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Kartons im Versand: Schutz und Markenbotschaft

Kartons spielen im globalen Paketversand eine zentrale Rolle, indem sie Produkte schützen und Unternehmen eine Plattform für Markenbotschaften bieten.
Jens Mühlenbruch | 12.07.2024
Kartons im Versand: Schutz und Markenbotschaft © Freepik / box
 

Kartons von Automatikboden bis Wellpappe

Laut Pitney Bowes Parcel Shipping Index gingen 2022 weltweit circa 161 Milliarden Pakete in den Versand, ein Großteil davon entfällt auf den kommerziellen Online-Handel. Dabei sorgen Kartons als heimliche Stars des Paketversands dafür, dass Waren unbeschadet an ihren Zielort gelangen. Gleichzeitig bieten sie Unternehmen eine Fläche, um ihre Markenbotschaft nach außen zu vermitteln. Welche Kriterien gilt es also bei der Wahl des passenden Kartons zu beachten? Welchen Einfluss nimmt die Versandverpackung auf die Vermeidung von Transportschäden und Reklamationen? Und welche Individualisierungsmöglichkeiten bieten sich Unternehmen?

Perfekte Welle

Während des Transportwegs schützt die Versandverpackung den Paketinhalt vor äußeren Einflüssen. Als erster Schritt, bevor sich eine Sendung auf die Reise begibt, stellt sich demnach die Frage nach einer geeigneten Verpackung. In den meisten Fällen kommen dafür Kartons zum Einsatz. Gegenüber Alternativen wie Versandbeuteln weisen sie einen entscheidenden Vorteil auf: Formstabilität. Dadurch eignen sie sich für Waren, die empfindlich gegenüber mechanischen
Einwirkungen sind. Zumeist bestehen Kartons aus Wellpappe. Diese setzt sich aus mindestens drei Schichten zusammen: zwei Glatte Papierbögen oben und unten verklebt mit einer gewellten Lage dazwischen. Je nachdem, wie viele Bahnen übereinander angeordnet sind, handelt es sich um ein- oder mehrwellige Kartonage. Als Faustformel gilt: Je mehr Wellen, desto stabiler. Dank der Hohlräume zwischen den Lagen fangen Kartons aus Wellpappe Erschütterungen
optimal ab. Einwellige Varianten eignen sich als Verpackung eher für leichtere Versandgüter, mehrwellige Kartons hingegen weisen eine erhöhte Belastbarkeit auf, lassen sich sehr gut stapeln und bieten auch schweren Produkten ausreichend Schutz.

(Gras)grünes Verpackungswunder

In der Regel bestehen Kartonagen aus Recyclingpapier, eine weitere umweltfreundliche Alternative bilden Kartons aus Graspapier. Gemäß dem Namen setzt es sich aus bis zu 50 Prozent regional angebautem Grasfaseranteil und recycelten Papierfasern zusammen. Aufgrund des vereinfachten Herstellungsprozesses spart es nicht nur Kosten ein, sondern verbessert auch die Ökobilanz, ohne Abstriche in puncto Stabilität und Belastbarkeit hinnehmen zu müssen.

Paketanatomie für Anfänger und Fortgeschrittene

Neben Beschaffenheit und Material spielt die Größe des Kartons eine entscheidende Rolle, ob die darin verpackten Artikel heil beim Empfänger ankommen. Über die optimalen Abmaße bestimmt dabei der Paketinhalt: Zu den Außenseiten des Kartons sollten etwa zwei Fingerbreit Luft bleiben, um ausreichend Platz für Polstermaterial zu lassen. Zu viel Spielraum gilt es jedoch zu vermeiden, damit das Versandgut auf dem Transportweg nicht verrutscht und Schaden nimmt. Es empfiehlt sich, beim Packen auf eine clevere Anordnung zu achten: schwere Produkte nach unten, leichtere oben drauf, Zerbrechliches mit reichlich Polsterung in der Mitte. Gegebenenfalls lohnt es sich, zur Sicherung der Ware auf Spezialkartons zurückzugreifen: Für den Versand von Glasflaschen bieten sich beispielsweise Flaschenkartons mit einzeln abgeteilten Fächern an, um einen reibungslosen Transport zu gewährleisten. Soll ein überlanger Gegenstand verschickt werden, lässt sich dieser mittels einer Versandhülse oder eines Trapezrohres effektiv schützen.

Alleskönner und Klassiker

Für die meisten Bedarfe reichen standardmäßig rechteckige Kartonvarianten ohne Einlagen aus, allerdings gibt es auch dort Unterschiede zu beachten: Ausführungen mit Automatikboden gelten als Allrounder unter den Kartons. Sie lassen sich sehr schnell und ohne zusätzliches Klebeband aufstellen, zudem verfügen sie über einen selbstklebenden Verschluss. Um Retouren zu erleichtern, gibt es Varianten mit zwei Klebestreifen zur Wiederverwendung für den Rückversand. Stülpdeckenkartons lassen sich ebenfalls mehrfach nutzen und eignen sich aufgrund der flexiblen Füllhöhe sowie der unkomplizierten Verschlussweise ohne Klebstoff zudem zur Lagerung. Klassische Faltkartons wiederum zeigen sich übersichtlich in der Handhabung, kostengünstig und bieten einen idealen Haftgrund für Klebeband.

Designvielfalt trifft Druck

Zur Anpassung der Versandverpackung an das eigene Corporate Design bietet sich Unternehmen die Möglichkeit der Bedruckung. Prinzipiell lässt sich jeder Karton bedrucken, die verwendete Technik hängt jedoch von unterschiedlichen Faktoren ab. Standardformate sind kostengünstiger bedruckbar als Sonderanfertigungen, da die Produktion der individuellen Ausfertigung einfach an die Hauptproduktion angehängt und lediglich das Druckwerk zugeschaltet wird. Unabhängig davon lassen sich die meisten Kartonagen sowohl außen als auch innen bedrucken. Branchenübergreifend beliebt zeigt sich das Aufbringen des eigenen Logos. Aufwendigere, personalisierte Designs finden sich hauptsächlich in der Mode- und Kosmetikbranche sowie bei Luxusgutherstellern. Bei der Bedruckung von Kartons können verschiedene Druckverfahren zum Einsatz kommen, darunter Offsetdruck, Flexodruck und Digitaldruck. Während der Offsetdruck sich besonders gut für hochwertige Druckergebnisse mit feinen Details und Farbverläufen eignet, wird der Flexodruck häufig für große Auflagen und einfache Designs verwendet. Digitale Druckverfahren hingegen sind ideal für kleine Auflagen und personalisierte Drucke. Die Wahl des Druckverfahrens hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Auflagegröße, dem Design, der gewünschten Qualität und den Kosten. Es ist wichtig, das passende Druckverfahren entsprechend den Anforderungen des Projekts auszuwählen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.