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Internationale Suchmaschinenoptimierung

Weil „einfach übersetzen“ bei Schlagwörtern oft nicht ausreicht
Daniel Brockmann | 05.01.2011
Die meisten Unternehmen haben Suchmaschinenoptimierung als wichtiges Betätigungsfeld für ihre Marketingaktivitäten entdeckt und investieren Ressourcen in die Identifikation von relevanten Schlagwörtern, um bei Google eine möglichst hohe Positionierung zu erreichen. Bedauernswerterweise bleibt dieser Aufwand bei der Auswahl der Schlagwörter für anderssprachige Märkte oft komplett unberücksichtigt, sodass wertvolles Potential verlorengeht.

Wer kennt ihn nicht - den ausführlichen und sorgfältigen Abgleich von möglichen Schlagwörtern mit Google Adverts, Google Insights for Search oder die Optimierung des Marketingtexts, damit ihn Google als relevant für Suchanfragen zum eigens identifizierten Schlagwort einstuft.
Umso interessanter ist es, dass all diese Maßnahmen bei der Expansion in ausländische Märkte und folglich auch anderssprachige Google-Seiten (auch wenn sich dabei oftmals nur die Länderkennung ändert) bzw. andere Suchmaschinen meist unbeachtet bleiben und sogar in der Übersetzungsbranche Stimmen laut werden, die bemängeln, dass man Schlagwörter „nicht einfach so“ übersetzen kann. Natürlich kann man das schon. Stellt sich nur die Frage, ob eine einfache Übersetzung von mühevoll evaluierten ausgangssprachlichen Schlagwörtern die erwünschten Ergebnisse erzielt. In vielen Fällen muss bei der Übersetzung eine ähnliche Sorgfalt walten, um dasselbe Optimierungsniveau zu erreichen wie in der Ausgangssprache.

Ein Beispiel: Nutzt ein englischsprachiges Marketingteam bevorzugt den Begriff „Automated Translation“ bei der Erstellung von Texten, muss die „Automatisierte Übersetzung“ im Deutschen noch lange nicht dieselbe Wirkung haben. Obwohl die Übersetzung auf den ersten Blick korrekt scheint.

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Dieses Ergebnis, besonders wenn es sich um eines der wichtigsten Schlagwörter handelt, zeigt eins deutlich: Niemand wird nach diesem Begriff suchen, in punkto Optimierung für anderssprachige Märkte ist also der Effekt gleich Null. Dies sollte jeden Marketingverantwortlichen alarmieren und zur Suche eines äquivalenten Begriffs im Deutschen führen. In unserem Beispiel liegt der Begriff „Maschinelle Übersetzung“ nahe, denn er wird synonym verwendet.

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Was tun? Die ganze Prozedur, die in der Ausgangssprache durchgeführt wurde, muss auch für die jeweiligen Zielsprachen vorgenommen werden. Stellt sich die Frage, kann das im Unternehmen geschehen (sind lokale Marketing- oder Sprachabteilungen vorhanden?) oder soll die Anpassung der Suchmaschinenoptimierung an die Zielmärkte vom Übersetzer, der als Muttersprachler die Gepflogenheiten seiner Sprache kennt und im Idealfall auch Branchenerfahrung besitzt, übernommen werden?

Wenn es mehr als einen Übersetzer gibt …

Sind diese Entscheidungen getroffen, tritt je nach Komplexität der Organisation eine weitere Herausforderung auf. Was passiert, wenn mehr als ein Übersetzer für die Lokalisierung von Textinhalten des Unternehmens zuständig ist? Vielleicht sogar mehrere Übersetzer bei verschiedenen Agenturen oder freiberufliche Übersetzer, Agenturen und lokale Marketingabteilungen an der Erstellung und Übersetzung von Online-Texten arbeiten?
In einem solchen Fall ist sicherzustellen, dass die entsprechenden Schlagwörter für einen Zielmarkt an alle Beteiligten kommuniziert werden. Dies geschieht sinnvollerweise mittels einer Translation-Memory-Software mit integriertem Terminologiemanagement-Tool. In der Terminologiedatenbank (kurz auch Termbank genannt) werden Begriffe definiert und u. a. als bevorzugt oder verboten zur Verwendung in der Unternehmenssprache klassifiziert. Befindet sich also zum Beispiel der Begriff „Automated Translation“ in der mehrsprachigen Termbank, kann die deutsche Übersetzung „Automatisierte Übersetzung“ als verboten gekennzeichnet werden, sodass Übersetzer oder Autoren wissen, dass sie diesen Begriff nicht verwenden dürfen – eine Erklärung kann als Anmerkung selbstverständlich hinzugefügt werden. Genauso wird natürlich der standardisierte Begriff hinterlegt, der stattdessen verwendet werden soll.

Bei der Übersetzung selbst in der Translation-Memory-Software werden dann sämtliche Übersetzungen gespeichert, sodass sich nach und nach die Zeit, die zum Abgleich benötigt wird, verringert, weil der Übersetzer nicht mehr jedes Mal einzelne Begriffe nachschlagen muss, sondern sich auf früher übersetzte Texte verlassen kann. Diese werden in der Softwareoberfläche angezeigt und können per Tastendruck übernommen werden, sodass sich der Zeitverbrauch zur Erstellung von Übersetzungen aller definierter aller definierte Schlagwörter für ein optimales Suchmaschinenmarketing in allen Märkten reduziert. Gleichzeitig verbessert sich die Einheitlichkeit der Corporate Language in anderen Sprachen, denn bereits erstellte Übersetzungen werden nicht von unterschiedlichen Übersetzern immer wieder neu übersetzt.

[Screenshot]

Quellen http://mantas-translations.com/blog/2010/11/seo_translation_keywords/?utm_source=Dimitri%27s+blog&utm_medium=twitter
http://www.sdl.com/de/language-technology/products/translation-memory/

Im PDF finden Sie den Artikel mit Screenshots