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Visual Content erhöht Sichtbarkeit bei Google

Durch Bilder-SEO kann man das Ranking in den Suchmaschinen verbessern und sogar Kaufimpulse erzeugen, wenn man die sechs wichtigsten Aspekte beachtet.
Robert Weller | 13.11.2017
© Robert Weller
 

Die Suchmaschinenoptimierung befindet sich im Wandel, das macht sich an vielen Stellen bemerkbar. Experten beschäftigen sich mit den Auswirkungen der Sprachsuche und der Einfluss von Bildern und Videos wird zum Thema; denn auch diese lassen sich optimieren.

Als „nur ein Aspekt“ der klassischen Onpage-Optimierung wird der Bildoptimierung jedoch oft zu wenig Beachtung geschenkt. Dabei ist ihr Potenzial nicht uninteressant: 1. Durch die Verwendung optimierter Bilder geht die Nutzbarkeit externer Plattformen wie Pinterest einher – sowohl für Sie als Publisher mit einem eigenen Account als auch für Nutzer der Plattformen, denen Sie Content anbieten. 2. Durch Bilder-SEO steigt das Ranking (ergo die Sichtbarkeit) der eigenen Bilder in der Suche. Nicht nur durch die Masse der verfügbaren visuellen Inhalte an sich, sondern auch durch ihre Optimierung in Hinblick auf Keywords und Formate. 3. Durch den durch Bilder generierten Traffic steigt allgemein das Ranking der eigenen Webseite; in jedem Fall zumindest die Sichtbarkeit/Bekanntheit. Denn je mehr Besucher Sie auf Ihrer Seite begrüßen können, desto mehr Chancen haben Sie auch, sie zu überzeugen und zum erneuten Besuch zu motivieren. Details und ergänzendes Hintergrundwissen finden Sie in meinem Artikel über Bilder-SEO auf toushenne.de sowie in Martin Fiedels Praxischeck zu visueller Kommunikation.

Worauf muss ich bei der Kreation von Content achten?

Ausschließlich bzw. alleinstehende visuelle Inhalte zu konzipieren ist nicht immer sinnvoll – zumindest nicht ohne übergreifenden Kontext. Besser ist, Storys multimedial zu erzählen und die einzelnen Formate (Text, Bild, Ton, Video) aufeinander abzustimmen. Sie können sich ergänzen, in Hinblick auf die Distributionsstrategie aber auch überschneiden. Redundanzen sind in diesem Fall kein Kapitalverbrechen. Für die Kreation bzw. Produktion heißt das, dass vor allem Themenfindung und Keyword-Recherche Hand in Hand gehen.

• Themenfindung – Ohne an dieser Stelle ins Detail zu gehen hat sich eine Mischung aus mittel- bis langfristigem Agenda Setting (Kernkompetenzen) und kurzfristigem/spontanem Agenda Surfing (Trends & News) für viele Unternehmen bewährt. Der Vorteil liegt in der zielgerichteten Kommunikation entlang eines „roten Fadens“ bei gleichzeitiger Flexibilität.

• Keywords – Die Recherche relevanter Suchbegriffe ist nicht nur wichtig, um sich für „wertvolle“ Keywords in Stellung zu bringen sondern hat auch den positiven Nebeneffekt, dass Sie dadurch Ihre Zielgruppe besser kennenlernen. Denn die Keyword-Recherche geschieht auch immer aus einer Nutzerperspektive heraus. Die eigentliche Bilder-SEO erfolgt während bzw. im Anschluss an die Produktion.

Folgende Aspekte können die Performance Ihrer Bilder beeinflussen:

1. Dateiformat – Es gibt verschiedene Dateiformate für Bilder – von JP(E)G über PNG bis GIF – aber nicht jedes ist für jede Art von Bildern geeignet. JPGs bieten sich für hochauflösende, bunte Fotos an, während PNGs vor allem für unbunte Diagramme prädestiniert sind und GIFs vor allem für ihre Animationsfähigkeit bekannt sind. Details zu den unterschiedlichen Formaten und ihren Einsatzzwecken (inkl. Infografik) finden Sie hier.

2. Dateigröße (Komprimierung) – Die Website-Ladezeit ist ein wichtiger Rankingfaktor, der durch viele und (zu) große Bilder negativ beeinflusst werden kann. Die Frage, wie groß ein Bild sein „darf“, kann nicht pauschal beantwortet werden. Wichtiger ist, jedes Bild maximal zu komprimieren – ohne einen Qualitätsverlust hinzunehmen. Das ist mithilfe professioneller Tools wie Adobe oder Online-Tools wie TinyPNG möglich und spart in vielen Fällen bis zu 80 Prozent in der Dateigröße ein.

3. Auflösung – Ein Faktor, der die Größe und Ladezeit ebenfalls beeinflusst, ist die Auflösung eines Bildes. Diese sollte immer an das Ausgabemedium angepasst sein, sei es der Druck, ein regulärer Computer-Monitor oder ein iPhone Retina-Display. Neben der Pixeldichte sind die eigentlichen Bildmaße (in Breite x Höhe) ausschlaggebend für die Auflösung. Übrigens: Die Bildgröße hat lediglich Auswirkung auf die Darstellung in den Suchergebnissen, nicht jedoch auf die Sichtbarkeit eines Bildes als solches.

4. Dateiname – Suchmaschinen wie Google und Bing verstehen Bilder auch anhand ihres Dateinamens. Je sprechender und präziser er das Bild beschreibt, desto besser. Idealerweise verwenden Sie schon hier ein entsprechendes (Long Tail) Keyword. Zu lang sollte der Name allerdings nicht werden. Ein Dateiname wie "bmw-i3-schwarz.png" ist zum Beispiel besser als eine generische Zeichenfolge wie "grafik32a_ss242000.JPG".

5. Alternativtext (ALT-Tag) – Kann ein Browser (oder E-Mail-Programm) ein Bild nicht anzeigen, wird in der Regel der Alternativtext ausgegeben. Damit dürfte es schon offensichtlich sein, dass dieser möglichst deskriptiv ist, ähnlich wie der Dateiname. Besonders in E-Mails sollten Sie auf die Vergabe eines ALT-Tags achten, um Darstellungen wie im folgenden Bild links zu sehen, zu vermeiden. In diesem Beispiel wird dem Nutzer nämlich nicht ersichtlich, dass ein Bild – das in diesem Fall für den Absender wichtigste Element der gesamten Mail – fehlt. included image Durch den ALT-Tag (ebenso den TITLE-Tag) erhalten Suchmaschinen zusätzliche Informationen zu einem Bild, auch hier lohnt sich daher der Einsatz relevanter Keywords.

6. Bild-URL – Für die URL gelten dieselben Maßgaben wie für Dateinamen und Alternativtexte: beschreibend und möglichst kurz. Suchmaschinen bewerten außerdem zunehmend den Kontext, in dem eine (Bild-)URL im Vergleich zur Website als Ganzes steht. Eine strukturierte Bildadresse wie "domain.de/thema/bilder/keyword.png" macht in der Hinsicht also deutlich mehr Sinn als ein Verzeichnis wie "domain.de/wp-uploads/0021511/a/img/datei.jpg".

Wie kann ich die Wirkung visueller Inhalte messen?

Aktuell gibt es nur wenige Möglichkeiten, um die Auswirkung der beschriebenen Optimierungsmaßnahmen zu messen. Über die Google Webmaster Tools können Sie Suchanfragen nach Suchtyp filtern und dadurch einschätzen, welchen Anteil Bilder an Ihrem Traffic haben. Als entsprechenden Verweis können Sie auch Bild-URLs über Google Analytics und andere Website-Tracker analysieren. Einen Schritt weiter gehen professionelle Monitoring-Tools wie Brandwatch, die mit Features wie Image Insights eine sehr detaillierte Bilderkennung und -analyse anbieten und Ihnen damit eine Information darüber geben, wie weit sich Ihre visuellen Inhalte verbreiten. Unabhängig davon gilt stets das Credo: Test & Learn. Die Suchmaschinen- und Bildoptimierung ist ein fortlaufender Prozess, kein Projekt mit Anfang und Ende.

Fazit

So ausschlaggebend wie die klassische Suchmaschinenoptimierung ist die Optimierung von Bildern sicherlich nicht. Doch vielleicht weil sich noch nicht jeder damit befasst, ist das Potenzial verhältnismäßig groß. Außerdem: Wer überhaupt visuellen Content hat dürfte damit – zumindest momentan noch – im Vorteil sein.