Zukunft Personal Süd: Keynote-Speaker Bodo Antonic
Als Interimmanager hat Antonic schon viele Firmen kennengelernt und dabei immer wieder ähnliche Fehler im Personalbereich festgestellt. „Die HR-Abteilung wird als „Diener“ des Business gesehen und bestätigt diese Wahrnehmung ständig durch ihr eigenes Verhalten. Die Personalverantwortlichen müssen ihr Eigenverständnis in Frage stellen und sich stärker als gestaltendes Element positionieren“, fordert er.
Dabei ist er kein Gegner von Robot Recruiting, AI und ähnlichen Ansätzen, warnt aber davor, diese Möglichkeiten zu glorifizieren. Statt jeden Trend mitzumachen, sollte vorher überlegt werden, welche Ansätze tatsächlich für das eigene Unternehmen sinnvoll sind: „Platte Heilsversprechen sind mir einfach ein Gräuel“, sagt er.
Die Schlüsselworte lauten aus seiner Sicht Neugier und Mut: „Fehler werden nicht selten über Gebühr bestraft. Stattdessen braucht es eine auf Exploration fokussierte Kultur mit der Bereitschaft, Neues zu entdecken und nach vorne zu gehen.“ Vorherrschend sei jedoch Atemlosigkeit, weil lieber an Bekanntem festgehalten wird, als Veränderung zuzulassen – aus Angst oder Bequemlichkeit. „Beamtenmikado“ nennt er diesen aus seiner Sicht häufig anzutreffenden Zustand.
Antonic propagiert Agilität und geistige Entfesselung. Er schlägt vor, immer folgende Fragen zu stellen: Welche Regel, welches Dogma, welche Norm will ich eigentlich loswerden, welche kann ich loswerden und welche stört die Wertschöpfung des Unternehmens? Jede Regel, die alle drei Kriterien erfüllt, sollte sofort abgeschafft werden. „Ohne Arbeitskreis, ohne Gremium, ohne Betroffenheitsgeschwurbel und Selbstfindungsgruppen, einfach nur die Spielregeln ändern. Erkennen, umsetzen. Das ist schon alles.“
Sein Managementansatz ist die Unwucht-Kybernetik: Dabei werden dezentrale Freiheiten und Unwucht durch die stabilisierende Wirkung der Werte ergänzt und dadurch ein in gleicher Weise stabiles und anpassungsfähiges Unternehmen ermöglicht. Welche Lehren kann die HR-Branche aus diesem Ansatz ziehen? Antonics klare Antwort: „Ballast abwerfen und Fokus auf Werte!“ Als Beispiel führt er die in vielen Firmen üblichen Jahresgespräche an, die aus seiner Sicht kaum Nutzen bringen und Teil des „HR-Katechismus“ sind. „Was wollen wir denn wirklich? Menschen die sich unterhalten. Meine Behauptung: Wenn die Wertelandschaft im Unternehmen stimmt, passiert das von ganz alleine.“ Alles, was keine nachhaltige Wertschöpfung stiftet, solle weggelassen werden.
Auch der Richtungsstreit zwischen analoger und digitaler Welt ist für ihn nicht zielführend. Stattdessen sollte beides zusammen gedacht und je nach Kontext angewendet werden, wie es am meisten Sinn macht. „Beim Recruiting beispielsweise geht es schlichtweg darum, Menschen zu finden, zu binden und zu entwickeln. Wie das geschieht, analog oder digital, ist doch völlig egal. Was wäre denn daran so schlimm, einfach beide Wege zu nutzen?“ Für Antonic ist die Zukunft des Recruitings kein Entweder-oder sondern ein Sowohl-als-auch.
Das vollständige Interview wird heute auf dem Zukunft Personal Blog veröffentlicht.
Dabei ist er kein Gegner von Robot Recruiting, AI und ähnlichen Ansätzen, warnt aber davor, diese Möglichkeiten zu glorifizieren. Statt jeden Trend mitzumachen, sollte vorher überlegt werden, welche Ansätze tatsächlich für das eigene Unternehmen sinnvoll sind: „Platte Heilsversprechen sind mir einfach ein Gräuel“, sagt er.
Bereitschaft, Neues zu entdecken
Die Schlüsselworte lauten aus seiner Sicht Neugier und Mut: „Fehler werden nicht selten über Gebühr bestraft. Stattdessen braucht es eine auf Exploration fokussierte Kultur mit der Bereitschaft, Neues zu entdecken und nach vorne zu gehen.“ Vorherrschend sei jedoch Atemlosigkeit, weil lieber an Bekanntem festgehalten wird, als Veränderung zuzulassen – aus Angst oder Bequemlichkeit. „Beamtenmikado“ nennt er diesen aus seiner Sicht häufig anzutreffenden Zustand.
Agilität und geistige Entfesselung
Antonic propagiert Agilität und geistige Entfesselung. Er schlägt vor, immer folgende Fragen zu stellen: Welche Regel, welches Dogma, welche Norm will ich eigentlich loswerden, welche kann ich loswerden und welche stört die Wertschöpfung des Unternehmens? Jede Regel, die alle drei Kriterien erfüllt, sollte sofort abgeschafft werden. „Ohne Arbeitskreis, ohne Gremium, ohne Betroffenheitsgeschwurbel und Selbstfindungsgruppen, einfach nur die Spielregeln ändern. Erkennen, umsetzen. Das ist schon alles.“
Lösungsansatz: Unwucht-Kybernetik
Sein Managementansatz ist die Unwucht-Kybernetik: Dabei werden dezentrale Freiheiten und Unwucht durch die stabilisierende Wirkung der Werte ergänzt und dadurch ein in gleicher Weise stabiles und anpassungsfähiges Unternehmen ermöglicht. Welche Lehren kann die HR-Branche aus diesem Ansatz ziehen? Antonics klare Antwort: „Ballast abwerfen und Fokus auf Werte!“ Als Beispiel führt er die in vielen Firmen üblichen Jahresgespräche an, die aus seiner Sicht kaum Nutzen bringen und Teil des „HR-Katechismus“ sind. „Was wollen wir denn wirklich? Menschen die sich unterhalten. Meine Behauptung: Wenn die Wertelandschaft im Unternehmen stimmt, passiert das von ganz alleine.“ Alles, was keine nachhaltige Wertschöpfung stiftet, solle weggelassen werden.
Streben nach einem „digilogen“ Zustand
Auch der Richtungsstreit zwischen analoger und digitaler Welt ist für ihn nicht zielführend. Stattdessen sollte beides zusammen gedacht und je nach Kontext angewendet werden, wie es am meisten Sinn macht. „Beim Recruiting beispielsweise geht es schlichtweg darum, Menschen zu finden, zu binden und zu entwickeln. Wie das geschieht, analog oder digital, ist doch völlig egal. Was wäre denn daran so schlimm, einfach beide Wege zu nutzen?“ Für Antonic ist die Zukunft des Recruitings kein Entweder-oder sondern ein Sowohl-als-auch.
Das vollständige Interview wird heute auf dem Zukunft Personal Blog veröffentlicht.