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Social-Media-Marketing: Die Reise hat gerade erst begonnen

Stand und Entwicklung der Einführung in Deutschland und Europa. LTE statt DSL – Quantensprung im Breitbandmarkt?
Dem mobilen Internet gehört die Zukunft. Soweit waren sich die Experten, die im Rahmen der MEDIENTAGE MÜNCHEN die Einführung des neuen Mobilfunkstandards LTE diskutierten, weitestgehend einig. Das Kürzel LTE steht für den Begriff Long Term Evolution. Der neue Mobilfunk-Standard soll mit seiner Leistungsfähigkeit dem Breitbandinternet auch auf mobilen Endgeräten zum Durchbruch verhelfen. Doch wie schnell sich LTE tatsächlich durchsetzen wird und welche Konsequenzen daraus für konkurrierende Übertragungstechnologien resultieren, darüber gingen die Meinungen auseinander.

„Über LTE dringt das Internet einen weiteren Schritt in unser Leben ein“, brachte Panel-Moderator Helmut van Rinsum, stellvertretender Chefredakteur von Werben & Verkaufen, gleich zu Beginn der Expertendiskussion seine Überzeugung auf den Punkt. Die neue Technologie berge faszinierende Möglichkeiten und sei somit „ein Hoffnungsträger nicht nur für das stationäre, sondern auch für das mobile Internet“. Dem pflichtete Sven Bolthausen, verantwortlich für TV und Media Management bei Ericsson, bei. Auch er sehe „einen klaren Trend zum mobilen Internet“ – nicht zuletzt weil der Datenhunger der Weltbevölkerung stetig wachse. So würden Prognosen für das Jahr 2015 eine Datennutzung von 45 GB monatlich pro Person vorhersagen. Die LTE-Technologie mit ihren potentiellen Datenraten von bis zu 1.000 MB pro Sekunde sei zur Bewältigung solcher „Quantensprünge“ bestens geeignet, erklärte Bolthausen. Bereits heute sei LTE „die mit Abstand am
schnellsten wachsende Mobiltechnologie, die wir je hatten“.

Auch für Deutschland konstatierte Dr. Isabell Tilly, bei Vodafone im Bereich Regulierung tätig, eine „beeindruckende Geschwindigkeit“ beim Netzausbau. Allein Vodafone versorge mittlerweile etwa sieben Millionen Haushalte im Bundesgebiet mit Breitbandinternet via LTE, und das, obwohl der neue Standard erst seit 1. Dezember 2010 überhaupt angeboten werde. Dabei „bietet sich der Einsatz von Mobilfunktechnologie besonders zur Schließung von Versorgungslücken an“, erklärte Tilly. Für sie stehe aber fest, dass LTE in den nächsten Jahren „im Privatkundenmarkt sukzessive DSL ablösen wird“. Dieser Prognose wollte sich Dr. Andrea Huber, Geschäftsführerin des Verbands der Kabelnetzbetreiber ANGA, nicht anschließen. Sie gehe vielmehr von einer Koexistenz verschiedener Übertragungstechnologien aus, erklärte Huber. Insbesondere Fernsehprogramme wolle ein Großteil der Zuschauer auch in Zukunft auf einem großen Bildschirm sehen. Da seien die mobilen Endgeräte weiterhin im Nachteil.

Dr. Iris Henseler-Unger, Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur, zeigte sich angesichts der divergierender Zukunftsprognosen erfreut. Sie seien der beste Beweis dafür, dass ihre Behörde ihre Aufgabe im Sinne der Verbraucher wahrgenommen habe, erklärte Henseler-Unger. Denn: „Wenn sich Plattformen streiten, hat der Kunde eine Auswahl.“

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