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Nur 6 Prozent der Internetnutzer kennen den Begriff „Web 2.0“

Repräsentative Umfrage im Auftrag der Hamburger PR-Agentur ZPR unter 1008 Personen: 6 Prozent kennen Web 2.0 und nur 3 Prozent wissen, was es ist
marketing-BÖRSE | 03.11.2006
Spätestens seit Google für 1,6 Milliarden US-Dollar die Video-Plattform YouTube gekauft hat, herrscht in der Internet-Welt wieder Goldgräberstimmung. Ein neuer Investitionsboom hat die Online-Gemeinde erfasst. Web 2.0 scheint das neue Paradies zu heißen, das mit seiner interaktiven, sozialen Ausrichtung Millionen von Menschen auf der ganzen Welt anlockt. Und auch die Kommunikationsbranche schwärmt von den Möglichkeiten, die Blogs und Podcasts bieten. Steuern wir in ein neues Kommunikationszeitalter? Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Hamburger PR-Agentur ZPR zeigt auf, inwieweit der neue Hype um Web 2.0 tatsächlich schon im deutschen Alltag angekommen ist.

Grundvoraussetzung Internetzugang: 68 % haben Zugang zum Internet, 6 % nutzen es trotzdem nicht.

Rund ein Drittel der befragten 16- bis 65-Jährigen (32 %) haben keine Möglichkeit, das Internet zu nutzen. Dabei bestehen durchaus signifikante Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Während lediglich 24 % der befragten Männer keine Möglichkeit der Internet-Nutzung haben, liegt dieser Anteil bei Frauen deutlich höher, nämlich bei 45 %. Von denjenigen, die prinzipiell Zugang zum Internet hätten, nutzen 6 % – vorwiegend ältere Befragte – das Internet trotzdem nicht. Insgesamt wird das Internet also von 67 % der Befragten genutzt. 55 % surfen täglich, 27 % mehrfach pro Woche, 17 % seltener. Hier finden sich je nach Geschlecht ebenfalls signifikante Unterschiede. So liegt der Anteil der täglichen Nutzer bei den Männern bei 63 %, bei den Frauen lediglich bei 46 %. Auch das Alter spielt eine Rolle: 64 % der bis 30-Jährigen nutzen das Internet täglich, bei den über 30-Jährigen sind es 52 %.

Internetnutzung: Shoppen und Informationssuche dominieren.

Bei der Nutzung des Internets zeigt sich, dass die bisher gängigen Angebote des „Web 1.0“ eindeutig im Vordergrund stehen. So kaufen 68 % der Befragten über das Internet ein, 56 % beteiligen sich an Auktionsbörsen, ebenfalls 68 % nutzen Nachschlagewerke und Suchmaschinen. Nur 3 % der Internetnutzer betreiben ein Weblog, 9 % lesen regelmäßig Weblogs, 14 % nutzen Podcast-Angebote und ganze 16 % sind Mitglied einer Community. Erwartungsgemäß liegen die Nutzungswerte in der Altersgruppe der 16- bis 20-Jährigen höher: Hier betreiben 14 % ein Weblog, 35 % lesen regelmäßig Weblogs und 42 % sind Mitglied in einer Community. „Zurzeit gehen Internetnutzer meist online, um sich zu informieren oder Waren einzukaufen. Die Entertainment-Angebote des Web 2.0 werden nur eingeschränkt genutzt, bisher sind sie überwiegend bei den 16- bis 20-Jährigen wirklich gefragt. Spannend wird die Frage, ob sich das Nutzungsverhalten in anderen Altersgruppen noch ändert oder die 16- bis 20-Jährigen auch mit zunehmendem Alter die Angebote nutzen und der Gesamtmarkt mit der Folgegeneration wächst“, meint Sandra von Zabiensky, geschäftsführende Gesellschafterin von ZPR. „Erst dann zeigt sich, wie und ob Web 2.0 auch langfristig ein Erfolgsmodell ist.“

Kenntnisstand zu Web 2.0: Begrifflichkeit bei der breiten Bevölkerung noch nicht angekommen.

Nur 6 % der Befragten gaben an, den Begriff Web 2.0 überhaupt zu kennen. Zusätzlich scheint auch bei diesen 6 % Unklarheit darüber zu bestehen, was sich hinter Web 2.0 genau verbirgt. Mit der Aufgabe konfrontiert, Aussagen zu Web 2.0 als richtig oder falsch einzustufen, konnte rund ein Viertel der Befragten diese Aussagen nicht kategorisieren. So stimmten jeweils 69 % der Befragten den Aussagen „Bei Web 2.0 habe ich den Eindruck, bestimmte Programme sind auf meinen Rechner. In Wirklichkeit sind sie aber auf einem Server, zu dem ich Zugriff habe.“ sowie „Bei Web 2.0 ist die Software wichtiger als das Gerät, mit dem man ins Internet geht.“ zu. Mit 48 % befand nur annähernd jeder Zweite die Aussage „Web 2.0 bezeichnet die neue soziale und interaktive Orientierung des Internets, in dem User selbst aktiv werden.“ als richtig. „Web 2.0 ist die Bezeichnung für den neuen Internetboom.“ meinten 31 % der Befragten.

„Unsere Umfrage zeigt, dass Web 2.0 in der Gruppe der 16- bis 30-Jährigen durchaus eine Rolle spielt, die Bedeutung in der Gesamtbevölkerung aber noch sehr gering ist. Eine umfassende gesellschaftliche Veränderung in allen Altersgruppen oder ein völliger Umbruch der bisherigen Mediennutzung besteht laut unserer Umfrage zurzeit nicht“, fasst Sandra Backhaus, geschäftsführende Gesellschafterin ZPR, zusammen.
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