KI verändert auch sicher geglaubte Jobs
- Generative KI beeinflusst vor allem kognitive und kreative Berufe
- Besonders betroffen sind Berufe in der Finanz- und Technologiebranche
- In städtischen Gebieten wird KI vermehrt Jobs automatisieren
Der Einfluss von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) auf den Arbeitsmarkt ist weitreichender als bei früheren Automatisierungstechnologien, wie ein Bericht der OECD zeigt, berichtet Heise. Insbesondere betroffen sind Arbeitsbereiche, die bisher wenig Automatisierung erfuhren, wie kognitive und kreative Tätigkeiten. Während Automatisierung in der Vergangenheit vor allem Berufe in der Produktion und Landwirtschaft betraf, verändert die neue Technologie zunehmend spezialisierte Jobs in städtischen Gebieten. Dadurch verschiebt sich der Einfluss der Automatisierung von ländlichen zu urbanen Regionen, in denen viele dieser hochqualifizierten Arbeitsplätze angesiedelt sind.
Die Auswirkungen von generativer KI auf den Arbeitsmarkt werden auch durch die Produktivitätssteigerungen deutlich. In den letzten fünf Jahren stieg das Automatisierungsrisiko mit einer entsprechenden Produktivitätsverbesserung um 5,6 %. Interessanterweise führt diese Entwicklung jedoch nicht zwangsläufig zu einem Abbau von Arbeitsplätzen. Vielmehr müssen viele Arbeitnehmer ihre Fähigkeiten anpassen, da ein Großteil der europäischen Belegschaft – etwa 61 % – davon ausgeht, dass sie neue Kompetenzen aufgrund von KI-Entwicklungen erwerben müssen. Dies zeigt, dass KI zwar Veränderungen in den Arbeitsprozessen mit sich bringt, jedoch auch Chancen zur Weiterqualifizierung bietet.
In Deutschland sind etwa 25 bis 30 % der Arbeitsplätze bereits von generativer KI betroffen, wobei diese Zahl besonders in Stadtstaaten und in Hessen höher ausfällt. Experten prognostizieren, dass der Anteil der KI-beeinflussten Arbeitsplätze in den kommenden Jahren auf mehr als 50 % steigen wird. Besonders betroffen von diesen Veränderungen sind die Finanz-, Technologie- und Kommunikationsbranchen. Während Sektoren wie die Landwirtschaft und das Bauwesen weniger durch KI beeinflusst werden, da hier weniger IT-Technologie eingesetzt wird. In Deutschland variiert der Einfluss von KI jedoch stark zwischen den Bundesländern, wobei in Berlin der Anteil betroffener Jobs voraussichtlich bei knapp 70 % liegt, während in ländlicheren Gebieten wie Thüringen nur etwa 40 % der Arbeitsplätze betroffen sein dürften.