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Drohnen-Lieferservice hebt ab: Wusterhausen Vorreiter

Erster Drohnen-Lieferservice "Marktschwalbe" hebt in Wusterhausen/Dosse ab. Projekt soll Lebensmittellieferungen in ländlichen Regionen erleichtern.
03.06.24 | Interessanter Artikel bei Berliner Kurier

- Demografische Herausforderungen und sinkendes Interesse an Einzelhandel auf dem Land
- Potenzial für weitere Anwendungen von Drohnenlieferungen in ländlichen Regionen
- Technische und logistische Aspekte des Projekts werden intensiv getestet


In Wusterhausen/Dosse hebt der Drohnen-Lieferservice "Marktschwalbe" ab und stellt eine wegweisende Entwicklung in der Nahversorgung ländlicher Gebiete dar. Mit dem Ziel, die Lebensmittelversorgung in entlegenen Regionen zu verbessern, wird dieses Projekt als Hoffnungsschimmer für Bewohner in abgelegenen Gegenden betrachtet, berichtet der Berliner Kurier.


Die Herausforderungen der Demografie und des sinkenden Interesses von Einzelhändlern an ländlichen Standorten haben zu einem Mangel an Lebensmittelgeschäften geführt, wodurch die tägliche Versorgung erschwert wird. Insbesondere für weniger mobile Bevölkerungsgruppen wie ältere Menschen oder solche ohne eigenes Fahrzeug ist der Zugang zu Lebensmitteln eine große Hürde. Das Modellprojekt "Stadt-Land-Drohne" soll untersuchen, ob Drohnenlieferungen zur Lösung dieser Probleme beitragen können. Dabei wird der "Marktschwalbe"-Service genutzt, um die Verbindung zwischen einem Wochenmarkt und drei abgelegenen Ortsteilen herzustellen. Eine einfache Bestell- und Abholungsabwicklung wird dabei als entscheidend angesehen, um den Service für die Kunden attraktiv zu gestalten.


Technische und logistische Aspekte des Projekts werden sorgfältig geprüft, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Die Fernüberwachung der Drohnenflüge sowie die Datenübertragung zwischen Kontrollraum und Drohne sind wesentliche Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. Zudem werden M2M-SIM-Karten verwendet, um eine stabile Verbindung während der Lieferungen sicherzustellen. Das Projekt, das bis Februar 2025 läuft, zielt darauf ab, wertvolle Erkenntnisse zu sammeln, ob und wie Drohnen zur Verbesserung der Nahversorgung in ländlichen Gebieten beitragen können.


Die Gemeinde Wusterhausen/Dosse leistet Pionierarbeit und könnte möglicherweise weitere Ortsteile in das Liefernetzwerk aufnehmen, wenn das Projekt erfolgreich ist. Parallel dazu werden auch andere Ansätze zur Nutzung von Drohnen für die Versorgung ländlicher Gebiete getestet, wie beispielsweise der Einsatz von Drohnen für die Zustellung von Zeitungen. Diese Innovationen könnten dazu beitragen, zeitaufwendige Zustellungen in abgelegene Gebiete zu erleichtern und die Lebensqualität der Bewohner zu steigern. Trotz des Potenzials von Drohnenlieferungen betont der Handelsverband Deutschland jedoch, dass eine flächendeckende Einführung dieser Technologie noch nicht absehbar ist.