E-Commerce beschleunigt Ladensterben
Der stationäre Einzelhandel in Deutschland ist einem Strukturwandel ausgesetzt, der durch den Online-Handel beschleunigt wird. Die Wettbewerbsintensität und der hohe Druck auf die Gewinnsituation im Handel verstärken sich durch die Entwicklung des Online-Handels. In Folge kommt es zu räumlichen Auswirkungen des Online-Handels in Form einer weiteren Polarisierung der Handelsstandorte. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die die BBE Handelsberatung, elaboratum New Commerce Consulting und das Deutsche Insititut für Urbanistik (Difu) für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) sowie den HDE Handelsverband Deutschland erstellt haben.
Großstädte werden weniger betroffen sein
Während der Gesamtumsatz des deutschen Einzelhandels in den kommenden zehn Jahren voraussichtlich trotz der starken Jahre 2015 und 2016 nur wenig Wachstumsimpulse erfährt, wird sich der Marktanteil des Onlinehandels von knapp zehn Prozent auf 20 Prozent innerhalb der nächsten 10 Jahre voraussichtlich etwa verdoppeln. „Selbst falls sich das Umsatzwachstum des Online-Handels abschwächt, muss der stationäre Handel mit Umsatzverlusten, bestenfalls Umsatzstagnation rechnen“, sagt Prof. Dr. Klaus Gutknecht, Gründer und Partner der elaboratum GmbH New Commerce Consulting. Joachim Stumpf, Geschäftsführer der BBE Handelsberatung ergänzt: „Das Wachstum des E-Commerce beschleunigt den Strukturwandel des Handels. Das wird unterschiedliche Auswirkungen auf unsere Innenstädte, Stadtteil- und Ortszentren haben. Besonders ohnehin geschwächte Zentren werden weiter Marktanteile verlieren.“
Metropolen gewinnen – Klein- und Mittelstädte verlieren
Der große Verlierer des Strukturwandels ist der kleine, nicht filialisierte Fachhandel, der besonders in den Klein- und Mittelzentren vertreten ist. Knapp ein Fünftel der Kleinunternehmen des Einzelhandels in Deutschland sind existenzgefährdet.
Mittelstädte drohen aufgrund ihrer „Sandwich-Position“ zwischen dem Erlebniseinkauf in den dominierenden Handelszentren und der Nahversorgung in Kleinstädten für den stationären Handel an Bedeutung zu verlieren. Besonders hier drängt der Online-Handel in vorhandene Angebotslücken, woraus ein weiterer Nachfrageverlust für den stationären Handel entsteht - zunehmender Leerstand droht. „Die Auswirkungen des Online-Handels können sich in einem schleichenden, etwa ein Jahrzehnt dauernden Erosionsprozess des stationären Handels einer Innenstadt zeigen“, so Gutknecht.
Mittelstädte sind grundsätzlich stärker von Leerständen bedroht als Großstädte. In den 1-A-Lagen der Großstädte und starken Mittelstädte sind geringe Bedeutungsverluste zu erwarten. „Besonders die Top-7-Städte bestechen durch urbane Erlebnisqualität und bleiben weiterhin attraktive Handelsstandorte. 1-A Lagen sind weiter interessant und die Nachfrage nach Flächen bleibt bestehen. Zudem drängen sich immer mehr Global Player oder neue Formate in gut frequentierte Handelszentren, wodurch weitere, wenn auch moderate Mietanstiege die Folge sind“, sagt Stumpf. „Dafür bröckelt es selbst in einigen 1-A-Lagen der weniger attraktiven Groß- und Mittelstädte, in einigen Stadtteillagen und in unprofilierten Shopping-Centern. Die ‚Grüne Wiese‘ verliert an Bedeutung.“
„Ein Aspekt wird in diesem Kontext jedoch oft übersehen: Im Rahmen von Cross-Channel-Konzepten arbeiten sowohl Hersteller als auch Händler daran, im Verkaufsraum lediglich Repräsentanten des Sortiments zu zeigen. Varianten werden nach Auswahl vor Ort erst bei der konkreten Bestellung geliefert. Dadurch wird entweder weniger Handelsfläche oder es werden andere Flächenkonzepte bzw. -zuschnitte benötigt. Fläche wird teilweise durch Information und Technologie substituiert“, sagt Gutknecht.
Kommunen müssen rechtzeitig reagieren
Beispielsweise müssten die Händler und Städte digital sichtbar werden, da sich etwa die Hälfte der Verbraucher vor dem stationären Einkauf im Internet informiert. „Es ein Zusammenspiel aller Beteiligten einer Stadt, also des Handels, der Kommune, der Gastronomie, Dienstleister und Immobilieneigentümer notwendig, um den Mehrwert des stationären Handels zu bewahren“, fordert Stumpf. Durch diese Maßnahmen könne sich der stationäre Handel weiterhin vom Onlinehandel abheben und möglichen Einbußen in den kommenden Jahren vorbeugen. „Es besteht die Gefahr, dass Handlungsnotwendigkeiten zur Stärkung des innerstädtischen Handels und der Attraktivität der Innenstadt erst verzögert erkannt und Gegenmaßnahmen entsprechend zu spät ergriffen werden. Daher sollten die Akteure einer Stadt rechtzeitig handeln, bevor sich eine Abwärtsspirale der Innenstadtentwertung etabliert hat“, erklärt Prof. Gutknecht.
Großstädte werden weniger betroffen sein
Während der Gesamtumsatz des deutschen Einzelhandels in den kommenden zehn Jahren voraussichtlich trotz der starken Jahre 2015 und 2016 nur wenig Wachstumsimpulse erfährt, wird sich der Marktanteil des Onlinehandels von knapp zehn Prozent auf 20 Prozent innerhalb der nächsten 10 Jahre voraussichtlich etwa verdoppeln. „Selbst falls sich das Umsatzwachstum des Online-Handels abschwächt, muss der stationäre Handel mit Umsatzverlusten, bestenfalls Umsatzstagnation rechnen“, sagt Prof. Dr. Klaus Gutknecht, Gründer und Partner der elaboratum GmbH New Commerce Consulting. Joachim Stumpf, Geschäftsführer der BBE Handelsberatung ergänzt: „Das Wachstum des E-Commerce beschleunigt den Strukturwandel des Handels. Das wird unterschiedliche Auswirkungen auf unsere Innenstädte, Stadtteil- und Ortszentren haben. Besonders ohnehin geschwächte Zentren werden weiter Marktanteile verlieren.“
Metropolen gewinnen – Klein- und Mittelstädte verlieren
Der große Verlierer des Strukturwandels ist der kleine, nicht filialisierte Fachhandel, der besonders in den Klein- und Mittelzentren vertreten ist. Knapp ein Fünftel der Kleinunternehmen des Einzelhandels in Deutschland sind existenzgefährdet.
Mittelstädte drohen aufgrund ihrer „Sandwich-Position“ zwischen dem Erlebniseinkauf in den dominierenden Handelszentren und der Nahversorgung in Kleinstädten für den stationären Handel an Bedeutung zu verlieren. Besonders hier drängt der Online-Handel in vorhandene Angebotslücken, woraus ein weiterer Nachfrageverlust für den stationären Handel entsteht - zunehmender Leerstand droht. „Die Auswirkungen des Online-Handels können sich in einem schleichenden, etwa ein Jahrzehnt dauernden Erosionsprozess des stationären Handels einer Innenstadt zeigen“, so Gutknecht.
Mittelstädte sind grundsätzlich stärker von Leerständen bedroht als Großstädte. In den 1-A-Lagen der Großstädte und starken Mittelstädte sind geringe Bedeutungsverluste zu erwarten. „Besonders die Top-7-Städte bestechen durch urbane Erlebnisqualität und bleiben weiterhin attraktive Handelsstandorte. 1-A Lagen sind weiter interessant und die Nachfrage nach Flächen bleibt bestehen. Zudem drängen sich immer mehr Global Player oder neue Formate in gut frequentierte Handelszentren, wodurch weitere, wenn auch moderate Mietanstiege die Folge sind“, sagt Stumpf. „Dafür bröckelt es selbst in einigen 1-A-Lagen der weniger attraktiven Groß- und Mittelstädte, in einigen Stadtteillagen und in unprofilierten Shopping-Centern. Die ‚Grüne Wiese‘ verliert an Bedeutung.“
„Ein Aspekt wird in diesem Kontext jedoch oft übersehen: Im Rahmen von Cross-Channel-Konzepten arbeiten sowohl Hersteller als auch Händler daran, im Verkaufsraum lediglich Repräsentanten des Sortiments zu zeigen. Varianten werden nach Auswahl vor Ort erst bei der konkreten Bestellung geliefert. Dadurch wird entweder weniger Handelsfläche oder es werden andere Flächenkonzepte bzw. -zuschnitte benötigt. Fläche wird teilweise durch Information und Technologie substituiert“, sagt Gutknecht.
Kommunen müssen rechtzeitig reagieren
Beispielsweise müssten die Händler und Städte digital sichtbar werden, da sich etwa die Hälfte der Verbraucher vor dem stationären Einkauf im Internet informiert. „Es ein Zusammenspiel aller Beteiligten einer Stadt, also des Handels, der Kommune, der Gastronomie, Dienstleister und Immobilieneigentümer notwendig, um den Mehrwert des stationären Handels zu bewahren“, fordert Stumpf. Durch diese Maßnahmen könne sich der stationäre Handel weiterhin vom Onlinehandel abheben und möglichen Einbußen in den kommenden Jahren vorbeugen. „Es besteht die Gefahr, dass Handlungsnotwendigkeiten zur Stärkung des innerstädtischen Handels und der Attraktivität der Innenstadt erst verzögert erkannt und Gegenmaßnahmen entsprechend zu spät ergriffen werden. Daher sollten die Akteure einer Stadt rechtzeitig handeln, bevor sich eine Abwärtsspirale der Innenstadtentwertung etabliert hat“, erklärt Prof. Gutknecht.