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Werbemarkt 2015 verzeichnete ein Plus von 3,5 %

Mobile Werbung wächst weiterhin am stärksten. Kinowerbung mit einem zweistelligen Wachstum. E-Commerce-Werbung voll im Trend.
Der deutsche Werbemarkt hat sich 2015 positiv zum Vorjahr entwickelt. Der Gesamtmarkt verzeichnete ein Plus von 3,5 Prozent mit Bruttowerbeausgaben in Höhe von insgesamt 29,2 Milliarden Euro. Der Vergleich der Halbjahre zeigt, dass das erste Halbjahr 2015 mit Plus 1,9 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 ein gutes, das zweite mit einem Plus von 4,8 Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2014 sogar ein sehr gutes Wachstum brachte. Dies geht aus der aktuellen Bilanz zum Bruttowerbemarkt von Nielsen, einem globalen Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Medien- und Konsumverhalten von Verbrauchern liefert, hervor.

Das am stärksten wachsende Medium 2015 bleibt weiterhin Werbung auf mobilen Endgeräten (+ 58 %) mit Werbeausgaben in Höhe von 0,3 Milliarden Euro. Die Werbeausgaben in der Mediengruppe Internet zeigen sich mit rund 3,0 Milliarden Euro konstant gegenüber dem Vorjahr (+ 0,1 %). Das Leitmedium Fernsehen weist 2015 mit Werbeausgaben in Höhe von 13,8 Milliarden Euro ein Wachstum von 5,4 Prozent aus. Kino-Werbung verzeichnet 2015 einen deutlichen Anstieg von 20,2 Prozent. Dabei wurde das größte Wachstum im vierten Quartal verzeichnet (+ 34,6 %). Auch die Out-Of-Home-Medien konnten durch eine konstant positive Entwicklung in allen vier Quartalen einen Zuwachs von 9,7 Prozent erreichen. Die Gesamtwerbeausgaben in Radio in Höhe von 1,7 Milliarden Euro verbuchten durch ein solides Wachstum im zweiten Halbjahr (+ 6,7 %) eine Steigerung zum Vorjahr um 2,9 Prozent. Die Printmedien mussten leichte Verluste hinnehmen (- 0,8 %), wobei die Werbeausgaben in Zeitungen (- 0,2 %) und Fachzeitschriften (+ 0,5 %) gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben sind und nur Publikumszeitschriften größere Verluste hinnehmen mussten (- 1,8 %).

Den Spitzenplatz der höchsten Werbeausgaben eines Unternehmens verteidigt P&G. 2015 investierte das Unternehmen 0,6 Milliarden Euro, ein Wachstum von 6,7 Prozent gegenüber 2014. Lidl und Vodafone schafften im vergangenen Jahr den Sprung unter die Top 10. Lidl erhöhte die Werbeinvestitionen – insbesondere durch die im Frühjahr 2015 gestartete Image-Kampagne – um 30 Prozent.

Die Automobilhersteller konnten ihren Platz als werbestärkste Branche im Jahr 2015 (mit 1,7 Milliarden Euro) verteidigen. Allerdings verringerten sich die Werbeausgaben für Personenkraftwagen (Produktgruppe PKW) um 5,4 Prozent gegenüber 2014. „Für diese Entwicklung sind die teilweise sehr deutlichen Etatreduzierungen einiger großer Automobilhersteller verantwortlich“, erläutert Dirk Reinbothe, Director Marketing Effectiveness, Nielsen Deutschland.

Unter den Top-Branchen verzeichnen einige ein zweistelliges Wachstum der Werbeinvestitionen gegenüber dem Vorjahr. Neben den Produktgruppen Arzneimittel (+ 11,6 %), Mobilnetz (+ 14,5 %) und Möbel und Einrichtungen (+ 10,9 %), weisen die Branchen Online-Dienstleistungen und E-Commerce prozentual betrachtet das stärkste Werbewachstum auf.

E-Commerce weiterhin auf Wachstumskurs

Der Werbemarkt für E-Commerce in Deutschland hält weiterhin am Aufwärtstrend fest. „Im Vergleich zum Gesamtmarkt stiegen die Bruttowerbeausgaben für E-Commerce wieder überdurchschnittlich“, so Dirk Reinbothe. „Mit einem Plus von 22,7 Prozent erreichte die Branche mit 3,6 Milliarden Euro bereits einen Anteil von 12 Prozent am Gesamtmarkt.“


Leitmedium für die Branche blieb mit großem Abstand vor Internet (+ 13 %) und Print (+ 11 %) das Fernsehen mit einem Anteil von 69 Prozent an den Bruttowerbeausgaben. Der Werbedruck im TV wuchs dabei auf hohem Niveau um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das höchste Wachstum wurde in den Medien At-Retail-Media (+ 575,5 %), Kino (+ 223,0 %) und Mobile (+ 212,4 %) verzeichnet, während in Publikumszeitschriften (- 8,2 %), Fachzeitschriften (- 5,9 %) und Werbesendungen (- 0,2 %) weniger Bruttowerbeausgaben verbucht wurden.

„Die Reisebranche war weiterhin werbestärkste Kraft. Sie übertraf im vergangenen Jahr zum ersten Mal die 600-Millionen-Euro-Marke“, berichtet Dirk Reinbothe. „Dies ist ein bemerkenswerter Anstieg von 38 Prozent. 89 Prozent des Werbedrucks entfielen dabei aufs Fernsehen.“

Auf Platz zwei und drei folgten mit deutlichem Abstand „Entertainment und Medien“ mit 372,7 Millionen Euro und „General Retail“ mit 262,4 Millionen Euro. Beide Branchen haben den Werbedruck im Jahr 2015 ebenfalls signifikant gesteigert (+ 10 bzw. + 64 %).

Anmerkung: Die von Nielsen erhobenen Bruttowerbedaten geben den Werbedruck wieder, den die Werbetreibenden für ihre Produkte und Services beim Konsumenten entfachen. Aus den Bruttowerbedaten lässt sich detailliert ablesen, welche Mediastrategie die Werbetreibenden verfolgen. Der Bruttowerbemarkt erhebt keinen Anspruch, die individuellen monetären Geldflüsse zwischen den Marktteilnehmern widerzuspiegeln, deren Konditionen naturgemäß von der Marktposition des Werbetreibenden bzw. der Agentur sowie der allgemeinen Nachfrage am Werbemarkt bestimmt wird. Diese individuellen Geldflüsse zwischen den Marktteilnehmern werden nicht öffentlich bekannt gegeben.

Erläuterung: Basis der bereinigten Vorjahreswerte bilden alle Werbeträger inklusive der natürlichen Abgänge/Einstellungen oder Launches auf dem Medienmarkt. Aktive Titelaufnahmen durch Nielsen bei bestehenden Werbeträgern sowie aktive Einstellungen der werbestatistischen Erfassung bei Weiterbestehen der Werbeträger auf dem Markt werden aus dem bereinigten Trend ausgeschlossen. Die E-Commerce Systematik ist eine separate Kategorisierung aller Online-Angebote. Dazu gehören nicht nur klassische Online-Shops, sondern jegliche kostenpflichtige Dienstleistungen im Internet.