Selbstheilungskräfte und Wachstum mit Deregulierung fördern
Hannover, 4. März 2008. Auf der Jahrespressekonferenz hat der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. heute wichtige Branchendaten und Prognosen vorgestellt. Sämtliche Indikatoren sprechen demzufolge für eine äußerst positive Branchenentwicklung. So hat der Online-Werbemarkt im zurückliegenden Jahr mit knapp 2,9 Milliarden Euro eine neue Rekordmarke erreicht, die nach Meinung der Experten im laufenden Jahr mit 3,7 Milliarden Euro erneut deutlich übertroffen wird. Einzig der Fachkräftemangel sowie einschlägige Regulierungsvorhaben bereiten der Branche ernsthafte Sorge und drohen nach Aussage von BVDW-Präsident Arndt Groth das Wachstum zu gefährden.
Aktuellen Studien zufolge glauben nur wenige Unternehmen, dass die Öffentliche Hand bei der Lösung des Fachkräfteproblems hilfreich ist. Mit dem „Bildungsnetzwerk der Digitalen Wirtschaft“ hat der BVDW nun eine Initiative vorgestellt, die nicht nur Bildungsanbieter und Unternehmen besser miteinander vernetzt, sondern Arbeitgebern wie Arbeitnehmern gleichermaßen Qualifizierungsmöglichkeiten und Wege in die Digitale Wirtschaft transparent macht. „Die Möglichkeiten, aus eigener Kraft das Fachkräfteproblem in den Griff zu bekommen, sind noch nicht ausgeschöpft“, kommentiert BVDW-Vizepräsident Dirk Kedrowitsch. „Die Branche steht in der Pflicht einen eigenen Beitrag zu leisten. Allerdings sind wir hierbei auch auf die Unterstützung der Bildungsträger angewiesen.“ Das Bildungsnetzwerk bietet seiner Auffassung nach einen geeigneten Rahmen für übergreifende Projekte und gemeinsame Anstrengungen. „Wir hoffen, dass möglichst viele Unternehmen, Hochschulen und private Bildungsanbieter das Bildungsnetzwerk als Chance begreifen, Nachwuchs und Qualifizierungswilligen die attraktiven Karrieremöglichkeiten in der Digitalen Wirtschaft näher zu bringen“, so der Vizepräsident weiter, der zuvor das eindrucksvolle Wachstum der Dienstleistungsunternehmen vorgestellt hatte. Nach ersten Analysen konnten diese 2007 knapp 20 Prozent Mitarbeiterzuwachs verzeichnen. Umsatz- und Mitarbeiterentwicklung verliefen demnach im zurückliegenden Jahr analog.
3,7 Milliarden Euro für 2008 prognostiziert: Online-Werbemarkt treibt Wachstum an
Der Grund für das Wachstum im Dienstleistungssektor ist nicht zuletzt in der positiven Entwicklung des Online-Handels, des Mobilfunkmarktes und vor allem in der Online-Werbung zu sehen. Der Online-Werbemarkt konnte demnach 2007 noch einmal deutlich auf ein Gesamtvolumen von knapp 2,9 Milliarden Euro zulegen. „Auch für 2008 gehen wir von einem erfreulichen Zuwachs von durchschnittlich 29 Prozent aus“, zeigt sich Paul Mudter, Vorsitzender des Online-Vermarkterkreises im BVDW, zuversichtlich. Damit würden sich die Brutto-Werbeinvestitionen im laufenden Jahr auf rund 3,7 Milliarden Euro belaufen. „Vor allem Bewegtbildformate und der verstärkte Einsatz sogenannter Targetingmethoden, mit denen Werbung sehr gezielt ausgeliefert wird, stehen bei den Werbetreibenden hoch im Kurs“, so Paul Mudter weiter. Mittelfristig wird erwartet, dass sich Online zum drittstärksten Werbemedium nach TV und Zeitung entwickelt.
Keine Benachteiligung für deutsche Unternehmen
Trotz der durchweg positiven Branchenentwicklung mahnen die BVDW-Experten Korrekturbedarf an, um das Wachstum langfristig zu stützen. „Die Selbstheilungskräfte der Branche sind nicht zu unterschätzen“, so BVDW-Präsident Arndt Groth. „Was für den Arbeitsmarkt gilt, muss daher auch für die unternehmerische Freiheit gelten.“ So laufe die Branche Gefahr seitens der Gesetzgeber in entscheidenden Bereichen im internationalen Vergleich benachteiligt zu werden. „Die deutschen Unternehmen haben immer wieder gezeigt, wie wichtig ihnen die Themen Jugendschutz und Datenschutz sind“, betont BVDW-Vizepräsident Matthias Ehrlich. „Der BVDW wird die Instrumentarien für mehr Transparenz und Aufklärung in punkto Jugend- und Datenschutz weiter ausbauen. Ohne verstärkte Anstrengungen in Sachen Medienkompetenz des Einzelnen wird es angesichts des globalen Mediums Internet gleichwohl nicht gehen.“ Daher sei ein konzertiertes Vorgehen der Unternehmen, des Branchenverbands, der Politik sowie der Jugend- und Datenschützer unbedingt erforderlich.
Grundlagen für ein gesundes Wachstum schaffen
Als Fehlentwicklung diagnostiziert die Führungsriege des BVDW zudem die Aktivitäten der Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanbieter. „Die Diskussion über Public Value Tests lenkt von der dringend notwendigen Neudefinition der Grundversorgung ab“, konstatiert BVDW-Präsident Arndt Groth. „Hier wünschen wir uns seitens der Politik mehr Mut zur Gestaltung. Die grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Rundfunkstaatsvertrag sollte lieber früher als später erfolgen, das Problem wird nur aufgeschoben.“ Als kontraproduktiv für den noch jungen Markt der Video-On-Demand- und IPTV-Angebote stuft der BVDW etwaige zusätzliche Belastungen im Rahmen des Filmförderungsgesetzes sowie die Diskussion über Sendelizenzen ein. „Überall, wo Wachstum zu erwarten ist, treten in Deutschland die Regulierer auf den Plan, dabei hat die Vergangenheit sehr wohl gezeigt, dass die Branche selbst in der Lage ist, Fehlverhalten zu unterbinden. Es wäre gut, diese Effekte zu fördern anstatt mit Gesetzen zu reagieren, die nur solange Wirkung entfalten bis sie von der nächsten Marktentwicklung überholt werden“, resümiert Arndt Groth.
Kontakt:
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.
Christoph Salzig, Pressesprecher
Kaistraße 14, 40221 Düsseldorf
Tel. 0211 600456 -26, Fax: -33
Mobil 0177 8528616
mailto: salzig@bvdw.org
Über den BVDW:
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. ist die Interessenvertretung aller am digitalen Wertschöpfungsprozess beteiligten Unternehmen.
Der BVDW steht im ständigen Dialog mit Politik, Öffentlichkeit und anderen Interessengruppen (Verbraucherorganisationen, andere Branchenverbände etc.), um ergebnisorientiert, praxisnah und effektiv die dynamische Entwicklung der Branche zu unterstützen.
Zudem bietet der BVDW ein Expertennetzwerk, das Unternehmen und Interessierten innerhalb wie außerhalb der Branche schnell und gezielt Antworten auf konkrete Fragestellungen rund um die Lösungen der Digitalen Wirtschaft liefert.
Der BVDW bietet ein umfangreiches Service- und Informationsportfolio für seine Mitgliedsunternehmen. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, Effizienz und Nutzen digitaler Technologien transparent zu machen und so den Einsatz in der Gesamtwirtschaft, Gesellschaft und Administration zu fördern.
Aktuellen Studien zufolge glauben nur wenige Unternehmen, dass die Öffentliche Hand bei der Lösung des Fachkräfteproblems hilfreich ist. Mit dem „Bildungsnetzwerk der Digitalen Wirtschaft“ hat der BVDW nun eine Initiative vorgestellt, die nicht nur Bildungsanbieter und Unternehmen besser miteinander vernetzt, sondern Arbeitgebern wie Arbeitnehmern gleichermaßen Qualifizierungsmöglichkeiten und Wege in die Digitale Wirtschaft transparent macht. „Die Möglichkeiten, aus eigener Kraft das Fachkräfteproblem in den Griff zu bekommen, sind noch nicht ausgeschöpft“, kommentiert BVDW-Vizepräsident Dirk Kedrowitsch. „Die Branche steht in der Pflicht einen eigenen Beitrag zu leisten. Allerdings sind wir hierbei auch auf die Unterstützung der Bildungsträger angewiesen.“ Das Bildungsnetzwerk bietet seiner Auffassung nach einen geeigneten Rahmen für übergreifende Projekte und gemeinsame Anstrengungen. „Wir hoffen, dass möglichst viele Unternehmen, Hochschulen und private Bildungsanbieter das Bildungsnetzwerk als Chance begreifen, Nachwuchs und Qualifizierungswilligen die attraktiven Karrieremöglichkeiten in der Digitalen Wirtschaft näher zu bringen“, so der Vizepräsident weiter, der zuvor das eindrucksvolle Wachstum der Dienstleistungsunternehmen vorgestellt hatte. Nach ersten Analysen konnten diese 2007 knapp 20 Prozent Mitarbeiterzuwachs verzeichnen. Umsatz- und Mitarbeiterentwicklung verliefen demnach im zurückliegenden Jahr analog.
3,7 Milliarden Euro für 2008 prognostiziert: Online-Werbemarkt treibt Wachstum an
Der Grund für das Wachstum im Dienstleistungssektor ist nicht zuletzt in der positiven Entwicklung des Online-Handels, des Mobilfunkmarktes und vor allem in der Online-Werbung zu sehen. Der Online-Werbemarkt konnte demnach 2007 noch einmal deutlich auf ein Gesamtvolumen von knapp 2,9 Milliarden Euro zulegen. „Auch für 2008 gehen wir von einem erfreulichen Zuwachs von durchschnittlich 29 Prozent aus“, zeigt sich Paul Mudter, Vorsitzender des Online-Vermarkterkreises im BVDW, zuversichtlich. Damit würden sich die Brutto-Werbeinvestitionen im laufenden Jahr auf rund 3,7 Milliarden Euro belaufen. „Vor allem Bewegtbildformate und der verstärkte Einsatz sogenannter Targetingmethoden, mit denen Werbung sehr gezielt ausgeliefert wird, stehen bei den Werbetreibenden hoch im Kurs“, so Paul Mudter weiter. Mittelfristig wird erwartet, dass sich Online zum drittstärksten Werbemedium nach TV und Zeitung entwickelt.
Keine Benachteiligung für deutsche Unternehmen
Trotz der durchweg positiven Branchenentwicklung mahnen die BVDW-Experten Korrekturbedarf an, um das Wachstum langfristig zu stützen. „Die Selbstheilungskräfte der Branche sind nicht zu unterschätzen“, so BVDW-Präsident Arndt Groth. „Was für den Arbeitsmarkt gilt, muss daher auch für die unternehmerische Freiheit gelten.“ So laufe die Branche Gefahr seitens der Gesetzgeber in entscheidenden Bereichen im internationalen Vergleich benachteiligt zu werden. „Die deutschen Unternehmen haben immer wieder gezeigt, wie wichtig ihnen die Themen Jugendschutz und Datenschutz sind“, betont BVDW-Vizepräsident Matthias Ehrlich. „Der BVDW wird die Instrumentarien für mehr Transparenz und Aufklärung in punkto Jugend- und Datenschutz weiter ausbauen. Ohne verstärkte Anstrengungen in Sachen Medienkompetenz des Einzelnen wird es angesichts des globalen Mediums Internet gleichwohl nicht gehen.“ Daher sei ein konzertiertes Vorgehen der Unternehmen, des Branchenverbands, der Politik sowie der Jugend- und Datenschützer unbedingt erforderlich.
Grundlagen für ein gesundes Wachstum schaffen
Als Fehlentwicklung diagnostiziert die Führungsriege des BVDW zudem die Aktivitäten der Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanbieter. „Die Diskussion über Public Value Tests lenkt von der dringend notwendigen Neudefinition der Grundversorgung ab“, konstatiert BVDW-Präsident Arndt Groth. „Hier wünschen wir uns seitens der Politik mehr Mut zur Gestaltung. Die grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Rundfunkstaatsvertrag sollte lieber früher als später erfolgen, das Problem wird nur aufgeschoben.“ Als kontraproduktiv für den noch jungen Markt der Video-On-Demand- und IPTV-Angebote stuft der BVDW etwaige zusätzliche Belastungen im Rahmen des Filmförderungsgesetzes sowie die Diskussion über Sendelizenzen ein. „Überall, wo Wachstum zu erwarten ist, treten in Deutschland die Regulierer auf den Plan, dabei hat die Vergangenheit sehr wohl gezeigt, dass die Branche selbst in der Lage ist, Fehlverhalten zu unterbinden. Es wäre gut, diese Effekte zu fördern anstatt mit Gesetzen zu reagieren, die nur solange Wirkung entfalten bis sie von der nächsten Marktentwicklung überholt werden“, resümiert Arndt Groth.
Kontakt:
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.
Christoph Salzig, Pressesprecher
Kaistraße 14, 40221 Düsseldorf
Tel. 0211 600456 -26, Fax: -33
Mobil 0177 8528616
mailto: salzig@bvdw.org
Über den BVDW:
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. ist die Interessenvertretung aller am digitalen Wertschöpfungsprozess beteiligten Unternehmen.
Der BVDW steht im ständigen Dialog mit Politik, Öffentlichkeit und anderen Interessengruppen (Verbraucherorganisationen, andere Branchenverbände etc.), um ergebnisorientiert, praxisnah und effektiv die dynamische Entwicklung der Branche zu unterstützen.
Zudem bietet der BVDW ein Expertennetzwerk, das Unternehmen und Interessierten innerhalb wie außerhalb der Branche schnell und gezielt Antworten auf konkrete Fragestellungen rund um die Lösungen der Digitalen Wirtschaft liefert.
Der BVDW bietet ein umfangreiches Service- und Informationsportfolio für seine Mitgliedsunternehmen. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, Effizienz und Nutzen digitaler Technologien transparent zu machen und so den Einsatz in der Gesamtwirtschaft, Gesellschaft und Administration zu fördern.