräsident Thomas Duhr (IP Deutschland). „In erster Linie hat die DSGVO zu Unsicherheit geführt – oft ist nicht klar, wie die neuen Bestimmungen angewendet werden müssen.“ Das Problem seien, so der BVDW-Experte, vor allem unklare Formulierungen der Verordnung und sich widersprechende Vorgaben. Dabei geben fünf Prozent der Befragten an, bereits Abmahnungen erhalten zu haben, die sich auf die DSGVO stützen – 28 Prozent rechnen fest mit solchen Abmahnungen. „Jetzt regiert die Unsicherheit, die in diesem Fall eine gesamte Wirtschaft lähmt“, sagt BVDW-Experte Duhr.

Für die Digitale Wirtschaft ist die DSGVO eine echte Bedrohung: Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der in der BVDW-Studie befragten Unternehmen gibt an, dass sich die Datenschutzreform negativ beziehungsweise sehr negativ auf die Umsatzentwicklung auswirken wird. Jedes dritte Unternehmen (34 Prozent) sieht keine Auswirkungen auf den Umsatz. Für Thomas Duhr ein deutliches Warnsignal einer fehlgelenkten Regulierung: „Falls die EU-Kommission eine E-Privacy-Verordnung in der aktuell diskutierten Fassung tatsächlich realisieren sollte, wird das dramatische Folgen für die globale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen haben. Hier steht der Technologiestandort Deutschland auf dem Spiel.“