RFID: Potenziale für Wirtschaft und Verbraucher
2006 werden entscheidende Weichen für den Einsatz von RFID
(Radiofrequenz-Identifikation) gestellt. Diese Auffassung vertrat
Prof. Dr. Michael ten Hompel, Vorsitzender des Informationsforum
RFID, während der Auftaktveranstaltung am 19. Januar in der
Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Das
Informationsforum RFID e. V. ist eine gemeinsame Initiative von
Unternehmen aus den Bereichen Handel, Konsumgüterindustrie,
Automobilbranche, IT und Dienstleistung zur Förderung der
RFID-Technologie.
Wichtiges Ziel der Arbeit des Informationsforum RFID ist es, die
Diskussion zwischen Anwendern und Herstellern, Vertretern aus
Politik, Wissenschaft und Medien sowie Daten- und
Verbraucherschützern beim Thema RFID zu fördern, sagte ten Hompel.
Die Chancen stehen gut, dass sich die Entwicklungsdynamik im Bereich
Informationstechnologie verstärke. Dazu können auch die im Bund und
der EU anstehenden Entscheidungen zur Förderung von Innovation und
Technologie beitragen. Schon auf der CeBIT im März werde RFID eines
der wichtigsten Themen sein.
Bei der Erforschung und Entwicklung von RFID nimmt Deutschland
bereits heute eine führende Stellung ein. Die Chancen, die sich für
den Innovationsstandort Deutschland und die Verbraucher ergeben, sind
enorm und müssen erschlossen werden. Mit einem Volumen von 7,7 Mrd.
Euro ist Deutschland vor den USA und Japan auf Rang 1 der
Export-Weltrangliste für Fördertechnik und Materialfluss. Industrie,
Politik und Datenschutz müssten gemeinsam die Basis schaffen, damit
sich der RFID-Markt erfolgreich entwickeln könne, betonte ten Hompel
weiter.
Gleichzeitig spiele die sensible Balance von Freiheit und
Sicherheit eine entscheidende Rolle. Der Schutz privater Daten und
eine sichere Informationsübertragung sind kein Beiwerk, sagte ten
Hompel. Der Verbraucher muss über das Vorhandensein eines
RFID-Transponders informiert werden und eine
Deaktivierungsmöglichkeit erhalten.
Für die künftige Entwicklung von RFID stehen drei
Herausforderungen im Vordergrund: Die Verbesserung der Akzeptanz der
RFID-Technologie durch Aufklärungsarbeit, die Gestaltung der
politischen Rahmenbedingungen sowie die Überwindung der letzten
technischen Hürden. Das Informationsforum RFID geht davon aus, dass
auf dieser Grundlage RFID in den nächsten fünf bis zehn Jahren breite
Einführung in Logistik, Handel und Produktion finden kann und einen
wichtigen Beitrag zur Verbesserung von Verbraucherschutz und
Produktsicherheit leisten wird.
Über RFID
RFID steht für Radiofrequenz-Identifikation. Diese Technologie
ermöglicht es, Daten mittels Radiowellen berührungslos und ohne
Sichtkontakt zu übertragen. Eine RFID-System-Infrastruktur umfasst
Transponder, Sende-Empfangs-Gerät sowie das im Hintergrund wirkende
IT-System. Die Sende-Empfangseinheit erzeugt ein elektro-magnetisches
Feld, das die Antenne des RFID-Transponders empfängt. Der Transponder
sendet daraufhin den Nummerncode an das Lesegerät. Je nach
Frequenzbereich, Sendestärke und ortsabhängigen Umwelteinflüssen
können Daten aus einer Distanz von wenigen Zentimetern bis zu
mehreren Metern gelesen werden.