Google lässt Handyfotos ändern
- Googles Pixel 9 ermöglicht realistische Fotomanipulation per KI
- Trotz Filtern bleiben Manipulationsschlupflöcher bei Googles Bild-KI bestehen
- Kritischer Medienkonsum wird durch neue KI-Tools immer wichtiger
Googles neue Bild-KI-Funktion „Reimagine“, die mit den Pixel-9-Smartphones eingeführt wurde, ermöglicht es Nutzern, Fotos kinderleicht zu manipulieren, berichtet Der Standard. Hierfür muss der Nutzer das gewünschte Objekt ausgewählt und anschließend eingeben, was stattdessen an dieser Stelle erscheinen soll. Diese Funktion hat für Aufsehen gesorgt, da sie Ergebnisse liefert, die oft kaum von echten Fotos zu unterscheiden sind. Trotz der beeindruckenden Technologie stößt Reimagine auch auf Kritik, besonders weil es durch geschickte Eingaben möglich ist, die integrierten Sicherheitsfilter zu umgehen. Google hat bereits einige Anpassungen vorgenommen, um den Missbrauch einzudämmen, doch es bleibt fraglich, ob dies vollständig möglich ist.
Wichtiger als die Diskussion um einzelne Manipulationsmöglichkeiten ist jedoch die Frage, wie die Gesellschaft mit dieser neuen Realität umgehen soll. Wenn Google solche Technologien entwickelt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch andere folgen – möglicherweise ohne Googles Vorsichtsmaßnahmen. Einige Experten fordern die Einführung von tief im Bild verankerten Wasserzeichen als Lösung, jedoch bleibt diese Idee vorerst in der Bürokratie stecken.
Die einfache Nutzbarkeit der Reimagine-Funktion wirft zudem die Frage auf, wie weitgehend Bildbearbeitung künftig akzeptiert wird, da die Trennung zwischen Realität und digitaler Fiktion zunehmend verschwimmt. Letztlich zeigt die Entwicklung, dass wir als Gesellschaft lernen müssen, Medien kritisch zu konsumieren und nicht blind jedes Bild zu glauben, das uns präsentiert wird.