- Beschwerde über Googles Privacy Sandbox
- Neue Tracking-Methoden und Werbekategorien
- Forderung nach abschreckender Geldstrafe
Die österreichische Bürgerrechtsorganisation Noyb hat eine Beschwerde bei der österreichischen Datenschutzbehörde (DSB) gegen Googles Privacy Sandbox eingereicht, berichtet Heise. Diese Technik, die als Ersatz für Drittanbieter-Cookies angepriesen wird, soll laut Noyb den Datenschutz gewährleisten. In Wirklichkeit verbirgt sich jedoch eine neue Form des Trackings dahinter, bei dem der Browserverlauf und jede Online-Bewegung weiterhin verfolgt werden. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass das Tracking über Googles Browser Chrome erfolgt und auf Basis besuchter Webseiten Werbethemen zugeordnet werden.
Bei der Markteinführung der Sandbox-API gab es fast 500 Werbekategorien, denen Nutzer zugeordnet werden. Werbetreibende können dann gezielt Bannerwerbung anzeigen lassen. Obwohl Chrome einige Drittanbieter-Tracking-Cookies blockiert, werden die Nutzerdaten weiterhin für personalisierte Werbung verwendet. Noyb betont, dass Google gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) eine informierte Einwilligung der Nutzer bräuchte, was jedoch durch manipulative Designtricks ("Dark Patterns") umgangen wird, um hohe Zustimmungsraten zu erreichen.
Noyb fordert von der DSB eine abschreckende Geldstrafe für Google. Die Organisation argumentiert, dass Googles Vorgehen gegen die DSGVO-Auflagen verstößt, da personenbezogene Daten nicht rechtmäßig und nachvollziehbar verarbeitet werden. Noyb wirft Google "Privacy Washing" vor und fordert, dass die Datenverarbeitung in Einklang mit der DSGVO gebracht wird. Trotz möglicher weniger invasiver Alternativen zu Drittanbieter-Cookies darf Google laut Noyb nicht geltendes Datenschutzrecht ignorieren.