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Navis bekommen scharfe Konkurrenz

Handys treten in Wettbewerb zu mobilen Navigationsgeräten. Durchschnittspreis für Navis in drei Jahren um mehr als 60 Prozent gesunken.
bitkom | 07.09.2009
Berlin, 6. September 2009
Der Markt für Navigationssysteme scheint seinen Höhepunkt erreicht zu haben. Erstmals nach Jahren des Wachstums geht die Zahl der verkauften Navigationsgeräte zurück. Dieses Jahr werden 4,2 Millionen Exemplare abgesetzt, 2008 waren es 4,3 Millionen. Das teilte der Hightech-Verband BITKOM mit. „Nach den steilen Zuwächsen in den vergangenen Jahren bekommen Navigationsgeräte die Konkurrenz der Handys zu spüren“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Allein von 2006 bis 2008 sind in Deutschland mehr als 10 Millionen Navigationsgeräte verkauft worden. Einer aktuellen BITKOM-Studie zufolge verfügt bereits jeder vierte Haushalt (26 Prozent) über ein tragbares Navigationsgerät. Inzwischen werden allerdings immer mehr Handys mit GPS-Empfänger verkauft. Diese Geräte können mit einer entsprechenden Software wie vollwertige Navigationsgeräte eingesetzt werden.

Entsprechend gehen die Verkaufszahlen reiner Navigationsgeräte allmählich zurück, gleichzeitig sinken die Preise. Während ein Navi im Jahr 2006 durchschnittlich noch annähernd 400 Euro kostete, zahlen die Käufer heute im Schnitt nur noch rund 175 Euro. Einsteigermodelle gibt es bereits für unter 100 Euro. Für Interesse sorgen aber weiterhin die vielen neuen Funktionen. Moderne Navis können Musik und Videos abspielen kann oder mit DVB-T-Empfänger und elektronischem Programmführer ausgerüstet sein. So verfügen einige Modelle des Hochpreissegments über lernende Software. Sie schlägt dem Fahrer neben den Optionen kürzeste oder schnellste Strecke auch die umweltfreundlichste Variante an, auf der am wenigsten Treibstoff verbraucht wird. Mit Hilfe eines umfassenden Berichts zu Kraftstoffverbrauch und Kilometerleistung erhält der Fahrer einen Überblick darüber, wie und wo er Sprit sparen kann.

Eine weitere Neuerung, die einige High-End-Navis zur besseren Orientierung anbieten, ist die fotorealistische Darstellung. Häuser, Straßen, Fassaden, Zebrastreifen und Ampeln werden detailgetreu auf dem Display sichtbar. Allerdings ist diese Ansicht bisher lediglich für einige ausgewählte europäische Metropolen verfügbar. Manche Geräte sind auch nach dem Aussteigen aus dem Auto nützlich, denn für sie gibt es Karten für die Fußgängernavigation. Diese Karten können für 10 bis 15 Euro heruntergeladen werden. Bei der Routenplanung können die Fußgänger auch öffentliche Verkehrsmittel wie Busse und U-Bahn-Stationen berücksichtigen.

Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Erhebung des Marktforschungsinstituts GfK im Auftrag des BITKOM.

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