print logo

Klagewelle gegen Amazon Prime Video

Über 18.500 Verbraucher klagen gegen Amazon Prime Video wegen Einführung von Werbung und versteckter Preiserhöhung ohne Zustimmung.
11.06.24

- Mehr als 18.500 Nutzer beteiligen sich an der Sammelklage gegen Amazon Prime Video
- Amazon fügte im Februar eigenmächtig Werbung in sein Prime Video-Angebot ein
- Verbraucherschützer kritisieren die Werbung als versteckte Preiserhöhung

Die nachträgliche Einführung von Werbung bei Amazon Prime Video hat zu einer breiten Gegenreaktion geführt. Mehr als 18.500 Verbraucher haben sich einer von der Verbraucherzentrale Sachsen initiierten Sammelklage angeschlossen. Im Februar begann Amazon damit, Werbung in ausgewählten Filmen und Serien zu schalten. Nutzer, die weiterhin werbefrei streamen möchten, müssen ein zusätzliches Abo für 2,99 Euro pro Monat abschließen.

Die Verbraucherschützer sehen in dieser Änderung einen erheblichen Vertragsbruch, da solche Anpassungen nur mit der Zustimmung der Nutzer vorgenommen werden dürfen. Amazon hat jedoch diese Änderung eigenmächtig und ohne Zustimmung der Verbraucher durchgeführt. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) bezeichnet dies als „versteckte Preiserhöhung“, weil Kunden nun gezwungen sind, mehr zu zahlen, um die gewohnte werbefreie Nutzung beizubehalten.

Nach erfolglosen Abmahnungen hat der vzbv Klage auf Unterlassung eingereicht. Sollte die Sammelklage erfolgreich sein, könnten betroffene Nutzer monatlich 2,99 Euro bzw. jährlich 35,88 Euro zurückerstattet bekommen. Allerdings wird erwartet, dass sich der Rechtsstreit über mehrere Jahre hinziehen könnte.