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Schlagfertigkeit macht souveräner

Schlagfertigkeit ist ist eine spielerische Fechtkunst mit Worten.
Hans Fischer | 22.03.2017
Schlagfertigkeit verbessern

Schnell und pfiffig

Schlagfertigkeit brauchen wir in vielen Situationen: Jemand greift uns verbal an,jemand bringt uns in eine peinliche Lage, jemand will Sie uns einschüchtern oder provozieren. Besonders in einer Präsentation, die Sie bewusst interaktiv gestalten wollen, können Sie mit Sicherheit mit unwillkommenen Störungen rechnen. Die besondere Herausforderung für Sie dabei ist, dass Ihre Zuhörer ganz gespannt beobachten, wie Sie mit dieser ungewohnten Situation umgehen. Sprachlosigkeit, Verlegenheit und Unsicherheit wird sehr schnell als Inkompetenz wahrgenommen.

Schlagfertige Menschen beherrschen die Kunst der schnellen Antwort, die das von einem anderen Gesagte aufgreift und damit spielerisch umgeht.

Die Antwort ist idealerweise pfiffig und verletzt nicht.

Schlagfertigkeit ist ist eine spielerische Fechtkunst mit Worten. Ein großer Nutzen von schlagfertigen Antworten ist nicht etwa nur, dass der Redner dabei gut aussieht. Vielmehr liegt der Nutzen in der Gelegenheit, dass eine durch einen Angriff unterbrochene Kommunikation mit einer schlagfertigen, lustigen Reaktion wieder fortgesetzt wird.
Schlagfertigkeit können Sie trainieren

Bei einige Koryphäen in der Disziplin Schlagfertigkeit, haben Sie oft das Gefühl, dass denen diese Kunst in die Wiege gelegt wurde. Sicherlich gibt es, wie bei jeder besonderen Fähigkeit, Menschen, denen es leichter fällt, schlagfertig zu sein. Aber, Gott sei Dank, es ist erlernbar. Das klappt recht effektiv, indem Sie unterschiedliche Situationen während einer Präsentation in Ihrer Phantasie simulieren, und die passenden Antworten dafür entwickeln.

Befreien sie sich von dem falschen Ehrgeiz, mit Ihrer Reaktion immer im Recht zu sein.

Sie brauchen Ihren Kontrahenten auch nicht bloß zu stellen.

Denn verletze Menschen wollen sich rächen und während Ihrer Präsentation bieten sich genügend Gelegenheiten für eine Rache an.

Gönnen Sie sich eine kleine Pause von 2 Sekunden, bevor Sie auf eine Attacke reagieren. Suchen Sie dabei immer den Blickkontakt. Versuchen Sie Ihre Antwort in einem freundlichen und witzigen Ton zu verpacken. Damit wirken Sie selbstsicherer und bauen sich nicht unnötig Gegner auf.
Die wirksamsten Tipps

Zitatensammlung

Ein passendes Zitat als Antwort auf eine Provokation wirkt auf jeden Fall professionell und humorvoll. Deswegen empfehle ich Ihnen, sich einen Vorrat an Zitaten zusammenzustellen und sich soweit möglich, einzuprägen.

Einwurf: Das ist aber eine sehr einseitige Darstellung.

Antwort: „Was eigentümlich und schön und groß sein soll, das muß einseitig sein.“ Felix Mendelssohn

Einwurf: Ist Ihnen da nicht ein Fehler passiert?

Antwort: „Ein Mensch ohne Fehler ist kein vollkommener Mensch.“ Alfred Polgar

Situation: Ihr Vortrag wird immer wieder von einer vorlauten Person unterbrochen.

Antwort: „In der Kirche singen immer die am lautesten, die falsch singen.“ Grillparzer

Einwurf: Was Sie da behaupten, kann ich aber nicht nachvollziehen.

Antwort: „Widersprich nicht, bevor du nicht widerdacht hast.“ Martin Andersen

Situation: Ein Schwätzer unterbricht Sie ständig und wortreich.

Antwort: „Man liebt zu bemänteln allerorten schwache Gedanken mit starken Worten.“ Paul Heyse

Situation: Ihre Argumente werden mit polemische,

unsachlichen Einwänden angegriffen.

Artwort: „Schlechte Argumente bekämpft man am besten dadurch, dass man ihre Darstellung nicht stört.“ Sidney Smith

Einwurf: Jetzt kommen Sie doch mal endlich zur Sache.

Antwort: „Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen.“ Anton Bruckner

Situation: Unsachlicher Einwand.

Antwort: „Ein Urteil lässt sich widerlegen, aber niemals ein Vorurteil.“ Ebner-Eschenbach

Fragen

Eine klassische aber bewährte Methode, um Zeit für die passende Antwort zu bekommen, ist es, eine Frage zu stellen. Die Frage verpflichtet den Sender der Attacke, seinen Einwurf logisch zu begründen. Dabei lernen Sie seine Gedankengänge genauer kennen und können Ihre Antwort passender formulieren.

Einwurf: „Das ist aber nur schwer vorstellbar.“ Hans Fischer Seminare, Präsentation

Frage „Wie meinen Sie das genau?

Oder

Frage: “ Können Sie bitte Ihren Einwand etwas detaillierter formulieren?“

Einwurf: “Das hört sich aber nicht ganz schlüssig an.“

Frage: “Wie kommen Sie zu dieser Meinung?“

Zustimmen

Wenn Sie ein Zwischenrufer mit einem Einwand attackieren will, oder Ihnen etwas Provokantes an den Kopf wirft, reagieren Sie so, wie er es nicht erwarten wird. Schauen Sie Ihm in die Augen, dann antworten Sie mit einer (lustigen) Zustimmung:

Einwurf: „Also, meiner Meinung nach läuft das in der Praxis aber ganz anders ab ...“

Antwort: „O.K. Würde es Ihnen gut tun, wenn ich

Ihnen recht gäbe?

Oder

“Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie diese Meinung vertreten.“

Einwurf: “Jetzt werden Sie aber rot.“

Antwort: „Stimmt. In meiner Freizeit spiele ich in

unserer Theatergruppe immer die Tomate.“

Einwurf: “Jetzt übertreiben Sie aber.“

Antwort: „Stimmt. Das ist mir auch gerade

aufgefallen.“

Einwurf: „Jetzt wollen Sie uns aber nur was verkau- fen.“

Antwort: „Sie haben mich ertappt. Genau das will ich.“

Oder

„Richtig. Denn das ist mein Beruf.“Positive Umdeutung

Eine positive Umdeutung ist wie eine bedingte Zustimmung in der Einwandbehandlung. Sie signalisiert einmal Ihre Verständnis für die Meinung des anderen. Gleichzeitig nutzt sie seine Aussage, um ein positives Argument zu platzieren. Sie machen also eine positive Uminterpretation eines negativen Begriffs.

Einwurf: „Ich habe gehört, Ihr Service ist sehr

langsam!“

Antwort: „Wenn ich Sie richtig verstehe, ist speziell

Ihnen ein schneller Service sehr wichtig?“

Einwurf: „Das ist aber sehr pingelig.“

Antwort: „Wenn Sie unter pingelig verstehen, dass wir uns konsequent und kompromisslos der absolu- ten Genauigkeit verschrieben haben, dann haben Sie recht.“

Oder

„Genau diese Pingeligkeit macht uns zum Qualitätsführer.“

Einwurf: „Die Endkontrolle dauert aber zu lange.“

Antwort: Wenn zu lange die Auswirkung hat, dass nur hundert Prozent genaue Teile die Produktion verlassen, dann sind wir gerne zu lange.“

Einwurf: „Sie sind aber arrogant.“

Antwort: „Wenn Sie mit arrogant meinen, dass ich sehr stolz auf das bin, was wir bis heute erreicht haben, dann bin ich gerne arrogant.“
Das Buch zum Thema:

Mitreißend und überzeugend präsentieren

VDMA-Verlag

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