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Strohfeuer oder Trendwende?

Online-Werbung ist effi­zi­ent, wenn sie den Regeln heu­ti­ger Mediennutzung folgt.
Christoph Salzig | 16.09.2009
Der Brut­to­wer­be­markt hat im Juli end­lich wie­der zule­gen kön­nen. 2,2 Pro­zent Plus bedeu­ten den ers­ten Hoff­nungs­schim­mer nach einem hal­ben Jahr Depres­sion. Noch aber traut sich nie­mand aus der Deckung und will von einer Trend­wende oder gar einem Ende der Wer­be­flaute spre­chen. Zu groß waren die Ver­luste, die ein­zelne Wer­be­me­dien 2009 hin­neh­men muss­ten. Allein die Publi­kums­zeit­schrif­ten ver­lo­ren laut Niel­sen rund 15 Pro­zent, Kino­wer­bung gar mehr als 19 Pro­zent. Nahezu alle ande­ren Wer­be­me­dien sta­gnier­ten mehr oder weni­ger, von wirk­li­chen Zuwäch­sen kann nicht die Rede sein. Ein­zige Aus­nahme: Online. Die Pro­gnose der Online-Vermarkter vom Beginn des Jah­res belief sich auf zehn Pro­zent Zuwachs und man darf schon jetzt gespannt sein, ob sich die­ses ver­gleichs­weise erkleck­li­che Wachs­tum tat­säch­lich bestä­ti­gen wird, wenn der Online-Vermarkterkreis (OVK) sei­nen neuen Report auf der dmexco vor­stel­len wird.

Eines aber ist so oder so sicher: Online wird als Wer­be­me­dium gestärkt aus die­ser wirt­schaft­lich schwie­ri­gen Phase her­vor­ge­hen. Der Shift der Wer­be­bud­gets voll­zieht sich zwar deut­lich lang­sa­mer als die Medi­en­nut­zung, aber er ist nicht mehr auf­zu­hal­ten. Ange­sichts der Dis­kus­sio­nen, die der­zeit ins­be­son­dere von den Ver­le­gern ange­facht wer­den und die letzt­lich dar­auf abzie­len, eigene Ver­säum­nisse durch irr­wit­zige For­de­run­gen wie­der gut zu machen, stellt sich jedoch die Frage, ob die tra­di­tio­nelle Medi­en­wirt­schaft für die­sen Wech­sel schon bereit ist. Zu sehr zeu­gen ein­zelne Aus­sa­gen von einem nai­ven Ver­ständ­nis der Online-Materie, zu sehr scheint man immer noch viel zu sehr mit sich selbst beschäf­tigt und dringt zum Kern der Wahr­heit nicht vor. Online-Werbung ist effi­zi­ent, wenn sie den Regeln heu­ti­ger Medi­en­nut­zung folgt. Und das bedeu­tet, sich nicht nur effekt­voll in Szene zu set­zen, son­dern auf die Bedürf­nisse der Ziel­grup­pen ein­zu­ge­hen (und nicht nur so zu tun). Und wäh­rend die Medi­en­ma­cher wei­ter dar­über grü­beln, wie sie ihre Online-Produkte pro­fi­ta­bel gestal­ten, werde ich mich mit der Frage befas­sen, wieso ange­sichts der gerade auf­ge­stell­ten These aus­ge­rech­net die Pla­kat­wer­bung in die­sem Jahr um fast 13 Pro­zent zule­gen konn­ten.

[Erschienen in blog.onetoone.de, 08/09]
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Gründer & CEO der pr://ip - Primus Inter Pares GmbH, Moderator, Referent, Coach & Berater in strategischen & praktischen (B2B) Kommunikationsfragen.