Prähistorie als Multi-Media-Erlebnis
Prähistorische Felskunst mit Auge und Ohr erleben - das erlaubt eine Ausstellung, die heute im Triennale Design Museum in Mailand eröffnet wird. Als ein Highlight der Ausstellung erwartet BesucherInnen eine "Ambient Cinema"-Film-Installation der Fachhochschule St. Pölten, die einen italienischen Stamm nach 7.000 Jahren digital zu neuem Leben erweckt. Zusätzliche Sound-Installationen und ein großer Multi-Touch-Table laden ein, die weltberühmte Felskunst aus Norditalien auch spielerisch zu erleben und zu entdecken.
Das bekannte Triennale Design Museum Mailand eröffnet heute die Ausstellung "PITOTI - Digital Rock-Art from Ancient Europe", in der erstmals modernste Medientechnologie mit wissenschaftlichen Ergebnissen archäologischer Forschung kombiniert wird. Gemeinsam mit der Universität Cambridge und dem Centro Camuno di Studi Preistorici war die FH St. Pölten - als einzige wissenschaftliche Institution Österreichs - zentral an der Gestaltung beteiligt. FH-Prof. Dr. Frederick Baker, Dozent am Institut für Creative\Media/Technologies der FH St. Pölten sowie Mitarbeiter des Museum of Archaeology & Anthropology der University of Cambridge, GB, und Co-Kurator der Ausstellung: "Die Besucherinnen und Besucher können durch unsere Installation die Camuni - einen prähistorischen Stamm, der vor 7.000 Jahren in Norditalien gelebt hat - kennenlernen. Digitale Bearbeitungen der als UNESCO Weltkulturerbe geschützten Felskunst der Camuni bringen diese nun von insgesamt über 160 Originalschauplätzen ins Museum, wo sie zum Staunen und Begreifen einladen."
FELS IM FOYER
Ein Highlight der Ausstellung ist der Multi-Touch-Tabletop Computer. Dieser macht archäologisches Wissen durch ein speziell entwickeltes Interface und Interaktionsprogramm spielerisch greifbar: In vier Spielvarianten können BesucherInnen gravierte Felsabschnitte in Handarbeit selbst zusammenfügen. Für die Entwicklung des multitaktilen "Felsens" musste allerdings ein Berg von Daten bewältigt werden, wie FH-Prof. DI Markus Seidl erläutert: "Mehr als 200 einzelne Digitalaufnahmen - rund zehn Gigabyte Datenmaterial - haben wir digital aufbereitet, um den Originalfelsen und die Felsritzungen auf das Display zu bringen." Ein Aufwand, den das Team um FH-Prof. Seidl und FH-Doz. DI Dr. Peter Judmaier dank der kompetenten Mitarbeit von fünf StudentInnen des Master-Studienlehrgangs Digitale Medientechnologien effizient bewältigen konnte*. Deren Diplomprojekte und -arbeiten ermöglichten auch, dass der Multi-Touch-Tabletop Computer bereits erste Anerkennungen auf nationaler Ebene erhielt: Als Prototyp konnte er letztes Jahr beim Tag der offenen Tür im Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung der Öffentlichkeit präsentiert werden und bei der APA-IT-Challenge 2011 wurde er mit dem Innovationspreis 2011 ausgezeichnet. Dies stellt auch eine Würdigung für neue Impulse für die Schul- und Museumspädagogik dar.
PITOTI IN 4D
Ein Rundum-Erlebnis für Auge und Ohr bietet ein weiterer Höhepunkt der Ausstellung: die Film-Installation "Ambient Cinema" von Dr. Baker, in der klassische Reportage-Filmsequenzen mit Animationen und hochauflösenden Fotografien zu einem 360-Grad Gesamtkunstwerk zusammengefügt werden. Projektionsarchitektur des Wiener Videojockeys Gery Herlbauer an allen vier Wänden zeigt dabei den Stamm der Camuni "in Action": "Szenen aus den Felsgravierungen lösen sich darin von ihrer steinigen Umgebung und entwickeln ein Eigenleben", erläutert Dr. Baker. Ermöglicht wurde dies durch eigens an der FH St. Pölten als Teil von Projekten und Diplomarbeiten des Masterstudiengangs Digitale Medientechnologien geschnittene Animationen. Diese basieren auf den scheinbaren Bewegungsmustern der in Fels gravierten Figuren. Actionreiche Jagd-, Kampf- und Tanzszenen sind, wie die Forschungsergebnisse von Dr. Baker und Dr. Christopher Chippindale (University of Cambridge) zeigen, zentrale Inhalte der Felszeichnungen. Die Dynamik dieser Szenen zeigt das Camonica Tal als eine Art prähistorisches Open-Air Kino (auch als "Proto-Cinema" bezeichnet), das größte seiner Art in Europa: "State-of-the-Art Animations- und Filmtechnik erlaubt es uns, die Szenen dieses prähistorischen Films zu einem cineastischen Erlebnis zu machen", so Dr. Baker. So kann die Felskunst der Camuni nach 7.000 Jahren wieder als Story-in-Action begriffen werden.
* Weitere Informationen und die vollständige Liste der Beteiligten unter: http://www.fhstp.ac.at/studienangebot/master/dm/apa-it-challenge-sieg-ging-an-fh-st.-poelten-studierende
Das bekannte Triennale Design Museum Mailand eröffnet heute die Ausstellung "PITOTI - Digital Rock-Art from Ancient Europe", in der erstmals modernste Medientechnologie mit wissenschaftlichen Ergebnissen archäologischer Forschung kombiniert wird. Gemeinsam mit der Universität Cambridge und dem Centro Camuno di Studi Preistorici war die FH St. Pölten - als einzige wissenschaftliche Institution Österreichs - zentral an der Gestaltung beteiligt. FH-Prof. Dr. Frederick Baker, Dozent am Institut für Creative\Media/Technologies der FH St. Pölten sowie Mitarbeiter des Museum of Archaeology & Anthropology der University of Cambridge, GB, und Co-Kurator der Ausstellung: "Die Besucherinnen und Besucher können durch unsere Installation die Camuni - einen prähistorischen Stamm, der vor 7.000 Jahren in Norditalien gelebt hat - kennenlernen. Digitale Bearbeitungen der als UNESCO Weltkulturerbe geschützten Felskunst der Camuni bringen diese nun von insgesamt über 160 Originalschauplätzen ins Museum, wo sie zum Staunen und Begreifen einladen."
FELS IM FOYER
Ein Highlight der Ausstellung ist der Multi-Touch-Tabletop Computer. Dieser macht archäologisches Wissen durch ein speziell entwickeltes Interface und Interaktionsprogramm spielerisch greifbar: In vier Spielvarianten können BesucherInnen gravierte Felsabschnitte in Handarbeit selbst zusammenfügen. Für die Entwicklung des multitaktilen "Felsens" musste allerdings ein Berg von Daten bewältigt werden, wie FH-Prof. DI Markus Seidl erläutert: "Mehr als 200 einzelne Digitalaufnahmen - rund zehn Gigabyte Datenmaterial - haben wir digital aufbereitet, um den Originalfelsen und die Felsritzungen auf das Display zu bringen." Ein Aufwand, den das Team um FH-Prof. Seidl und FH-Doz. DI Dr. Peter Judmaier dank der kompetenten Mitarbeit von fünf StudentInnen des Master-Studienlehrgangs Digitale Medientechnologien effizient bewältigen konnte*. Deren Diplomprojekte und -arbeiten ermöglichten auch, dass der Multi-Touch-Tabletop Computer bereits erste Anerkennungen auf nationaler Ebene erhielt: Als Prototyp konnte er letztes Jahr beim Tag der offenen Tür im Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung der Öffentlichkeit präsentiert werden und bei der APA-IT-Challenge 2011 wurde er mit dem Innovationspreis 2011 ausgezeichnet. Dies stellt auch eine Würdigung für neue Impulse für die Schul- und Museumspädagogik dar.
PITOTI IN 4D
Ein Rundum-Erlebnis für Auge und Ohr bietet ein weiterer Höhepunkt der Ausstellung: die Film-Installation "Ambient Cinema" von Dr. Baker, in der klassische Reportage-Filmsequenzen mit Animationen und hochauflösenden Fotografien zu einem 360-Grad Gesamtkunstwerk zusammengefügt werden. Projektionsarchitektur des Wiener Videojockeys Gery Herlbauer an allen vier Wänden zeigt dabei den Stamm der Camuni "in Action": "Szenen aus den Felsgravierungen lösen sich darin von ihrer steinigen Umgebung und entwickeln ein Eigenleben", erläutert Dr. Baker. Ermöglicht wurde dies durch eigens an der FH St. Pölten als Teil von Projekten und Diplomarbeiten des Masterstudiengangs Digitale Medientechnologien geschnittene Animationen. Diese basieren auf den scheinbaren Bewegungsmustern der in Fels gravierten Figuren. Actionreiche Jagd-, Kampf- und Tanzszenen sind, wie die Forschungsergebnisse von Dr. Baker und Dr. Christopher Chippindale (University of Cambridge) zeigen, zentrale Inhalte der Felszeichnungen. Die Dynamik dieser Szenen zeigt das Camonica Tal als eine Art prähistorisches Open-Air Kino (auch als "Proto-Cinema" bezeichnet), das größte seiner Art in Europa: "State-of-the-Art Animations- und Filmtechnik erlaubt es uns, die Szenen dieses prähistorischen Films zu einem cineastischen Erlebnis zu machen", so Dr. Baker. So kann die Felskunst der Camuni nach 7.000 Jahren wieder als Story-in-Action begriffen werden.
* Weitere Informationen und die vollständige Liste der Beteiligten unter: http://www.fhstp.ac.at/studienangebot/master/dm/apa-it-challenge-sieg-ging-an-fh-st.-poelten-studierende