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Das URL-Design als wichtiger SEO-Faktor

Die URL zählt zu den wichtigsten Stellhebeln für die SEO Onpage-Optimierung. Dieser Artikel zeigt, worauf Sie achten müssen.
Daniel Vetterkind | 02.11.2010
Viele Unternehmen unterschätzen nach wie vor die Auswirkung der URL-Wahl auf das Thema SEO. Dabei gibt es hier ein paar wenige und recht logische Faktoren, die man beachten sollte und die ich im Folgenden kurz erläutern möchte:


1. Die Wahl der richtigen Top-Level-Domain (TLD)

Als Top-Level-Domain wird der letzte Namensteil in einer URL bezeichnet, durch die zusätzlich eine eindeutige Identifizierung der Internetadresse möglich wird. Also z.B. ".com", ".de", ".info", etc. Top-Level-Domains kann man im wesentlichen in zwei Hauptgruppen unterscheiden:

• Generische TLDs (gesponsert wie z.B. ".gov", ".asia", ".aero" und nicht gesponsert wie z.B. ".com", ".net", ".org".
• Länderspezifische TLDs (z.B. ".co.uk", oder ".eu".

Daneben gibt es noch Sonderfälle, auf die ich jedoch an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte.
Doch welche TLD ist nun die Richtige? Ist Ihr Unternehmen in einem bestimmten Land und nur dort aktiv, empfiehlt es sich natürlich, eine TLD des jeweiligen Landes zu nutzen. Produzieren Sie z.B. in den arabischen Emiraten, empfiehlt sich die Domainendung ".ae", was die offizielle Domain der Vereinigten Arabischen Emirate ist (United Arab Emirates). Sie sollten jedoch bedenken, dass man eine länderspezifische URL häufig nur dann verwenden kann, wenn man die Adresse in dem jeweiligen Land vorweisen kann. Sind Sie weltweit aktiv oder möchten zeigen, dass Sie wirklich "Business machen", dann ist die Endung ".com" die richtige Wahl.
Jeder Name einer Domain im Internet besteht aus einer Folge von durch Punkte getrennten Zeichenfolgen. Die Bezeichnung Top-Level-Domain (vom englischen top-level domain, übersetzt Bereich oberster Ebene; Abkürzung TLD) bezeichnet dabei den letzten Namen dieser Folge und stellt die höchste Ebene der Namensauflösung dar. Ist der vollständige Domain-Name eines Rechners bzw. einer Website beispielsweise de.example.com, so entspricht das rechte Glied (.com) der Top-Level-Domain dieses Namens.


2. Standard-Domain einrichten

Suchmaschinen können es auf den Tod nicht ausstehen, wenn eine Internetseite doppelte Inhalte aufweist. D.h. unter verschiedenen Adressen sind die exakt gleichen Inhalte abrufbar. Hier entsteht schnell SPAM-Verdacht (siehe auch Punkt 6). Das kann eben wie unter 6. beschrieben nicht nur mutwillig, sondern auch zufällig durch die Session-ID entstehen, als auch dadurch, dass Ihre Website unter zwei Domains erreichbar ist, nämlich einmal unter "www.max-mustermann.de" und einmal unter "max-mustermann.de" - ohne www. Weiterhin kann es dazu führen, dass externe Links, die auf Ihre Inhalte zeigen einmal auf die eine und einmal auf die andere Seite referenzieren, was Ihnen eindeutig die Kraft eingehender Links abschwächt. Die Einrichtung einer Standard-Domain lässt sich über einen Eintrag in die ".htaccess-Datei" ändern. Fragen Sie hier am Besten Ihren Webmaster. Ist Ihr Webmaster bei der google Webmasterzentrale angemeldet, sollte dort zusätzlich die URL mit www. als bevorzugte Domain eingerichtet werden. Damit sind sie auf der sicheren Seite.



3. Orientierung an den Suchbegriffen - integrieren Sie relevante Suchbegriffe in die URL

Auch bei dieser SEO Maßnahme gilt: Nicht für den google Robot wird optimiert, sondern für den Suchenden. Und was ist für den suchenden User hilfreicher, als in einem Suchergebnis seinen Suchbegriff so häufig wie möglich wieder zu finden. Deshalb ist es nützlich, nicht nur im Title oder in der Meta-Description mit den Top-Suchbegriffen zu arbeiten, sondern auch in der Webadresse. D.h. "www.drehteile-mueller.de" ist z.B. besser als "www.karl-mueller.de". Werden mehrere Suchbegriffe in der URL eingesetzt, sollten diese mit einem Minus-Zeichen getrennt werden. So gilt jedes Keyword zwischen den Bindestrichen als separater Suchbegriff und wird damit von den Suchmaschinen auch einzeln ausgewertet. Jedoch gilt es an dieser Stelle zu erwähnen: Je kürzer die URL ist, desto besser. Ihre Kunden sollen sich die Webadresse leicht merken können. Denken Sie z.B. immer auch darüber nach, dass Sie Ihre URL z.B. in einer Anzeige in einem Fachmagazin abdrucken. Und hier möchten Sie schließlich, dass Ihre Kunden Sie im Netz besuchen, was jedoch umso unwahrscheinlicher ist, desto komplizierter die Adresse aussieht.


4. Stabilität - Wählen Sie Ihre URL mit Bedacht - und bleiben Sie beim gleichen Namen

Für die Wahl der richtigen URL sollten Sie sich mindestens soviel Zeit nehmen, wie für die Wahl des richtigen Designs oder für die Auswahl einer Agentur, die Ihre Website umsetzt. Denn diese Adresse sollte sich nach Möglichkeit nicht ändern. Einerseits legen Suchmaschinen großen Wert auf beständige Inhalte - je länger eine URL "am Markt" ist, desto mehr Vertrauen gewinnt sie. Macht auch Sinn, oder? Oder würden Sie einer Firma trauen, die laufend Ihren Namen oder ihren Firmensitz ändert? Eher nein, denke ich. Zudem kann sich kein Kunde die Internetadresse auf Dauer merken, wenn sie sich ständig ändert.


5. Vermeiden Sie Sonderzeichen und Leerzeichen

Warum keine Leerzeichen in der URL? Ganz einfach: Ein Leerzeichen wird technisch beim Aufruf Ihrer Seite in ein %20" umgewandelt. D.h. hätten Sie z.B. die URL: www.drehteile mueller.de gewählt, sehen User und Suchmaschinen dann: www.drehteile%20mueller.de. Das ist nicht nur unschön und verwirrt die User, sondern irritiert auch die Schuchmaschinen-Robots. Ebenso dürfen keine Sonderzeichen enthalten sein wie z.B. ein "ß" oder Währungssymbole wie das Eurozeichen. Am Ende des Beitrags steht Ihnen eine Checkliste mit allen Sonderzeichen zum Download zur Verfügung.


6. Vermeiden Sie Parameter und SessionIDs in der URL

Viele dynamischen Webseiten enthalten sogenannte Parameter. Z.B.: www.online-marketing-info.de/?id=ZDMSa8s. Grundsätzlich haben Suchmaschinen-Robots kein Problem, diese Parameter zu lesen. Jedoch kann nach eigenen Aussagen von google (Webmaster Guidelines) die Verwendung mehrerer Parameter zu einer schlechteren Indexierung der einzelnen Webseite führen. Und auch hier bitte wieder aus User-Sicht denken: Wer kann und will sich denn eine URL merken, die da lautet. www.mustermann.de/?TWS78F&236FK ?
Fast noch wichtiger als die Parameter ist die sog. Session ID. Eine Session-ID dient der Identifizierung von Besuchern, was z.B. für die Web-Analyse wichtig ist. Unter anderem kann man mit Hilfe einer Session ID auch messen, welcher User welche Produkte in den Warenkorb gelegt hat, etc. Doch was ist so schlimm an der SessionID? Suchmaschinen-Robots rufen wie ein User eine Website auf. D.h. ein Robot findet z.B. unter www.max-mueller.de/shop/SID=123FRT2 die Startseite des Shops von Max Müller. Die Abkürzung SID steht hier für die SessionID. Beim nächsten Besuch des Shops findet der Robot eine neue Seite: www.max-mueller.de/shop/SID=123FRT3. Im Prinzip genau die selbe Seite - nämlich die Startseite des Shops. Für den Robot sind es jedoch zwei unterschiedliche HTML-Seiten, da sie sich durch die SID unterscheiden. Das problematische daran ist der Content. Beide Seiten enthalten die gleichen Inhalte - klar, es ist ja auch ein und dieselbe Seite. Nur weiß das der Robot nicht. Für Suchmaschinen klingeln hier die Alarmglocken, denn es erscheint der Eindruck, dass hier geschummelt wird. In der SEO-Fachsprache spricht man hier von "Duplicate Content". So wie Sie es vermeiden sollten, Inhalte von anderen Websites einfach 1 zu 1 zu kopieren, sollten Sie auch die Session ID vermeiden. Zum Duplicate Content erfahren Sie in weiteren Teilen der Serie noch mehr.
Das sind aus meiner Sicht die wichtigsten Punkte, die beim Thema "URL-Design" zu beachten sind. Habe ich etwas vergessen / ist der Artikel aus Ihrer Sicht unvollständig? Schreiben Sie einen Kommentar oder schicken Sie mir eine E-Mail. Ich freue mich auf Ihre Anregungen.


Weitere SEO Praxis-Tipps erhalten Sie hier:
www.online-marketing-info.de