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Webnutzung in China und die Auswirkungen auf den Onlineauftritt

Drei Kriterien, die Online-Anbieter bei der Gestaltung ihres Auftritts beachten sollten.
CDNetworks | 27.07.2017
Die Zahl von 731 Millionen Internetnutzer (Dezember 2016*) in China entspricht fast der Bevölkerung ganz Europas und ist doppelt so groß wie die Einwohnerzahl der USA. Kein Wunder also, dass der chinesische Markt besonders für Branchen mit starkem Online-Fokus, wie eCommerce oder Online-Spiele, DER Wachstumsmarkt schlechthin ist. Unternehmen, die bereits erfolgreich in andere Länder expandiert haben, stellen jedoch häufig fest, dass sie ihr Geschäftsmodell nicht 1:1 auf den chinesischen Markt übertragen können. Denn nicht nur die Infrastruktur, sondern auch das Nutzerverhalten in China unterscheidet sich in einigen Punkten von dem in anderen Märkten. Content-Delivery-Network-Spezialist und China-Experte CDNetworks zeigt den Vergleich zur Webnutzung anhand einer Infografik auf und hat drei wichtige Kriterien zusammengefasst, die Unternehmen beachten sollten.

Webnutzung im Vergleich

(für weitere Details s. Infografik https://www.gcpr.de/2017/07/26/webnutzung-in-china-und-die-auswirkungen-auf-den-onlineauftritt/ )

* Wachstumspotenzial: China hat zwar prozentual eine geringere Internetdurchdringung, holt allerdings rasch auf und hat insgesamt heute bereits die meisten Nutzer weltweit.
* Gamification: Insgesamt ist das Surfverhalten sehr ähnlich, allerdings sind in China Online-Spiele wesentlich beliebter, Email ist hingegen passé.
* Online-Shopping hat einen starken Zuwachs. Mit 53,1% bedeutet dies heute schon 361,4 Millionen Onlinekäufer. In Deutschland sind es im Vergleich mit 54,9% 39,5 Millionen Online-Shopper.
* Chinesische Onlinenutzer sind bevorzugt mobil im Internet unterwegs. 74% der Bevölkerung besetzen ein Smartphone, in Deutschland sind es 65%. Dabei gehen aber über 95% aller Internetnutzer in China von Mobilgeräten aus online – weit mehr als in Deutschland.
* Suchmaschinen sind bei der Informationssuche sowie beim Online-Einkauf in China ungleich wichtiger. Im Vergleich nutzen in China 65% der Onlinekäufer eine Suchmaschine, in Deutschland sind es 38%.

Schlussfolgerung für den Onlineauftritt in China:


Schlanke Sites und Apps für mobile Nutzer:

Mehr als 95 Prozent* aller Internetbenutzer Chinas gehen von Mobilgeräten aus online, eine Entwicklung, die in Asien noch schneller voranschreitet als im Westen. Viele westliche Unternehmen haben bereits ein entsprechendes Design entwickelt und sind vielleicht der Meinung, sie seien auf alle Herausforderungen vorbereitet. Allerdings handelt es sich bei den Mobil-Sites in China meist um separate Primärlösungen. So entwickeln die dort ansässigen Firmen statt eines „Responsive Designs“ der Hauptwebsite speziell für Mobilgeräte gedachte „Light Apps“ bzw. Microsites für ein mobiles Publikum. Das unterstützt die Konversionsraten und trägt dank schneller Ladezeiten auch für ein gutes Ranking in Suchmaschinen bei. Diese extrem zielorientierten kleinen Sites ermöglichen den Verbrauchern, einzelne Werbebotschaften über soziale Medien zu kommunizieren.

SEO und SEM:
Suchmaschinen sind bei der Informationssuche in China ungleich wichtiger, SEO und SEM sind daher besonders wichtig für den Erfolg von E- und M-Commerce. Dabei nutzen rund 70 Prozent aller Anwender die Suchmaschine Baidu. Einige generelle Kriterien für eine gute SEO sind dabei die gleichen wie bei andere Suchmaschinen – allerdings gibt es auch wesentliche Unterschiede. Die Suche mit Google ist so ausgerichtet, dass die Suchmaschine genau „weiß“, was wichtige Informationen sind bzw. wo sie zu finden sind. Bei Baidu hingegen kann die Positionierung den Ausschlag darüber geben, ob die Daten überhaupt indiziert werden. Daher sollten die wichtigsten Informationen und Schlagworte unbedingt möglichst weit oben auf der Website positioniert werden. Dazu kommt, dass chinesische Websites meist wesentlich textlastiger gestaltet sind als beispielsweise europäische. Die Nutzer sind es gewohnt auf langen Sites zu scrollen, statt sich durch verschiedene Ebenen zu klicken. Dies ist unter anderem den langsameren Ladezeiten geschuldet, mit denen selbst einheimische Sites kämpfen.

Ladegeschwindigkeit und ihre Auswirkungen:
Lange Ladezeiten können nicht nur hohe Absprungraten der Nutzer verursachen, sondern beeinträchtigen auch das SEO-Ranking jeder Suchmaschine. In China kämpfen Unternehmen mit ganz besonderen Herausforderungen, die hauptsächlich der Web-Performance geschuldet sind. Die langsamen Ladegeschwindigkeiten werden dabei von verschiedenen Faktoren verursacht: darunter die Entfernung zwischen Europa und China, der Filterungsprozess der sogenannten „Great Firewall“ sowie die Infrastrukturprobleme des chinesischen Netzwerks. Ein Website-Hosting in China kann zwar von Vorteil sein, reicht aber für ein effektives SEO-Ranking nicht aus, da die schlechte Infrastruktur im Land ebenfalls zu hohen Latenzzeiten führt. Ladezeiten haben einen direkten Einfluss auf die so genannte Crawl-Rate einer Website. Damit eine Suchmaschine relevante Informationen erfassen kann, muss eine Site also jederzeit und vor allem schnell verfügbar sein. Eine Studie** von CDNetworks zeigt jedoch, dass 85 Prozent der europäischen Websites in China mit durchschnittlich 33,1 Sekunden deutlich zu lange Ladezeiten haben.
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*https://www.emarketer.com/Article/More-than-95-of-Internet-Users-China-Use-Mobile-Devices-Go-Online/1015155

**https://emea.cdnetworks.com/de/landingpages/europaeische-webseiten-enttaeuschen-user-in-china