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Sinkende Konsumstimmung drückt Wachstumsprognose

Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Juni 2008
GfK SE | 24.06.2008
Nürnberg, 24. Juni 2008 – Ständig steigende Energiekosten sowie weiter drohende massive Gas-Preiserhöhungen werden zu einer immer größeren Belastung der Verbraucherstimmung. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung mussten im Juni zum zweiten Mal in Folge Einbußen hinnehmen. Folglich prognostiziert das Konsumklima für Juli einen Wert von 3,9 Punkten nach revidiert 4,7 im Juni. Vor dem Hintergrund sich verfestigender Inflationstendenzen um die Drei-Prozent-Marke revidiert die GfK ihre bisherige Prognose für den realen privaten Verbrauch für 2008 von 1 Prozent, die auf einer erwarteten Inflationsrate von 2,5 Prozent basierte, folglich auf 0,5 Prozent.

Die wiederkehrenden Meldungen über neue Rekordwerte bei Benzin und Diesel verstärken die Furcht der Konsumenten vor dem Verlust ihrer Kaufkraft. Folglich schätzen sie ihre Einkommensaussichten im Juni noch einmal etwas pessimistischer ein. In deren Schlepptau gibt auch die Konsumneigung noch einmal nach. Steigende Inflationsängste in Verbindung mit der anhaltenden Finanzmarktkrise, einem starken Euro sowie der weltweiten Konjunkturabschwächung sorgen dafür, dass die Verbraucher die weitere Konjunkturentwicklung wenig optimistisch beurteilen.

Konjunkturerwartung: Abkühlung erwartet
Nach deutlichen Verlusten von knapp 10 Punkten im Mai dieses Jahres muss die Konjunkturerwartung nochmals einen Rückgang von knapp 6 Punkten hinnehmen. Der Indikator weist nun einen Wert von 7,5 Zählern auf. Damit liegt er aber noch immer im positiven Bereich, das heißt über seinem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten.

Die offenbar noch nicht ausgestandene Finanzmarktkrise, die absehbare Abkühlung der Weltkonjunktur – besonders betroffen davon sind die USA – sowie die Sorgen um die eigene Kaufkraft, lassen die Konsumenten zunehmend ihren Optimismus verlieren. Zudem dürfte sich die Exportdynamik aufgrund des anhaltend starken Euro abschwächen.

Einkommenserwartung: Inflation frisst
Kaufkraftzuwachs auf
Anhaltend hohe Inflationsraten hinterlassen auch bei der Einkommenserwartung ihre Spuren. Im Juni dieses Jahres verliert der Indikator gut 3 Punkte und weist nun -7,2 Zähler auf. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im Dezember 2006 gemessen.

Je länger die Inflationsrate in der Bundesrepublik in der Nähe der Drei-Prozent-Marke verharrt, umso größer sind die in diesem Jahr zu erwartenden Kaufkraftverluste für die Haushalte. Damit werden mögliche reale Einkommenszuwächse durch die guten Tarifabschlüsse in einigen Branchen größtenteils zunichte gemacht. Auch die positiven Effekte auf die Einkommen der privaten Haushalte, die die steigende Beschäftigung bewirken, verlieren momentan durch die Preisdiskussionen deutlich an Wirkung.

Anschaffungsneigung: Energiepreise dämpfen Konsumlust
Rückläufige Einkommensaussichten führen dazu, dass die Anschaffungsneigung ebenfalls Verluste hinnehmen muss. Zu den Einbußen im Mai in Höhe von knapp 16 Punkten kommen nun noch einmal mehr als drei Zähler hinzu. Aktuell weist der Indikator -23,7 Punkte auf. Dies ist der niedrigste Wert seit Juni 2005.

Die hohen Energiepreise und die angedrohten weiteren drastischen Steigerungen, zum Beispiel bei Gas, festigen die Inflationserwartungen, was die Kauflust dämpft. Die Verbraucher gehen davon aus, dass sie künftig mehr für ihre Energiekosten aufwenden müssen. Diese Mittel stehen dann für andere Anschaffungen nicht mehr zur Verfügung.

Konsumklima: Preisentwicklung ist beherrschendes Thema
Infolge der pessimistischeren Entwicklung der Verbraucherstimmung ist auch das Konsumklima weiter zurückgegangen. Der Gesamtindikator prognostiziert für Juli einen Wert von 3,9 Punkten nach revidiert 4,7 für Juni.

Anhaltend hohe Inflationsraten sowie die Ankündigung weiterer Preiserhöhungen trüben derzeit das Konsumklima ein. Die Preisentwicklung ist in den Köpfen der Verbraucher im Moment das beherrschende Thema und drängt positive Impulse für den Konsum, wie beispielsweise die nach wie vor steigende Beschäftigung in den Hintergrund. Auch die guten Tarifabschlüsse in diesem Jahr konnten ihre Wirkung bei weitem nicht entfalten, da die dadurch entstandenen Kaufkraftgewinne durch die hohe Inflation zu einem wesentlichen Teil aufgesogen werden.

In Anbetracht der aktuellen Preisentwicklung und den anhaltend hohen Inflationsraten, die sich in diesem Jahr voraussichtlich bei etwa 3 Prozent bewegen werden, revidiert die GfK ihre bisherige Konsumprognose von real
1 Prozent für dieses Jahr auf 0,5 Prozent. Die ursprüngliche Prognose unterstellte noch eine Preissteigerung in 2008 von etwa 2,5 Prozent.

Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie "GfK-Konsumklima MAXX" und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.

Der nächste Veröffentlichungstermin ist der 28. Juli 2008.

Weitere Informationen: Rolf Bürkl, GfK Marktforschung,
Tel. + 49 911 395-3056, rolf.buerkl@gfk.com

Zur GfK Gruppe
Die GfK Gruppe, weltweit die Nummer 4 der Marktforschungsunternehmen, ist in den drei Sektoren Custom Research, Retail and Technology und Media aktiv. Insgesamt gehören der GfK Gruppe 115 operative Unternehmen an, die über 100 Länder abdecken. Von den 9.297 Beschäftigten (Stand 31. März 2008) arbeiten 81,1 Prozent außerhalb Deutschlands. Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.gfk.com.
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