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Gutes Image, schlechte Werbung

Viele Belgier machen Urlaub in Deutschland, aber deutsche Werbung in Belgien hat wenig Wirkung.
Bier, Bratwurst, BMW: Wegen solcher Klischees mögen die Belgier Deutschland. Am liebsten besuchen sie Berlin. Hamburg und München sind nicht einmal unter den ersten Drei. Die Werbung deutscher Städte und Regionen im Ausland sollte individualisierter und kreativer werden, empfiehlt MediaAnalyzer-Geschäftsführer Dr. Steffen Egner.



Nach Deutschland kommen jedes Jahr viele Touristen, auch Besucher aus Belgien. Aber wie denkt diese Bevölkerungsgruppe über Deutschland als Reiseland? Das wollte MediaAnalyzer herausfinden und befragte dazu 500 belgische Männer und Frauen.



Die Ergebnisse: Das Image der Deutschen ist überwiegend gut. Nur 23 Prozent sagen aus, das Image der Deutschen sei weniger gut oder sogar schlecht. Zwei Drittel der Befragten waren schon einmal in Deutschland, sieben Prozent planen einen Urlaub in Deutschland.



Aber warum kommen die Belgier nach Deutschland? An der Werbung kann es jedenfalls kaum liegen. Denn Werbung für Deutschland als Reiseland gibt es in Belgien wohl nur selten oder sie fällt nicht besonders auf: Fast die Hälfte der Befragten sagt aus, sie habe noch nie Werbung für Deutschland als Reiseland gesehen. Die andere Hälfte hat solche Werbung gesehen – aber 31 Prozent können sich nicht mehr an die Inhalte erinnern und fast elf Prozent finden die Werbung langweilig.



„Wir empfehlen deutschen Städten und Regionen deshalb dringend, entweder mehr Werbung im Ausland zu schalten oder die Kampagnen besser zu planen und individueller und kreativer zu gestalten“, sagt Dr. Steffen Egner, Geschäftsführer des Hamburger Unternehmens MediaAnalyzer. „Dabei sollten die Besonderheiten der jeweiligen Region betont werden. Die Werbemittel sollten außerdem in der Zielgruppe auf ihre Wirkung überprüft werden“, so Dr. Steffen Egner weiter.



Die belgischen Besucher kommen wohl eher, weil sie mit Deutschland bestimme Klischees verbinden, die sie wiederfinden wollen. Bei der Frage, was typisch Deutsch sei, werden hauptsächlich positive Dinge genannt, die durchaus den gängigen Stereotypen entsprechen. Typisch Deutsch, das ist für 62 Prozent der befragten Belgier deutsches Essen wie Wurst, Sauerkraut und Schnitzel. 32 Prozent verbinden besonders Bier mit Deutschland. Und ein gutes Viertel nennt die deutsche Wirtschaft, insbesondere Qualitätsprodukte wie Autos von BMW, Mercedes und VW.



Am liebsten reisen die Belgier nach Berlin. Die Hauptstadt nennt mehr als die Hälfte der Befragten als Ziel für eine Städtereise. Überraschenderweise nicht unter den ersten Drei sind Hamburg und München. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die aus belgischer Sicht direkt hinter der Grenze gelegenen Städte Köln mit gut 15 Prozent und Düsseldorf mit fast acht Prozent. München liegt mit um die fünf Prozent erst auf Platz vier, Hamburg belegt mit unter zwei Prozent lediglich den siebten Platz.



Das Hamburger Marktforschungsinstitut MediaAnalyzer befragte im Februar 2012 online 500 Teilnehmer zwischen 18 und 39 Jahren.



Detaillierte Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier:

http://www.mediaanalyzer.com/Dokumente/MediaAnalyzer-Umfrage-Image-Belgien-2012.pdf