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Jeder Dritte will ungeliebte Weihnachtsgeschenke im Netz versilbern

74 Prozent der Internetnutzer haben online schon Waren privat verkauft. Drei von vier Onlinern kaufen Gebrauchtwaren im Netz.
bitkom | 27.12.2017
Um ungeliebte Weihnachtsgeschenke loszuwerden, setzen viele Deutsche auf Online-Marktplätze oder Auktionsplattformen. Fast jeder dritte Internetnutzer (31 Prozent) plant, unpassende Geschenke dort wieder zu Geld zu machen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Aber nicht nur nach Weihnachten sind die digitalen Flohmärkte gut besucht. Ob ausgelesene Bücher, Gebrauchtwagen oder abgelegte Kleidung: Ausrangierte Waren gehen das gesamte Jahr bei vielen Deutschen über die digitale Ladentheke. Drei von vier Internetnutzern (75 Prozent) in Deutschland haben schon einmal gebrauchte Produkte online gekauft.

Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Produkten. Fast jeder zweite Internetnutzer (46 Prozent) hat schon einmal gebrauchte Bücher im Web und gut ein Drittel (36 Prozent) genutzte DVDs, CDs oder Schallplatten online erstanden. Second-Hand-Kleidung haben sich 31 Prozent der Online-Shopper schon einmal im Netz zugelegt, jeder Fünfte (20 Prozent) hat gebrauchte Möbel online erworben. Immerhin jeder sechste Onliner (16 Prozent) hat sich für Autos, Motorräder oder Fahrräder aus zweiter Hand per Klick entschieden. „Die digitalen Flohmärkte sind nicht nur bei Schnäppchenjägern beliebt“, sagt Julia Miosga, Bereichsleiterin für Handel und Logistik beim Bitkom. „Wer etwa vergriffene Erstausgaben oder Ersatzteile für ältere Geräte sucht, wird im Netz am bequemsten fündig.“

Viele Deutsche kaufen nicht nur gebrauchte Produkte im Netz, sondern verkaufen sie dort auch wieder. 74 Prozent der Internetnutzer haben schon einmal Gebrauchtes online verkauft. Auch hier sind Bücher wieder ganz vorne dabei. Vier von zehn Internetnutzern (43 Prozent) haben Bücher ebenso wie Kleidung online verkauft, dicht gefolgt von elektronischen Unterhaltungsmedien wie CDs und DVDs. Gut jeder dritte Internetnutzer (36 Prozent) hat sich davon online getrennt. Auch alte Spielwaren gehen über die digitale Ladentheke: 30 Prozent der Internetnutzer haben diese bereits online zu Geld gemacht. Jeder vierte Onliner (25 Prozent) hat Käufer für gebrauchte Möbel im Internet gefunden. „Noch nie war es so einfach, seine ausgedienten Gegenstände wieder zu Geld zu machen“, sagt Miosga. „Mit dem Smartphone nimmt man ein Foto der gebrauchten Dinge auf und stellt sie per App mit wenigen Klicks auf einen Online-Marktplatz.“

Vor allem Internetnutzer im jüngeren und mittleren Alter setzten auf gebrauchte Produkte aus dem Netz. 83 Prozent der 14- bis 29-jährigen sowie der 30- bis 49-jährigen haben schon Gebrauchtes im Netz gekauft, ebenso viele von ihnen haben dort jeweils alte Dinge verkauft. Immerhin jeder Zweite (51 Prozent) der über-65-jährigen Onliner hat Ausrangiertes online erworben, gleich viele von ihnen sind Online-Verkäufer von ausgedienten Gegenständen.

Wenn die jüngere Generation sich online für gebrauchte Produkte entscheidet, sind es vor allem Kleidung, Schuhe und Accessoires. Jeder Zweite (51 Prozent) der 14- bis 29-jährigen Internetnutzer hat diese bereits im Netz gekauft.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben sind repräsentative Befragungen, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Für die Frage „Was werden Sie in diesem Jahr mit Weihnachtsgeschenken machen, die Ihnen nicht gefallen?“ wurden im November 1010 Personen ab 14 Jahren in Deutschland, darunter 823 Internetnutzer, befragt. Für die Frage „Welche der folgenden Waren haben Sie schon einmal gebraucht gekauft und wo?“ und „Welche der folgenden Waren haben Sie privat schon einmal verkauft und wo?“ wurden im November 1152 Internetnutzer ab 14 Jahren in Deutschland befragt.