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Lange Verbreitungskette durch crossmediale Nutzung von Audiodateien

Der Einsatz von Audioinhalten in der Unternehmenskommunikation wird zum Standard. Podcast, Interview und Co. bieten eine vielfältige Verwertung.
Klaus Fechner | 18.05.2007
Hörbares im Internet: „Ohne Risiken – aber mit (positiven) Nebenwirkungen“

Der Werkzeugkasten für die Auswahl der passenden Audioformate ist gut gefüllt. Interviews, Beiträge, Statements, Podcasts und und und. Einzelne Werkzeuge, sprich ausgewählte Audioformate, oder auch ein passendes Paket können sowohl die externe als auch die interne Kommunikation optimieren. Dabei können Audioinhalte mehr sein als nur ein Werkzeug zur Informationsvermittlung. Es lässt sich gut das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Neben der reinen Informationsvermittlung wird eine Website zeitgemäß, multimedial gestaltet. Texte, Grafiken, Animationen oder auch Videos lassen sich problemlos mit Audioinhalten verbinden und
ergänzen. Und das gesprochene Wort bzw. Sprache im allgemeinen sprechen die Nutzer einer Website, im wahrsten Sinn des Wortes, authentisch, warm und persönlich an. Die Folge ist eine emotionale Kunden- bzw. Nutzeranbindung. Wer mit der Zeit gehen will und die vorhandenen technischen Möglichkeiten der schnellen Internetverbindungen ausnutzen will, kommt an einem multimedialen Internetauftritt nicht mehr vorbei, denn auch die Ansprüche der Nutzer haben sich dem gestiegenen technischen Standard angepasst.
Nicht zuletzt die Unabhängigkeit vom Bildschirm ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil den Audioinhalte bieten. Hören kann man so ziemlich überall, sehen dagegen ist bspw. im Auto oder an der Bushaltestelle schwer, eigentlich unmöglich. Die Informationsvermittlung durch bewegte Bilder ist also immer ortsgebunden und damit bei weitem nicht so komfortabel wie Audioinhalte. Hat man sich erst einmal für Audioinhalte auf der Website entschieden, liegt ein weiterer Vorteil auf der Hand. Die Verbreitungskette muss längst nicht mit der Präsentation auf einer Website enden.

Podcast und Co.

Innerhalb eines multimedialen Konzeptes spielen Audioinhalte eine wichtige Rolle. Hörbare Inhalte sind in der Unternehmenskommunikation auf dem Vormarsch. Immer mehr Firmen, Organisationen, Stiftungen, Parteien und Verbände suchen mit Audiofiles den Nutzer-, Kunden- oder Mitarbeiterdialog. Corporate Podcasts, vertonte Newsletter oder Handy-Radio – Hören ist angesagt !
Und die Vernetzung der verschiedenen Verbreitungskanäle eröffnet zusätzlich neue Möglichkeiten. Die Effizienz wird gesteigert, das Preis-Leistungsverhältnis wird optimiert, die Nutzerbedürfnisse berücksichtigt und das Image des Unternehmens gesteigert. Da man das Internet inzwischen getrost als eigenständiges Medium betrachten kann, ist man auf die üblichen Multiplikatoren wie Radiostationen oder Zeitungen nicht mehr zwangsläufig angewiesen. Durch die Produktion eines eigenen Podcasts bietet man den Nutzern eine eigene kleine „Radiosendung“, die auch kein flüchtiges Medium mehr ist, sondern sich an welchem Ort auch immer und zu jeder gewünschten Zeit bequem anhören lässt. Auch bei der Länge muss man auf die allgemein üblichen Vorgaben keine Rücksicht mehr nehmen. Es muss also nicht auf „Teufel komm raus“ das gängige Formatradio mit seinen „90- Sekündern“ bedient werden.
Gleichwohl werden Multiplikatoren, Öffentlich-Rechtliche und kommerzielle Hörfunkstationen, nicht ausgeschlossen. Ihnen stehen die Audiofiles zum kostenlosen Download zur Verfügung. Sie können ausgestrahlt werden, sie können aber auch eine Recherche ergänzen. In beiden Fällen landet die Information in den Köpfen der angestrebten Zielgruppe. Und zum Beispiel aus einem Interview kann man hervorragend zitieren. Das gesprochene Wort gilt eben auch für eigens erstellte Audioinhalte. Man denke nur an den Podcast von Angela Merkel, aus dem sich Funk und Fernsehen und die Printmedien regelmäßig bedienen. Die Gründe, die für diese auditiven Werkzeuge sprechen, sind also vielfältig: Audioformate erlangen eine immer größere Bedeutung, da sind sich die Anwender einig. Tempo, Emotionalität und Wahrnehmung sind nüchternem Papier überlegen. Und im Vergleich mit Videos ist beispielsweise ein Podcast einfacher und schneller produziert sowie deutlich kostengünstiger in der Herstellung. Ein weiterer Vorteil: Audioinhalte bieten mit ihren unterschiedlichen Formaten eine lange Verbreitungskette der Inhalte. Medien- und endgeräteübergreifend können Audioinhalte angeboten und genutzt werden.

Einige Beispiele:

Inhalte in Medienpartnerschaften weitergeben

Die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren präsentiert seit 2006 unterschiedlich aufbereitete Themen aus der Welt der Wissenschaft zum Hören (www.helmholtz.de/audio). Zu den erfolgreichsten Angeboten zählen zwei verschiedene Podcastformate. Zum einen die monatlich erscheinende “Sendung” mit einer Länge von cirka elf Minuten. Zum anderen die attraktive Wissensrubrik „Schon gewusst,...?“, die eine Länge von zwei bis drei Minuten hat. In ihr werden naturwissenschaftliche Themen und Phänomene prägnant und unterhaltsam erklärt. Durch eine Kooperation mit dem Portal Welt-Online werden die „Schon gewusst,...?“ Rubriken seit März dieses Jahres auf der Website der Tageszeitung „Die Welt“ unter http://www.welt.de/wissenschaft/ zusätzlich veröffentlicht. Diese Form der Medienpartnerschaft eröffnet beiden Beteiligten eine win-win-Situation: Die Helmholtz-Gemeinschaft erhöht die Reichweite für ihre Themen und steigert ihren Bekanntheitsgrad. Und Welt Online kann interessante und professionell produzierte Inhalte nutzen, die gut in ihr Seitenportfolio passen.

Hörbare Inhalte auch für Printmedien interessant

Die Konrad-Adenauer-Stiftung bietet den Nutzern ihrer Website unter anderem die Möglichkeit ausführliche Audio-Interviews mit ihren Mitarbeitern in aller Welt zu hören.
(http://www.kas.de/international/audio/3372_webseite.html). Von Afghanistan über Palästina bis nach Russland oder Nigeria geben die Interviews einen informativen, lebendigen Einblick in
die aktuellen Probleme und Themen der vorgestellten Regionen in aller Welt. Die Textfassung der Interviews erscheint zusätzlich in einer Publikation der Konrad-Adenauer-Stiftung. Ergänzt werden
diese Printversionen der Gespräche mit weiteren Fakten aus den Ländern.
Diese Möglichkeit der Mehrfachverwertung nutzt auch der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft mit den ausführlichen Audio-Interviews, die innerhalb des „Stifter-Podcasts“ online gestellt werden. Mit dem Abdruck dieser Interviews, beispielsweise mit Jürgen Hambrecht, dem Vorstandsvorsitzenden der BASF AG, in der vierteljährlich erscheinenden Mitgliederzeitschrift wird ein gewünschter Synergieeffekt erreicht und die identifizierte Zielgruppe des Stifterverbandes wird auf verschiedenen Kanälen mit Informationen versorgt. Einmal produzierte Audioinhalte können auf diesem Weg mehrfach verwertet werden. Dabei kann die Weiterverbreitung in einer Mitarbeiterzeitschrift, einer hauseigenen oder auch einer externen Publikation stattfinden.

Interne Kommunikation im Brennpunkt

Ein Bereich, dessen Bedeutung oft unterschätzt wird, ist die interne Kommunikation. Sowohl auf die Information als auch auf die Schulung und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter via Internet wird in Zukunft stärker wert gelegt. Das belegen verschiedene Studien. Eine starke Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen ist ein erheblicher Wettbewerbsvorteil. Eine gut durchdachte und umgesetzte interne Kommunikationsstrategie kann diese positiven Prozesse befördern. Auch dafür können Audioinhalte eine wichtige, unterstützende Rolle spielen. Denn die Vorteile stehen denen, die für die externe Kommunikation gelten in nichts nach. Die Einsatzmöglichkeiten von Audioinhalten sind in der internen Kommunikation ebenso vielfältig wie in der externen Kommunikation und auch hier ergibt sich eine mehrdimensionale Verbreitungskette:

Podcasts zum Herunterladen, in denen Führungskräfte bestimmte Ziele definieren oder die Lage des Unternehmens kommentieren und erläutern
Audioinhalte, die wichtige Unternehmensnachrichten vermitteln
Podcasts mit Lerninhalten zu allgemeinen Softskills wie bspw. Körpersprache oder Motivation
Audiodateien mit aktuellen Produktinformationen, die Außendienstmitarbeiter über ihr Handy abhören können oder im Intranet abrufen können
interne Newsletter, die Verlinkungen zu Sprachdateien beinhalten
Auditiv unterstützte Mitarbeiterschulungen
Abdruck von Audio-Interviews in Mitarbeiterzeitschriften
Personal Recruting

Nicht nur online

Auch wenn das Internet inzwischen ein eigenständiges, unabhängiges Medium geworden ist, liegt es dennoch nahe, die Verbreitungskette der Audioinhalte crossmedial zu erweitern und sie nach Möglichkeit auch in anderen Medien und auf anderen Endgeräten zum Einsatz zu bringen.
Die Abfolge mehrerer Podcasts eines Unternehmens auf eine Präsentations-CD gebrannt, ergibt einen attraktiven Überblick über die aktuellen Themen der Branche. Diese „Podcast-CD“ - eventuell erweitert mit Fotos und Texten - kann sowohl auf Messen verteilt als auch als Beilage in einer Zeitschrift weitergegeben werden. Stichworte wie mobiles Handy-Radio, Firmenradio oder auch Klinikradio, der Einsatz in Telefonwarteschleifen, Medienkooperationen und die Nutzung auch im Intranet sollen hier weitere Möglichkeiten andeuten. Der Siemens Konzern und Roland Berger Strategy Consultants nutzen das Handy bereits als Übertragungsmedium, besonders für
B-to-B- und die interne Kommunikation. Es gibt also jetzt schon viele Einsatzmöglichkeiten von Audioinhalten, die über die klassischen Verbreitungskanäle hinausgehen. Mit der permanenten Weiterentwicklung der Endgeräte und dem immer schneller werdenden Datentransfer werden sich diese Möglichkeiten in der nicht mehr fernen Zukunft noch erweitern und auch genutzt bzw. gefordert werden.

Ab ins Radio

Die KfW Bankengruppe und BIG Die Direktkrankenkasse, um nur zwei Beispiele zu nennen, gehen den Schritt vom Podcast zur Radio-PR. Einzelne Beiträge oder Interviews, die Bestandteile der cirka zwölf- bis 15-minütigen Podcasts sind, werden aus der „magazinierten Sendung“ herausgetrennt. Dieses Audiomaterial wird in Form und Länge hörfunkgerecht aufbereitet und dann im Pressebereich des eigenen Internetauftritts präsentiert. Über einen bundesweiten Radioverteiler, den audio:link Die Internet Audioagentur zur Verfügung stellt, werden diese speziell formatierten Audiodateien Hörfunkstationen zum kostenlosen Download aktiv angeboten. Auch bei dieser
klassischen Form der Mehrfachverwertung werden mehrere Ziele mit einer Produktion erreicht.

Nur gemeinsam klingt das Orchester gut

Das Hören ist ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation. Nicht nur im ganz normalen Alltag eines Menschen spielt das Hören eine große Rolle. Die große Popularität von Hörbüchern zeigt, dass Sprache mehr als ein oft unterschätztes Medium ist. Und, dass Podcasts oder andere hörbare Inhalte nur eine flüchtige Zeiterscheinung sind, kann man inzwischen wohl als widerlegt ansehen. Die Steigerungsraten und die prognostizierten Zuwachsraten für dieses Medium sprechen eine eindeutige Sprache. Hörbare Inhalte sind kein Trend mehr, sondern zunehmend der Standard. Wer also auf der Höhe der Zeit sein will, nutzt die Möglichkeiten, die Audioinhalte bieten.
Viele Unternehmen haben die Vorzüge, die die Informationsvermittlung durch Sprache, Sound und Klang bietet, erkannt. Audioinhalte sind nicht nur ein attraktiver Transmissionsriemen der Informationsvermittlung, sie können auch ein Baustein in der gesamten Unternehmenskommunikation sein, sie können das Image eines Unternehmens verbessern und sie lassen sich in vielfacher Form verwerten. Und das nicht nur separat, sondern auch als ergänzendes, sinnvolles Werkzeug weiterer Maßnahmen der Kommunikationsstrategie eines Unternehmens. Sie sollen und können das geschriebene Wort nicht ersetzen. Sie sind aber ein nicht mehr weg zu denkendes Instrument, das das große "PR- und Marketing-Orchester" eines Unternehmens oder einer Institution zum Klingen bringt. Vorausgesetzt alle sich bietenden Möglichkeiten werden sinnvoll ausgeschöpft.


Berlin, den 18.05.2007

Die Autoren Klaus Fechner und Thomas Hirschfeld haben 2003 audio:link Die Internet Audioagentur gegründet.

audio:link Die Internet Audioagentur
Lauterstr. 33, 12159 Berlin
Tel.: 030 / 843 15 53 – 31
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Internet: www.audiolink-online.de
und: www.audiocast-online.de