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Ergebnisse der SCOPAR-Studie „Nachhaltigkeit“

Nachhaltigkeit matters: Katastrophale Noten für die Politik, Unternehmen müssen besser werden, die Menschen werden selbst aktiv
Jürgen T. Knauf | 20.05.2015
Würzburg, 20.05.2015 - Über 160 Führungskräfte, Mitarbeiter, Wissenschaftler und Experten aus unterschiedlichen Unternehmen haben sich an der bundesweiten Studie von SCOPAR - Scientific Consulting Partners beteiligt. Die Umfrage erkundete, welche Bedeutung das Thema Nachhaltigkeit aktuell hat. Mit dem Blick für das Ganze wurde die soziale, ökologische und ökonomische Ausrichtung abgefragt. Die Ergebnisse zeigen klar, dass dem Thema Nachhaltigkeit eine hohe Bedeutung beigemessen wird. Allerdings ist auch festzustellen, dass die Politik bislang völlig versagt hat und Unternehmen das Thema nicht ernst genug nehmen. Die Menschen beginnen, das Ruder selbst in die Hand zu nehme

Deutschland hat erkannt, dass wir in die falsche Richtung steuern. Sollten wir nicht massiv umdenken und umlenken, werden wir unseren Planeten, uns selbst und das, was wir bislang erschaffen haben ruinieren. Wir wären nicht die erste Hochkultur, die sich selbst vernichtet. Ca. 75% der Befragten denkt, dass die ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Nachhaltigkeit die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen künftig sehr beeinflussen werden. Dem gegenüber steht die Einschätzung, dass lediglich 1% der Befragten denken, dass die Politik Ihre Hausaufgaben gemacht haben, wohingegen immerhin 30% der Unternehmen und 30% der Befragten selbst auf dem richtigen Weg sind. Und die sichtbaren Trends sind eindeutig: der Boom für Bio, Energiesparen, Umwelt, E-Mobility, Menschlichkeit, Fairness, Miteinander, Werte und soziale Verantwortung Petitionen gegen Monsanto, Fracking und Massentierhaltung zeigen eine klare Richtung. Unternehmen, welche sich umfassend mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen, florieren (dm - drogeriemarkt, Otto, Henkel). Unternehmen, die die Tendenzen ignorieren, verschwinden (Schlecker, Müllerbrot, Praktiker). Letztere Beispiele zeigen jedoch, dass der Blick fürs Ganze enorm wichtig ist. Menschen, Maschinen und Methoden müssen ganzheitlich gesehen werden. Wer diese Fakten ignoriert, wird sehr schnell den wirtschaftlichen Misserfolg spüren.

KINDER HAFTEN FÜR IHRE ELTERN, MITARBEITENDE FÜR IHRE CHEFS UND BÜRGER FÜR DIE POLITIK

Die nachhaltige Ausrichtung eines Unternehmens wird sich in den nächsten Jahren angesichts begrenzter Ressourcen, demografischen Wandels sowie massiver Belastung unserer Umwelt als einer der entscheidenden Wettbewerbsfaktoren herauskristallisieren. Zukünftig werden die Mitarbeitenden vermehrt zum einen „mit Füßen abstimmen“ und hin zu den attraktivsten Arbeitgebern wandern und zum anderen mit Ihrem Einkaufszettel hin zu nachhaltigen Produkten und fairen Services tendieren. Ein ganz wichtiges Überlebenselement wird also sein, wie nachhaltig ein Unternehmen in Summe agiert. Zudem auch, wie diese unternehmensspezifische Nachhaltigkeit dargestellt und dann in der Folge von Konsumenten und Partnern wahrgenommen wird. Das Marketing wird künftig zunehmend auf Kundenseite gestaltet, die Macht der sozialen Netzwerke wird deutlich anwachsen. Der glaubhaft vermittelte Blick für das Ganze - bei Menschen, Maschinen und Methoden - sowie die Nachhaltigkeit des Unternehmens sind d i e kritischen Erfolgsfaktoren der Zukunft. Ein massives Um-Denken und vor allem Um-Handeln ist nötig. Doch Nachhaltigkeit lässt sich nicht eben auf die Schnelle etablieren. Ein Unternehmen nachhaltig auszurichten dauert Jahre. Wer also nicht rechtzeitig damit beginnt, wird scheitern - getreu dem Motto: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“.

Grundsätzlich sollten wir uns jedoch alle überhaupt auch die Frage stellen, wo der Wohlstand aufhört und der Überfluss beginnt. Ludwig Erhard, der Vater des deutschen Wirtschaftswunders sagte bereits vor knapp 70 Jahren: „Wir werden sogar mit Sicherheit dahin gelangen, dass zu Recht die Frage gestellt wird, ob es noch immer nützlich und richtig ist, mehr Güter, mehr materiellen Wohlstand zu erzeugen, oder ob es nicht sinnvoll ist, unter Verzichtsleistung auf diesen „Fortschritt“ mehr Freizeit, mehr Besinnung, mehr Muße und mehr Erholung zu gewinnen.“

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen...

Die gesamte Studie finden Sie hier: www.scopar.de/news-termine/detail/2015-studie-nachhaltigkeit/