Stabil in der Krise: Bilanz des 21. medienforum.nrw
Das 21. medienforum.nrw bot drei Tage lang in der Kölnmesse spannende Debatten zum Thema �Meedien in Bewegung: Alles. Immer. Überall.“ Der Kongress erwies sich mitten in der Wirtschaftskrise als ebenso stabiler wie stabilisierender Faktor. Auf den Podien diskutierten Medienpolitiker und -manager, Journalisten und Wissenschaftler über die Folgen der digitalen Revolution und über Rezepte gegen die Krise. Das Spektrum der Themen deckte alles ab, was die moderne Multimedia-Welt ausmacht: Rundfunk, Film, Print, Online und Telekommunikation.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers forderte am Montag angesichts sinkender Werbeeinahmen und Zeitungsauflagen eine Deregulierung mit Augenmaß. Außerdem appellierte er an das Bundeswirtschaftsministerium, Konzepte zur Lockerung des Pressefusionskontrollgesetzes zu entwickeln. Eine entsprechende Liberalisierung dürfe allerdings �nicht auf Kosten der Vielfalt“ erfolgen. An diee Adresse der Medienunternehmen sagte Rüttgers, auch sie seien für Qualitätsjournalismus verantwortlich: �Unbegrenzteer Renditedruck schließt Qualität und Vielfalt aus.“ Um die Position des Mediums Zeitung zu stärken, so kündigte der Ministerpräsident an, arbeite die Landesregierung zusammen mit dem Zeitungsverlegerverband Nordrhein-Westfalen daran, demnächst sämtlichen Jugendlichen aller neunten Schuljahre in NRW ein Jahr lang kostenlos eine Zeitung zur Verfügung zu stellen.
Bundestagspräsident Prof. Dr. Nobert Lammert sagte beim Internationalen Printkongress des 21. medienforum.nrw, in den elektronischen Medien verdränge das Unterhaltsame zunehmend die analytische politische Berichterstattung. Effektvolle Schlagzeilen, Personalisierung und Schnelligkeit seien wichtiger als inhaltlicher Tiefgang. Gleichzeitig �diktieren die elektronischen Medienn immer mehr die Geschäftsbedingungen der Printmedien“, analysierte Lammert.
Auch der Direktor der Landesanstalt für Medien NRW (LfM), Prof. Dr. Norbert Schneider, verwies darauf, dass Digitalisierung und ökonomischer Druck zu ordnungspolitischem Handlungsbedarf führen. Schneider nannte als Beispiele den mangelnden Datenschutz, den Missbrauch von Urheberrechten sowie TV-Formate mit �provozierendden Grenzverletzungen“. Der LfM-Direktor konstatierte am Ende zahlreicher Diskussionen eine neue Ernsthaftigkeit: �Ichh registriere mehr denn je ein Sachinteresse. Ich sehe einen wachsenden Bedarf, den Übergang von analog zu digital zu verstehen und sich in diesen bewegten Zeiten kompetent zu halten.“
Auf die enorme gesellschaftliche Bedeutung der Tageszeitung machte der nordrhein-westfälische Medienminister Andreas Krautscheid aufmerksam: �Wenn Zeitungen eingestelltt werden, dann verliert die Bevölkerung mehr als ein Medium“, sagte der Minister beim Internationalen Printkongress. Die Zeitung genieße bei den Menschen nach wie vor die größte Glaubwürdigkeit. Das habe eine aktuelle Umfrage der Landesregierung ergeben. Der nordrhein-westfälische Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart warnte beim Internationalen Konvergenzkongress, Digitalisierung dürfe nicht zu journalistischer Entprofessionalisierung führen. Ebenso energisch aber kritisierte er eine kulturpessimistische Technikfeindlichkeit. Vielmehr gehe es darum, eine souveräne Haltung zu entwickeln, um in jeder Lebenssituation zu begreifen, welches digitale Medium wann wofür sinnvoll einzusetzen sei.
Thesen, Trends und Theorien: Das 21. medienforum.nrw hat in diesem Jahr erneut wichtige Akzente gesetzt. Dabei standen sowohl Fragen der Finanzierung als auch der Qualität von Medieninhalten in Zeiten der Krise im Vordergrund. Die Konvergenz führt dazu, dass die Medienbranche trotz aller Diversifikation immer neue Schnittflächen unterschiedlicher Mediengattungen schafft. Dies wurde nicht nur beim Internationalen Konvergenzkongress des 21. medienforum.nrw deutlich, sondern auch beim Print-, Film- und Fernsehkongress. �Das medienforum.nrw versteht sichh gleichermaßen als Kommunikationsplattform und Katalysator für aktuelle Branchenentwicklungen“, erläuterte Dr. Gernot Gehrke, Geschäftsführer der LfM Nova GmbH, die für die Organisation zuständig ist, Anspruch und Konzept des medienforum.nrw. Das Vorhaben, �alte�“ und �neue“ Medien gleichermaßen im Programmm zu berücksichtigen, sei seit Jahren erfolgreich.
Positiv ist auch das Fazit von Filmstiftungs-Geschäftsführer Michael Schmid-Ospach zum Ausklang des Internationalen Filmkongresses: �Unser Motto �Kriseise kommt � Kino bleibt?‘ war ein bisschen provokantt gewählt. Aber nach zwei Tagen engagierter Diskussionen und vielen Gesprächen am Rande der Panels und KinoSpecials lässt sich sagen, dass es zwar schwierige Zeiten sind, aber die Professionalität, die Kreativität und der Mut der Branche keinen Zweifel lassen.“ Die Krise werde das Kino nicht in die Knie zwingen, bleibt Schmid-Ospach optimistisch, fordert aber, die Branche sei nun aufgerufen, selbst Hand anzulegen und negativen Entwicklungen aktiv entgegenzusteuern.
Das Festival Großes Fernsehen präsentierte im Rahmen des medienforum.nrw in diesem Jahr zum vierten Mal nationale und internationale Filmproduktionen. An vier Tagen wurden im Kölner Kino Cinedom insgesamt 17 Top-Produktionen gezeigt, die von nationalen und internationalen Sendern und Produktionsfirmen vorgestellt wurden. Mehr als 2.000 Zuschauer erlebten auf einer großen Kino-Leinwand hochwertige Fernsehproduktionen. Dabei waren alle Fernsehgenres mit interessanten, neuen Produktionen vertreten: hochkarätige TV-Filme und -Serien ebenso wie spannende Dokumentarfilme oder Sendungen für Erwachsene und Jugendliche. �Wir haben das Programm bewusst konzentriertt auf wirklich erstklassige Beiträge. Und diese Entscheidung hat sich offensichtlich bewährt“, bilanzierte Dr. Jürgen Brautmeier, Mitbegründer des Fernsehfestivals und Stellvertreter des Direktors der LfM.
Am medienfest.nrw, das zum dritten Mal im Rahmen des medienforum.nrw angeboten wurde, beteiligten sich am vergangenen Wochenende weit mehr als 4.000 Jugendliche und junge Erwachsene bei Workshops und Info-Veranstaltungen. Renommierte Medienunternehmen sowie Aus- und Weiterbildungsträger stellten im Kölner MediaPark zwei Tage lang ihre Einrichtungen und Unternehmen vor. Dabei freuten sich etwa siebzig Firmen, Vereine und Verbände über ein motiviertes, junges Publikum, das an mehr als hundert Kursen oder Seminaren teilnahm. Das erweiterte Angebot an Weiterbildungsinformationen zog in diesem Jahr außer Schülern und Studierenden auch zahlreiche berufliche Quereinsteiger an.
Das medienforum.nrw ist mehr als nur ein Kongress: Es bietet Gelegenheit für Workshops und Networking, Specials und Preisverleihungen. Außer dem Grimme Online Award und dem Deutschen Kamerapreis fanden erstmals auch die Preisverleihungen von Lara � Der Deutsche Games Award undd des Phoenix-Preises in Köln statt. Zahlreiche Events und Get-Together der Veranstalter und Partner rundeten den erfolgreichen Branchentreff ab.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers forderte am Montag angesichts sinkender Werbeeinahmen und Zeitungsauflagen eine Deregulierung mit Augenmaß. Außerdem appellierte er an das Bundeswirtschaftsministerium, Konzepte zur Lockerung des Pressefusionskontrollgesetzes zu entwickeln. Eine entsprechende Liberalisierung dürfe allerdings �nicht auf Kosten der Vielfalt“ erfolgen. An diee Adresse der Medienunternehmen sagte Rüttgers, auch sie seien für Qualitätsjournalismus verantwortlich: �Unbegrenzteer Renditedruck schließt Qualität und Vielfalt aus.“ Um die Position des Mediums Zeitung zu stärken, so kündigte der Ministerpräsident an, arbeite die Landesregierung zusammen mit dem Zeitungsverlegerverband Nordrhein-Westfalen daran, demnächst sämtlichen Jugendlichen aller neunten Schuljahre in NRW ein Jahr lang kostenlos eine Zeitung zur Verfügung zu stellen.
Bundestagspräsident Prof. Dr. Nobert Lammert sagte beim Internationalen Printkongress des 21. medienforum.nrw, in den elektronischen Medien verdränge das Unterhaltsame zunehmend die analytische politische Berichterstattung. Effektvolle Schlagzeilen, Personalisierung und Schnelligkeit seien wichtiger als inhaltlicher Tiefgang. Gleichzeitig �diktieren die elektronischen Medienn immer mehr die Geschäftsbedingungen der Printmedien“, analysierte Lammert.
Auch der Direktor der Landesanstalt für Medien NRW (LfM), Prof. Dr. Norbert Schneider, verwies darauf, dass Digitalisierung und ökonomischer Druck zu ordnungspolitischem Handlungsbedarf führen. Schneider nannte als Beispiele den mangelnden Datenschutz, den Missbrauch von Urheberrechten sowie TV-Formate mit �provozierendden Grenzverletzungen“. Der LfM-Direktor konstatierte am Ende zahlreicher Diskussionen eine neue Ernsthaftigkeit: �Ichh registriere mehr denn je ein Sachinteresse. Ich sehe einen wachsenden Bedarf, den Übergang von analog zu digital zu verstehen und sich in diesen bewegten Zeiten kompetent zu halten.“
Auf die enorme gesellschaftliche Bedeutung der Tageszeitung machte der nordrhein-westfälische Medienminister Andreas Krautscheid aufmerksam: �Wenn Zeitungen eingestelltt werden, dann verliert die Bevölkerung mehr als ein Medium“, sagte der Minister beim Internationalen Printkongress. Die Zeitung genieße bei den Menschen nach wie vor die größte Glaubwürdigkeit. Das habe eine aktuelle Umfrage der Landesregierung ergeben. Der nordrhein-westfälische Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart warnte beim Internationalen Konvergenzkongress, Digitalisierung dürfe nicht zu journalistischer Entprofessionalisierung führen. Ebenso energisch aber kritisierte er eine kulturpessimistische Technikfeindlichkeit. Vielmehr gehe es darum, eine souveräne Haltung zu entwickeln, um in jeder Lebenssituation zu begreifen, welches digitale Medium wann wofür sinnvoll einzusetzen sei.
Thesen, Trends und Theorien: Das 21. medienforum.nrw hat in diesem Jahr erneut wichtige Akzente gesetzt. Dabei standen sowohl Fragen der Finanzierung als auch der Qualität von Medieninhalten in Zeiten der Krise im Vordergrund. Die Konvergenz führt dazu, dass die Medienbranche trotz aller Diversifikation immer neue Schnittflächen unterschiedlicher Mediengattungen schafft. Dies wurde nicht nur beim Internationalen Konvergenzkongress des 21. medienforum.nrw deutlich, sondern auch beim Print-, Film- und Fernsehkongress. �Das medienforum.nrw versteht sichh gleichermaßen als Kommunikationsplattform und Katalysator für aktuelle Branchenentwicklungen“, erläuterte Dr. Gernot Gehrke, Geschäftsführer der LfM Nova GmbH, die für die Organisation zuständig ist, Anspruch und Konzept des medienforum.nrw. Das Vorhaben, �alte�“ und �neue“ Medien gleichermaßen im Programmm zu berücksichtigen, sei seit Jahren erfolgreich.
Positiv ist auch das Fazit von Filmstiftungs-Geschäftsführer Michael Schmid-Ospach zum Ausklang des Internationalen Filmkongresses: �Unser Motto �Kriseise kommt � Kino bleibt?‘ war ein bisschen provokantt gewählt. Aber nach zwei Tagen engagierter Diskussionen und vielen Gesprächen am Rande der Panels und KinoSpecials lässt sich sagen, dass es zwar schwierige Zeiten sind, aber die Professionalität, die Kreativität und der Mut der Branche keinen Zweifel lassen.“ Die Krise werde das Kino nicht in die Knie zwingen, bleibt Schmid-Ospach optimistisch, fordert aber, die Branche sei nun aufgerufen, selbst Hand anzulegen und negativen Entwicklungen aktiv entgegenzusteuern.
Das Festival Großes Fernsehen präsentierte im Rahmen des medienforum.nrw in diesem Jahr zum vierten Mal nationale und internationale Filmproduktionen. An vier Tagen wurden im Kölner Kino Cinedom insgesamt 17 Top-Produktionen gezeigt, die von nationalen und internationalen Sendern und Produktionsfirmen vorgestellt wurden. Mehr als 2.000 Zuschauer erlebten auf einer großen Kino-Leinwand hochwertige Fernsehproduktionen. Dabei waren alle Fernsehgenres mit interessanten, neuen Produktionen vertreten: hochkarätige TV-Filme und -Serien ebenso wie spannende Dokumentarfilme oder Sendungen für Erwachsene und Jugendliche. �Wir haben das Programm bewusst konzentriertt auf wirklich erstklassige Beiträge. Und diese Entscheidung hat sich offensichtlich bewährt“, bilanzierte Dr. Jürgen Brautmeier, Mitbegründer des Fernsehfestivals und Stellvertreter des Direktors der LfM.
Am medienfest.nrw, das zum dritten Mal im Rahmen des medienforum.nrw angeboten wurde, beteiligten sich am vergangenen Wochenende weit mehr als 4.000 Jugendliche und junge Erwachsene bei Workshops und Info-Veranstaltungen. Renommierte Medienunternehmen sowie Aus- und Weiterbildungsträger stellten im Kölner MediaPark zwei Tage lang ihre Einrichtungen und Unternehmen vor. Dabei freuten sich etwa siebzig Firmen, Vereine und Verbände über ein motiviertes, junges Publikum, das an mehr als hundert Kursen oder Seminaren teilnahm. Das erweiterte Angebot an Weiterbildungsinformationen zog in diesem Jahr außer Schülern und Studierenden auch zahlreiche berufliche Quereinsteiger an.
Das medienforum.nrw ist mehr als nur ein Kongress: Es bietet Gelegenheit für Workshops und Networking, Specials und Preisverleihungen. Außer dem Grimme Online Award und dem Deutschen Kamerapreis fanden erstmals auch die Preisverleihungen von Lara � Der Deutsche Games Award undd des Phoenix-Preises in Köln statt. Zahlreiche Events und Get-Together der Veranstalter und Partner rundeten den erfolgreichen Branchentreff ab.