Alphakommunikation
In Gruppen haben oft einzelne Männer und Frauen das Sagen – obwohl sie selten das Wort ergrei-fen. Das liegt vor allem daran, wie diese „Alpha-Menschen“ kommunizieren und sich präsentieren.
In Meetings und Verhandlungen registriert man oft: Gewisse Frauen oder Männer haben in ihnen das Sagen. Das sind nicht immer die ranghöchsten Per-sonen. Häufig prägen auch informelle Leader den Verlauf der Diskussion. Diese „Alpha-Menschen“ haben folgende Merkmale.
1. Alpha-Menschen sind selbst-bewusst. Für fast alle offiziellen und informellen Leader gilt: Sie wissen, zu welchen Leistungen sie bereit und fähig sind. Und hie-rauf sind sie stolz. Entsprechend selbst-bewusst agie-ren sie. Das artikuliert sich auch in ihrer Körper-sprache. Zum Beispiel ihrer aufrechten Körperhaltung. Und ihrem festen Händedruck. Und darin, dass sie Gesprächspartnern selbstsicher in die Augen schauen. Dem entspricht ihre gesprochene Sprache. Sie ist nicht unsicher, sondern selbst-sicher.
2. Alpha-Menschen sprechen eine klare Sprache. Al-pha-Menschen sind extrem leistungs- und ergebnisori-entiert. Sie reden deshalb nicht um den heißen Brei. Sie bevorzugen kurze, knackige Sätze mit einer klaren Botschaft. Sie sagen nicht „Man könnte …“, sondern „Wir sollten ….“ Oder: „Ich werde …“ Und ihre Aussagen sind nicht gespickt mit relativierenden Adverbien wie „eigentlich“ und „vielleicht“.
3. Alpha-Menschen können sich motivieren. Alpha-Menschen wollen etwas bewegen. Sie haben Ziele. Entsprechend viel Energie haben sie und strahlen sie aus. Und wenn sie mal einen schlechten Tag haben? Dann geben sie sich einen Ruck und motivieren sich für die anstehenden Aufgaben – zum Beispiel, indem sie an etwas Schönes wie ihren letzten Urlaub denken. So beeinflussen sie ihre Laune und Ausstrahlung positiv.
4. Alpha-Menschen beziehen Position. Alpha-Menschen gehen nicht auf Tauchstation, wenn es brenzlig wird. Sie analysieren dann vielmehr die Situation, um zum passenden Zeitpunkt Position zu beziehen. Denn sie wissen: Gerade wenn die meisten Menschen den Kopf einziehen, ist Führung gefragt. Und gerade dann ist es nötig, den Mitarbeitern oder Kollegen Orientierung und Haltung zu geben. Entsprechend pointiert ist in solchen Situationen ihre Sprache. Sie flüchten sich nicht in vage Konjunktiv-Aussagen wie „Wir könnten erwägen….“. Stattdessen sagen sie beispielsweise: „Wir haben zwei Möglichkeiten: Entweder wir …, oder wir… Ich plädiere dafür, dass wir …, weil …“ Dabei nehmen sie in Kauf, dass sie auf Widerspruch stoßen – was selten geschieht. Denn meist sind die anderen froh, dass endlich jemand die Entscheidung voran-treibt.
5. Alpha-Menschen übernehmen Verantwortung. Al-pha-Menschen sind Tat-Menschen. Sie scheuen sich nicht, auch dann Verantwortung zu übernehmen, wenn eine Entscheidung oder Aufgabe risikobehaftet ist. Dann sagen sie zum Beispiel: „Ich kümmere mich darum, dass ….“ Sie benennen jedoch zugleich Be-dingungen, die hierfür erfüllt sein müssen. „Dafür be-nötige ich ….“ Oder: „Im Gegenzug erwarte ich ….“
6. Alpha-Menschen sind gut präpariert. Alpha-Menschen sind keine Hasardeure. Im Gegenteil! Be-vor sie das Wort ergreifen, analysieren sie die Situati-on. Erst dann beziehen sie Position. Entsprechend fundiert sind ihre Aussagen, weshalb die anderen ihnen gerne folgen. Alpha-Menschen gehen auch nicht unvorbereitet in Meetings oder Verhandlungen. Sie fragen sich vielmehr vorab: Was ist das Thema? Welche Möglichkeiten gibt es? Was spricht dafür und was dagegen? Und was ist folglich meine Position? Deshalb hinterlassen sie einen besseren Eindruck als Kollegen, die unvorbereitet in Meetings schlurfen – gemäß der Maxime „Schauen wir mal, was da kommt“.
7. Alpha-Menschen wollen andere Personen (ver-)führen. Echte Leader haben, wenn sie mit Men-schen beruflich kommunizieren, stets das übergeord-nete Ziel vor Augen. Und weil sie gut vorbereitet sind, können sie sich darauf konzentrieren: Was sagt mein Gegenüber? Welche Bedürfnisse artikuliert er? Entsprechend sensibel nehmen sie Stimmungen wahr, und können ihre Aussagen deshalb so formulieren, dass andere ihnen vertrauen. Sie können zudem andere Menschen motivieren – zum Beispiel, indem sie diese davon träumen lassen, wie schön es wäre, ein Ziel zu erreichen. „Stellen Sie sich einmal vor, wir würden dieses innovative Produkt auf den Markt bringen. Dann ….“
8. Alpha-Menschen nutzen (Körper-)Sprache als In-strument. Alpha-Menschen wissen: Es hängt oft da-von ab, wie man etwas sagt, ob man sein Ziel erreicht. Entsprechend gezielt wählen sie ihre Worte abhängig vom Gegenüber und der Situation – bewusst oder in-tuitiv. Auch ihre Körpersprache setzen sie gezielt ein. Zum Beispiel um Zustimmung zu signalisieren. Aber auch um zu zeigen: Jetzt reicht es, jetzt müssen wir zu Potte kommen.
9. Alpha-Menschen markieren ihr Revier. Alpha-Menschen wissen, was sie wollen – und was nicht. Entsprechend klar bringen sie es auch ihre Ablehnung potenzieller Entscheidungen zum Ausdruck. Und da sie gut vorbereitet sind, ist ihre Argumentation meist schwer zu widerlegen. Das wissen die Personen, die mit ihnen regelmäßig zu tun haben. Deshalb fragen sie sich in Entscheidungssituationen oft schon vorab: „Was sagt wohl der Mayer…“ oder „…die Müller dazu?“ Sie beziehen also die Position der Alpha-Menschen bereits in ihre Planungen ein. Auch deshalb haben Alpha-Menschen in ihren Unternehmen meist ein starkes Standing.
Barbara Liebermeister
In Meetings und Verhandlungen registriert man oft: Gewisse Frauen oder Männer haben in ihnen das Sagen. Das sind nicht immer die ranghöchsten Per-sonen. Häufig prägen auch informelle Leader den Verlauf der Diskussion. Diese „Alpha-Menschen“ haben folgende Merkmale.
1. Alpha-Menschen sind selbst-bewusst. Für fast alle offiziellen und informellen Leader gilt: Sie wissen, zu welchen Leistungen sie bereit und fähig sind. Und hie-rauf sind sie stolz. Entsprechend selbst-bewusst agie-ren sie. Das artikuliert sich auch in ihrer Körper-sprache. Zum Beispiel ihrer aufrechten Körperhaltung. Und ihrem festen Händedruck. Und darin, dass sie Gesprächspartnern selbstsicher in die Augen schauen. Dem entspricht ihre gesprochene Sprache. Sie ist nicht unsicher, sondern selbst-sicher.
2. Alpha-Menschen sprechen eine klare Sprache. Al-pha-Menschen sind extrem leistungs- und ergebnisori-entiert. Sie reden deshalb nicht um den heißen Brei. Sie bevorzugen kurze, knackige Sätze mit einer klaren Botschaft. Sie sagen nicht „Man könnte …“, sondern „Wir sollten ….“ Oder: „Ich werde …“ Und ihre Aussagen sind nicht gespickt mit relativierenden Adverbien wie „eigentlich“ und „vielleicht“.
3. Alpha-Menschen können sich motivieren. Alpha-Menschen wollen etwas bewegen. Sie haben Ziele. Entsprechend viel Energie haben sie und strahlen sie aus. Und wenn sie mal einen schlechten Tag haben? Dann geben sie sich einen Ruck und motivieren sich für die anstehenden Aufgaben – zum Beispiel, indem sie an etwas Schönes wie ihren letzten Urlaub denken. So beeinflussen sie ihre Laune und Ausstrahlung positiv.
4. Alpha-Menschen beziehen Position. Alpha-Menschen gehen nicht auf Tauchstation, wenn es brenzlig wird. Sie analysieren dann vielmehr die Situation, um zum passenden Zeitpunkt Position zu beziehen. Denn sie wissen: Gerade wenn die meisten Menschen den Kopf einziehen, ist Führung gefragt. Und gerade dann ist es nötig, den Mitarbeitern oder Kollegen Orientierung und Haltung zu geben. Entsprechend pointiert ist in solchen Situationen ihre Sprache. Sie flüchten sich nicht in vage Konjunktiv-Aussagen wie „Wir könnten erwägen….“. Stattdessen sagen sie beispielsweise: „Wir haben zwei Möglichkeiten: Entweder wir …, oder wir… Ich plädiere dafür, dass wir …, weil …“ Dabei nehmen sie in Kauf, dass sie auf Widerspruch stoßen – was selten geschieht. Denn meist sind die anderen froh, dass endlich jemand die Entscheidung voran-treibt.
5. Alpha-Menschen übernehmen Verantwortung. Al-pha-Menschen sind Tat-Menschen. Sie scheuen sich nicht, auch dann Verantwortung zu übernehmen, wenn eine Entscheidung oder Aufgabe risikobehaftet ist. Dann sagen sie zum Beispiel: „Ich kümmere mich darum, dass ….“ Sie benennen jedoch zugleich Be-dingungen, die hierfür erfüllt sein müssen. „Dafür be-nötige ich ….“ Oder: „Im Gegenzug erwarte ich ….“
6. Alpha-Menschen sind gut präpariert. Alpha-Menschen sind keine Hasardeure. Im Gegenteil! Be-vor sie das Wort ergreifen, analysieren sie die Situati-on. Erst dann beziehen sie Position. Entsprechend fundiert sind ihre Aussagen, weshalb die anderen ihnen gerne folgen. Alpha-Menschen gehen auch nicht unvorbereitet in Meetings oder Verhandlungen. Sie fragen sich vielmehr vorab: Was ist das Thema? Welche Möglichkeiten gibt es? Was spricht dafür und was dagegen? Und was ist folglich meine Position? Deshalb hinterlassen sie einen besseren Eindruck als Kollegen, die unvorbereitet in Meetings schlurfen – gemäß der Maxime „Schauen wir mal, was da kommt“.
7. Alpha-Menschen wollen andere Personen (ver-)führen. Echte Leader haben, wenn sie mit Men-schen beruflich kommunizieren, stets das übergeord-nete Ziel vor Augen. Und weil sie gut vorbereitet sind, können sie sich darauf konzentrieren: Was sagt mein Gegenüber? Welche Bedürfnisse artikuliert er? Entsprechend sensibel nehmen sie Stimmungen wahr, und können ihre Aussagen deshalb so formulieren, dass andere ihnen vertrauen. Sie können zudem andere Menschen motivieren – zum Beispiel, indem sie diese davon träumen lassen, wie schön es wäre, ein Ziel zu erreichen. „Stellen Sie sich einmal vor, wir würden dieses innovative Produkt auf den Markt bringen. Dann ….“
8. Alpha-Menschen nutzen (Körper-)Sprache als In-strument. Alpha-Menschen wissen: Es hängt oft da-von ab, wie man etwas sagt, ob man sein Ziel erreicht. Entsprechend gezielt wählen sie ihre Worte abhängig vom Gegenüber und der Situation – bewusst oder in-tuitiv. Auch ihre Körpersprache setzen sie gezielt ein. Zum Beispiel um Zustimmung zu signalisieren. Aber auch um zu zeigen: Jetzt reicht es, jetzt müssen wir zu Potte kommen.
9. Alpha-Menschen markieren ihr Revier. Alpha-Menschen wissen, was sie wollen – und was nicht. Entsprechend klar bringen sie es auch ihre Ablehnung potenzieller Entscheidungen zum Ausdruck. Und da sie gut vorbereitet sind, ist ihre Argumentation meist schwer zu widerlegen. Das wissen die Personen, die mit ihnen regelmäßig zu tun haben. Deshalb fragen sie sich in Entscheidungssituationen oft schon vorab: „Was sagt wohl der Mayer…“ oder „…die Müller dazu?“ Sie beziehen also die Position der Alpha-Menschen bereits in ihre Planungen ein. Auch deshalb haben Alpha-Menschen in ihren Unternehmen meist ein starkes Standing.
Barbara Liebermeister