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Direktbanken im Aufwind: So gewinnen sie das Vertrauen der Kunden

In der Zinswende gewinnt die Kundenbindung an Bedeutung. ING ist Marktführer, während Direktbanken durch Kompetenz punkten können.
23.09.24

- Die Kundenbindung liegt im Marktdurchschnitt bei 34 Prozent, mit ING als Spitzenreiter (58 %)
- Direktbanken genießen hohe Kompetenzvermutung; Sparkassen haben nur 11 % Kundenvertrauen
- 50 % der Kunden haben ein Zweitbankkonto, wobei Direktbanken die meisten haben

Die aktuelle Trendstudie von Simon-Kucher zeigt eine zunehmende Relevanz der Kundenbindung im deutschen Privatkundengeschäft, insbesondere im Kontext der Zinswende der letzten zwei Jahre. Der durchschnittliche Kundenbindungsindex liegt bei 34 Prozent, wobei die ING mit 58 Prozent als führender Anbieter hervorsticht. Im Vergleich dazu schneiden Sparkassen und Volksbanken weniger gut ab, mit Werten von 30 und 38 Prozent.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Studie ist die Rolle der Direktbanken, die im Bereich Einlagen und Wertpapiere das größte Vertrauen genießen. Nur 11 Prozent der Kunden von Sparkassen glauben, dass ihre Bank ein passendes Angebot bereitstellen kann. Dieses Defizit in der Kompetenzvermutung führt dazu, dass Kunden bei dringendem Bedarf häufig auf Wettbewerber zurückgreifen, selbst wenn die eigenen Angebote konkurrenzfähig wären.

Zudem zeigt die Umfrage, dass 50 Prozent der Befragten ein zusätzliches Bankkonto besitzen, was auf eine wachsende Flexibilität bei der Bankenauswahl hinweist. Direktbanken, insbesondere die DKB und ING, haben in dieser Hinsicht die Nase vorn. Nachhaltigkeit hat sich ebenfalls als zentrales Thema etabliert, wobei fast 30 Prozent der Kunden proaktive Beratungen wünschen. Um die Kundenbindung zu stärken, sollten Banken daher ein umfassendes Konzept entwickeln, das nicht nur finanzielle, sondern auch nachhaltige Lebensaspekte adressiert.