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Diese Mythen sind der Witz in Tüten

Seit Jahren ranken sich um das E-Mail-Marketing einige Mythen, die sich nach wie vor hartnäckig halten, jedoch völlig unbegründet sind.
Kim Weinand | 12.01.2023
E-Mail-Marketing-Mythen © Kim Weinand
 

Seit vielen Jahren ranken sich um das E-Mail-Marketing einige Mythen, die sich nach wie vor hartnäckig halten. Einige davon sind so alt wie das Newsletter Marketing selbst. Schon zu Beginn dieses Kommunikationsbereichs beschieden viele Stimmen dem E-Mail-Marketing keine große Zukunft.

Doch Tatsache ist, E-Mail-Marketing ist auch Jahrzehnte nach Erfindung der E-Mail noch immer da und wird intensiver genutzt denn je zuvor. Daher lohnt es sich, einen genaueren Blick darauf zu werfen, was wirklich hinter den Mythen steckt.

1. E-Mail Marketing ist tot

Insbesondere dann, wenn neue Kommunikations- und Marketingtechnologien in der Welt auftauchen, wird dem E-Mail-Marketing regelmäßig ein jähes Ende prophezeit. Doch interessanterweise ist dies nie eingetreten. In verschiedenen Umfragen zeigt sich immer wieder, dass ein überwiegender Großteil der Marketingverantwortlichen das E-Mail-Marketing nach wie vor als unabdingbaren Bestandteil der Werbekommunikation ansieht. Viele führende Marken bieten Newsletter an und auch kleine Betriebe setzen auf die E-Mail als bevorzugtes Direct Marketing Tool. Das unterstreicht, dass E-Mail Marketing keineswegs der Vergangenheit angehört.

2. Newsletter werden nicht gelesen

Weitverbreitet ist auch der Mythos, dass Newsletter-Mails zwar bei den Empfängern eingehen, dort aber nicht gelesen werden. Schnell würden sie als Spam markiert bzw. als unerwünschte Werbung blockiert. Doch auch mit diesem Mythos gilt es aufzuräumen. Denn blockiert werden in der Regel nur solche E-Mails, die die Nutzer ungefragt erhalten. Wer sich aber tatsächlich einmal in eine Newsletterliste eingetragen hat, möchte diese auch konsumieren. Ob die E-Mails dann auch weiterhin geöffnet und gelesen werden, hängt davon ab, wie interessant die Inhalte sind. Moderne Newsletter-Management-Programme bieten jedoch ausreichend Analysewerkzeuge, um herauszufinden, wie hoch die Öffnungsrate tatsächlich ist.

3. E-Mail-Marketing ist nur etwas für große Konzerne

Da viele große Marken auf Newsletter-Marketing setzen, herrscht bei vielen KMUs der Irrglaube vor, dass sich E-Mail-Marketing auch nur für Großunternehmen lohnt. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Denn zunächst braucht es keine aufwändige Infrastruktur und keine eigene Marketingabteilung, die sich um die Newsletter-Gestaltung kümmert. Professionelle Softwares zur Newsletter-Verwaltung sind anfangs kostenlos und bei größerer Abonnentenzahl gegen geringe Gebühr verfügbar. Zudem zeigen sich oft die Abonnenten kleinerer und in ihrer Region ansässiger Unternehmen als deutlich loyaler. Sie sind interessiert daran, was sich in dem Betrieb tut, der nur ein paar Straßen weiter entfernt liegt und den sie jederzeit schnell erreichen können.

4. Es gibt den perfekten Zeitpunkt für die Newsletter-Aussendung

Selbst in Marketingkreisen herrscht nach wie vor der Mythos vor, dass es den perfekten Zeitpunkt für den E-Mail-Versand gibt. So sind viele Marketer etwa der Meinung, dass E-Mails nur morgens ausgesendet werden sollten, damit sie als Erstes im Postfach landen oder speziell Dienstag und Mittwoch gute Tage für die Aussendung wären. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die Thematik komplexer ist.

Tatsächlich gibt es zwar Zeitpunkte, an denen die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass Newsletter gelesen werden. Wann diese sind, hängt jedoch von vielen Faktoren wie der Branche oder der Zielgruppe ab. Zudem gilt auch die Idee, den Newsletter an alle Abonnenten gleichzeitig zu versenden, bereits als überholt. Systeme zum Newslettermanagement, die mit künstlicher Intelligenz arbeiten, können für jeden Empfänger den besten Zeitpunkt herausfinden und dann automatisch versenden. Als Basis dafür dient beispielsweise die bisherige Aktivitätshistorie des Kunden bzw. wann dieser bisher sein E-Mail-Postfach geöffnet hat.

5. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Ein Newsletter muss Bilder enthalten und möglichst knapp auf einen Blick eine Botschaft vermitteln! Auch dieser Mythos hält sich sehr hartnäckig, ist jedoch ebenso nicht ganz richtig. Denn zum einen zeigt sich, dass Konsumenten durchaus bereit sind, sogar sehr lange Newslettertexte zu lesen, sofern der Inhalt interessant genug ist. Zum anderen können Bilder sogar hinderlich sein, da sie je nach Einstellung des E-Mail-Clients mitunter gar nicht richtig dargestellt werden. Vor allem dann, wenn ausschließlich Bilder im Newsletter ohne zusätzlichen Text verwendet werden, kommt die Botschaft gar nicht an.

6. Derselbe Content für alle Empfänger ist genug

Je breiter das Sortiment ist, umso unterschiedlich gestalten sich in der Regel auch die verschiedenen Kundensegmente innerhalb der Zielgruppe. Dazu kommt noch, dass sich jeder Kunde gerade in einer anderen Phase seiner Customer Journey befindet. Macht es da also überhaupt Sinn, jedem genau denselben Inhalt zu präsentieren? Obwohl sich dieser Mythos noch hält, wissen einige Unternehmen es bereits besser und gehen sehr viel differenzierter vor.

Auch hier kann Künstliche Intelligenz wieder helfen, die Kundendaten, das bisherige Einkaufsverhalten und andere Informationen abzugleichen. Anhand dieser Daten wird der Newsletter automatisiert für jeden Empfänger geringfügig angepasst oder an manche auch gar nicht versendet, wenn die Inhalte nicht passend sind. Je zielgenauer jeder Empfänger angesprochen werden kann, umso größer ist auch der Erfolg im E-Mail-Marketing.

7. Weniger ist mehr: Zu viele Mails sorgen für Abmeldungen

Gerade kleinere Unternehmen schrecken davor zurück, ihre Abonnenten mit E-Mails zu bombardieren und nehmen lieber nur sehr selten eine Aussendung vor. Zu groß ist die Angst, dass die Empfänger genervt sind und sich reihenweise abmelden. Wenn die Inhalte von minderer Qualität sind und nur platte Werbung darstellen, ist das auch nicht verwunderlich. Studien zeigen allerdings, dass bei guter Qualität sogar das Gegenteil der Fall ist. Dann nämlich steigt die Öffnungsrate sogar mit der Anzahl der E-Mails, wenn der Newsletter z.B. statt einmal monatlich viermal im Monat rausgeht.

Viele dieser E-Mail-Mythen halten auch heute noch KMUs davon ab, E-Mail-Marketing zu betreiben. Es kann sich durchaus lohnen, den Kontakt mit der Community per Newsletter und automatisierten Emails aufrechtzuerhalten.