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Marketing-Technologie mit Disruptionspotenzial

Marketing-Technologie an sich ist eigentlich nichts wirklich Neues. Welche disruptive Marketing-Technologie zu mehr Einsparungen führt lesen Sie hier.
Bernd Neisen | 28.05.2020
Titelbild Disruptionspotenzial © Bernd Neisen
 

Marketing-Technologie an sich ist eigentlich nichts wirklich neues. An dem Zeitpunkt, an dem Gutenberg das Abschreiben gegen Drucken getauscht hat, war die Marketing Automation geboren. Der Rest ging erst recht lange linear, und dann seit kurzem exponentiell mit der digitalen Transformation einher.

Marketing Monkey Work

Wiederkehrende Arbeitsprozesse waren schon immer Fluch und Segen zugleich im modernen Marketing. Die guten alten (M)ad Men von der Madison Avenue verdienten damit recht gut und konnten ihr „Hoheitswissen“ in analogen Zeiten ziemlich intransparent halten, und zeitgleich damit vergolden. Heute sind solche Insights über die Mechaniken modernen Marketings weithin bekannt, und selbst der letzte Unternehmer ist nicht mehr bereit für wiederkehrende Arbeitsprozesse, ohne große intellektuelle oder kreative Fähigkeit, Stundensätze jenseits von Gut und Böse zu zahlen. Diese sogenannte Monkey Work, oder anders: Routinearbeit, ist also zur Ware geworden. Und damit wird die Automation solcher Routinearbeiten zum Faktor zukünftiger Wettbewerbsfähigkeit.

 

Vom „Must Have“ zum „Pivot to the future“

Marketing-Technologie kann aktuell viel mehr, als nur System, Struktur und Effizienz für ein datenbasiertes, metrisches Marketing zu schaffen. Wer sich mit der täglich wachsenden Anbieterschar im MarTech Bereich beschäftigt, stößt hier und da auf wahre Perlen, die Unternehmen den entscheidenden Wendepunkt für tradierte Wertschöpfungsketten geben können. Dabei kommt der zentrale Impuls immer aus dem Marketing, denn hier liegt nun mal das Wissen über Kunden und ihre Insights. Dieses Human Capital lässt sich nun hervorragend, gewinnbringend anreichern mit Innovationen aus den globalen MarTech Schmieden. Hier und da entwickelt Marketing-Technologie sogar Disruptionspotenzial für ganze Branchen und tradierte Geschäftsmodelle.

 

Beispiele gefällig?        

Mit Siri wurde der Grundstein für das nächste Rennen um die besten Plätze bei einer Konsumentenanfrage gelegt.  Wer also heute seine digitalen Präsenzen automatisiert auf Mark-Ups von schema.org trimmt, der wird morgen als Erster gefunden. Bewährtes SEO und SEA wird nachhaltig disruptiert.

GPT-2 ist nur der Vorbote für KI-gestützte Content Erstellung. Insbesondere hochindividualisierte Ansprachen werden durch solche Marketing-Technologien erst effizient möglich. Der automatisiert initiierte Dialog am Anfang einer individuellen Customer Journey wird die Vorteile einer menschlichen Akquise disruptieren. Nicht gänzlich – aber in großen Teilen.  

Eine programmatische Platzierung wird nicht beschränkt bleiben auf digitales Werbeinventar. Die ersten Anbieter versuchen sich bereits am programmatischen Einkauf von Print Advertisings. Das wird das tradierte Geschäftsmodell der Medien verändern, und das der Mediaagenturen vollständig disruptieren. Spätestens dann, wenn ein Blockchain basiertes Smart Contracting den Konditionennebel gänzlich aufgelöst hat.

Shopping-Bots werden zur echten Herausforderung im Marketing, denn die digitalen Agenten von morgen werden marketingtaktisch immun sein. Hier gilt es, mit MarTech neue Mechaniken zu finden, bevor man mit tradiertem Marketing nur noch Ausgaben statt Conversion produziert.   

Dynamische Preisfindung ist nicht nur Amazon vorbehalten. MarTech Anbieter automatisieren bereits mit individuell adaptierten Algorithmen die Preisstrategie einiger Start-Ups.  Dieses wichtige und zunehmend dynamische Element der Marketingstrategien wird also zeitnah entmystizifiziert und disruptiert Händler mit einem vermeintlichem Vorsprung auf diesem Feld.  

Die Blockchain ist im Marketing noch viel belächelt. Im Status Quo ist das auch durchaus verständlich. Aber das Thema „Smart Contracting“ wird insbesondere Branchen disruptieren, deren Kernelement „Vertrauen“ ist. Ein Schelm, wer da jetzt unmittelbar an Banken denkt.

Digitale Produkte und das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) werden die Zahl der digitalen Berührungspunkte explodieren lassen. Hier spielt MarTech der neusten Generation seine ganze Stärke aus. Denn mit den richtigen Schnittstellen zu angeschlossenen IoT-Geräten lassen sich weitaus detailliertere und zeitgerechtere Angaben zum Kundenverhalten und zu den Präferenzen liefern, als dies bisher möglich war. Google kann über NEST bereits recht eindeutig und vor allem in Echtzeit den Wärmeverbrauch einzelner Haushalte eruieren. Ein Insight, der bestehenden Energieversorger zum echten Nachteil werden kann.

Und last but not least, kann künstliche Intelligenz die funktionalen Aspekte eines Produktdesigns optimieren, und damit die Vielfalt der Produkte steigern, die eine Marke anbieten kann. Und das hat nichts mit automatisierten Line Extendern zu tun. Marketingexperten müssen vielmehr einen Plan haben, um zu wissen, welche Produkte sie anbieten und welche Merkmale wirklich gefragt sind. Der Rest ist dann „nur noch“ eine Frage von Marketing-Technologie. 

Marketing-Technologie zur Automation ist eben viel mehr als nur ein digitaler Faktor für zukünftige Wettbewerbsfähigkeit. Wer tiefer eintaucht, wird sicher den ein oder anderen Wendepunkt für ein disruptives Marketing finden. Mit unserer langjährig aufgebauten und real-time aktualisierten Markt Intelligenz können die MarTech Experten markenautomat einen recht guten Einblick in die Landschaft aktueller Marketing-Technologien geben. Selbst Start-Ups in den Kinderschuhen von San Francisco über Tel Aviv bis nach Nairobi beobachten unsere Spezialisten täglich.

 

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