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Deutsche für E-Bikes statt Autos in Städten

Mehrheit sieht positive Effekte für Gesundheit und Umwelt. E-Bikes sind auch für anspruchsvolle Touren gefragt. Interesse vor allem bei Jüngeren.
bitkom | 20.07.2017
Die Mehrheit der Deutschen sieht in E-Bikes eine praktische, gesundheitsfördernde und umweltfreundliche Alternative zum Auto. Knapp drei Viertel der Bundesbürger (73 Prozent) sind der Meinung, dass Elektrofahrräder für körperlich weniger fitte Menschen ein guter Einstieg sind, um sich mehr zu bewegen. Sieben von zehn (69 Prozent) sehen in E-Bikes eine gute Ergänzung für Pendler, zum Beispiel um damit zur nächsten Bahnstation zu fahren. Und knapp sechs von zehn (58 Prozent) sind der Meinung, dass Autofahrer vor allem in Städten auf umweltfreundliche E-Bikes wechseln sollen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, bei der 1.013 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt wurden. Negative Vorurteile sind nicht mehrheitsfähig: Lediglich jeder Vierte (25 Prozent) denkt, E-Bikes seien nur etwas für Faule, und jeder Sechste (16 Prozent) ist der Ansicht, dass E-Bikes nur etwas für Ältere seien. Jeder Neunte (11 Prozent) hält E-Bikes für peinlich.

E-Bike-Fahrer schätzen die Unterstützung des Elektromotors auch für anspruchsvolle Strecken. 72 Prozent nutzen E-Bikes für Tagesausflüge, zum Beispiels aufs Land. 40 Prozent setzen sich für sportliche Touren, zum Beispiel Trekking- oder Mountainbike-Touren, aufs Elektrofahrrad. 31 Prozent nutzen das E-Bike als Verkehrsmittel im Alltag, etwa für tägliche Besorgungen, und 25 Prozent für mehrtägige Radwanderungen. „Das Vorurteil, dass E-Bikes nur etwas für ältere und unsportliche Menschen sind, wird nicht bestätigt. Im Gegenteil: Gerade auch für jüngere und anspruchsvolle Fahrer sind Elektrofahrräder besonders attraktiv“, sagt Bitkom-Mobility-Experte Mario Sela. „Sehr umfangreiche, anstrengende Touren, starker Gegenwind und Berge mit extremen Steigungen lassen sich auf dem E-Bike viel leichter bewältigen als mit dem normalen Rad. Die Motorunterstützung garantiert eine hohe Dynamik und mehr Durchhaltevermögen.“

Vor allem bei Jüngeren wecken E-Bikes Interesse. 34 Prozent der Bundesbürger zwischen 14 und 29 Jahren interessieren sich für einen Kauf. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 30 Prozent, bei den 50- bis 64-Jährigen 24 Prozent und bei den Über-65-Jährigen 29 Prozent. Jeder fünfte Deutsche (20 Prozent) hat schon einmal ein E-Bike genutzt.

Die Verkaufszahlen für Fahrräder mit Elektromotor – sogenannte Pedelecs beziehungsweise E-Bikes – nehmen seit Jahren zu. Bei diesen Rädern wird der Fahrer nur dann von einem Elektroantrieb unterstützt, wenn er selbst in die Pedale tritt. Der Motor schaltet bei einer Geschwindigkeit von mehr als 25 Stundenkilometern ab. Bei sogenannten S-Pedelecs lässt die Motorunterstützung auch ein höheres Tempo zu, allerdings besteht in Deutschland für diese Fahrzeuge im Gegensatz zu normalen E-Bikes eine Versicherungs-, Kennzeichen und Fahrerlaubnispflicht.

Hinweis zur Methodik: Die Angaben basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Im Mai 2017 wurden dabei 1.013 Personen ab 14 Jahren in Deutschland befragt, darunter 201 E-Bike-Nutzer. Die Fragen lauteten: „Besitzen Sie selbst bereits ein E-Bike oder können Sie sich vorstellen, eines zu kaufen?“, „Haben Sie schon einmal ein E-Bike geliehen oder können Sie sich vorstellen, ein E-Bike zu leihen oder zu mieten?“, „Wie nutzen Sie ihr E-Bike“ und „Bitte sagen Sie mir, inwiefern Sie den folgenden Aussagen zu E-Bikes im Allgemeinen zustimmen“: „E-Bikes sind für körperlich weniger fitte Menschen ein guter Einstieg, um sich mehr zu bewegen“, „E-Bikes sind eine gute Ergänzung für Pendler, zum Beispiel um damit zur nächsten Bahnstation zu fahren“, „Vor allem in Städten sollten Autofahrer auf umweltfreundliche E-Bikes wechseln“, „E-Bikes sind nur etwas für Faule“, „E-Bikes sind nur etwas für Ältere“ und „E-Bikes sind peinlich“ (Angaben für „Stimme voll und ganz/eher zu“).