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Smartphones erobern den Massenmarkt

Absatz steigt in Deutschland um 47 Prozent auf 8 Millionen Stück. Umsatz mit mobilen Datendiensten wächst um 8 Prozent
bitkom | 11.02.2010
Berlin, 11. Februar 2010

Das mobile Internet erobert dank neuer Geräte, günstiger Datentarife und attraktiver Anwendungen den Massenmarkt. Der Absatz von Smartphones wird in Deutschland im Jahr 2010 um 47 Prozent auf 8,2 Millionen Stück zulegen. Damit wird jedes dritte neue Mobiltelefon in diesem Jahr ein Smartphone sein, 2009 war es erst jedes fünfte. Der Umsatz mit den vielseitigen Multimedia-Handys steigt 2010 voraussichtlich um 33 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Das berichtet der Hightech-Verband BITKOM auf Basis aktueller Daten des European Information Technology Observatory (EITO). „Die universell einsetzbaren Smartphones beflügeln den gesamten Handy-Markt“, sagte BITKOM-Hauptvorstand Herbert Merz anlässlich des Mobile World Congress, der am Montag in Barcelona startet. Insgesamt wird der Verkauf von Handys in Deutschland im laufenden Jahr voraussichtlich um 4 Prozent auf 28 Millionen Stück steigen. Im Krisenjahr 2009 waren die Verkaufszahlen noch um 3 Prozent gesunken. Wegen des starken Preiswettbewerbs wird sich der Umsatz mit Mobiltelefonen bei rund 3,7 Milliarden Euro stabilisieren.





Mit den Verkaufserfolgen von Smartphones und tragbaren Computern nimmt auch die mobile Internetnutzung enorm zu. „Der Datenverkehr in den deutschen Mobilfunknetzen explodiert“, sagte Merz. Die drahtlos übertragene Datenmenge hat sich im vergangenen Jahr auf 40 Millionen Gigabyte nahezu vervierfacht. Von diesem Anstieg profitieren die Netzbetreiber: Der Umsatz mit mobilen Datendiensten wächst in Deutschland im Jahr 2010 nach der BITKOM-Prognose um 8 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro.



„Das Handy ist zum Multifunktionsgerät geworden und hilft als ständiger Begleiter bei alltäglichen Aufgaben“, sagte Merz. Die Fahrplanauskunft zeigt die Abfahrt des nächsten Zuges, das Übersetzungsprogramm hilft bei Sprachproblemen und die Navigationsfunktion führt den Nutzer zur nächsten Bank oder Apotheke. Für diese Zwecke laden Smartphone-Besitzer einfach eine „App“ (kurz für mobile Application) auf ihr Gerät. Aktuell gibt es für die verschiedenen Handy-Betriebssysteme insgesamt rund 200.000 Apps.



Den Erfolg des mobilen Internets beflügeln die Datentarife der Netzbetreiber. Tagesflatrates für den mobilen Internetzugang gibt es inzwischen für unter drei Euro und Monatsflatrates für weniger als 20 Euro. Im internationalen Vergleich zieht das Geschäft in anderen Ländern sogar noch schneller an als in Deutschland. In Frankreich wächst der Umsatz mit mobilen Datendiensten 2010 laut BITKOM um 17 Prozent auf 5 Milliarden Euro, in China um 23 Prozent auf 17,5 Milliarden Euro und in den USA um 25 Prozent auf 36 Milliarden Euro. Einen starken Schub wird in Deutschland die Versteigerung zusätzlicher Mobilfunkfrequenzen durch die Bundesnetzagentur im zweiten Quartal 2010 bringen. „Mit der Frequenzauktion legen wir die Basis für die Mobilfunknetze der nächsten Generation“, sagte Merz. Die neuen LTE-Netze (Long Term Evolution) ermöglichen mobile Internetgeschwindigkeiten von 100 MBit pro Sekunde. Das ist sechs Mal schneller als ein DSL-Anschluss im Festnetz. Merz: „Mit LTE werden die Mobilfunknetze eine echte Alternative zu DSL und Kabel.“



Der BITKOM sieht die Telekommunikationsindustrie in Deutschland nach Einschnitten in den vergangenen Jahren für die Zukunft gut gerüstet. „Wir haben starke Netzbetreiber, Infrastrukturanbieter haben in Deutschland die Mobilfunknetze der nächsten Generation entwickelt und Chiphersteller liefern Kernkomponenten für Smartphones und andere mobile Geräte“, sagte Merz. Mit der Breitbandstrategie der Bundesregierung gebe es eine Grundlage für den weiteren Ausbau der Datennetze, sowohl im Festnetz als auch mobil. Zusätzlich zum Mobile World Congress in Barcelona wird die Telekommunikationsbranche auf der CeBIT 2010 im Rahmen der „BITKOM Broadband World“ vertreten sein. Rund 25 Aussteller zeigen dort die neuesten Technologien und Anwendungen rund um schnelle Datenübertragungen.



Hinweis zur Datenquelle: Das European Information Technology Observatory (www.eito.com) liefert aktuelle Daten zu den weltweiten Märkten der Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik. Das EITO ist eine Tochter der Bitkom Research GmbH und arbeitet u.a. mit den Marktforschungsinstituten PAC, IDATE und GfK zusammen.



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Wirtschaftspolitik

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