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Kunden profitieren von zunehmendem Preiswettbewerb

10 Jahre Liberalisierung im Telekommunikationsmarkt / Festnetz-Minutenpreis im Inland von 31 auf einen Cent gesunken
bitkom | 27.12.2007
Berlin, 27. Dezember 2007
Die Liberalisierung des Telekommunikationsmarkts vor zehn Jahren hat sich zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt. „Das ist ein sehr gelungenes Kapitel der deutschen Wirtschaftsgeschichte“, sagte Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer, Präsident des Bundesverbandes BITKOM, vor dem Jubiläum am 1. Januar 2008. Anfang 1998 wurde der Festnetz-Markt geöffnet. Von 1997 bis 2007 haben die Telekommunikationsanbieter in Deutschland ihren Umsatz um 61 Prozent auf 64,8 Milliarden Euro gesteigert. „Zu diesem Boom hat nicht nur der Mobilfunk beigetragen, sondern auch die Marktöffnung im Festnetz“, erklärt Scheer.




Mit Call-by-Call sowie neuen Anbietern mit eigenem Netz ist der Markt 1998 in Bewegung gekommen. Bereits kurz nach der Freigabe gab es über 1.000 Dienste- und Netzanbieter in Deutschland, heute sind es mehr als 2.300. „Ohne Liberalisierung hätte sich die Telekommunikation nicht annähernd so dynamisch entwickelt“, betont BITKOM-Präsident Prof. Scheer. „In diesen zehn Jahren hat die Branche die technologische Basis für den Internet-Boom gelegt.“

Die Kunden profitieren seither von vielen technologischen Innovationen und stetig sinkenden Preisen. „Ein Inlandsgespräch zur Tageszeit hat 1997 noch 31 Cent pro Minute gekostet“, vergleicht Scheer, „heute gibt es dieselbe Leistung für einen Cent.“ Noch rasanter sind die Preise bei Auslandsgesprächen im Festnetz gefallen: Inzwischen telefonieren die Deutschen mit Call-by-Call auch für einen Cent pro Minute in die USA; vor zehn Jahren lag der Preis bei 74 Cent (Quelle: Bundesnetzagentur).

„In diesem Preiswettbewerb sind die Kunden die klaren Gewinner“, kommentiert BITKOM-Präsident Prof. Scheer. Nicht allein die Konkurrenz der Anbieter sorgt für niedrige Tarife. Auch die Internet-Telefonie sowie der immer günstigere Mobilfunk setzen das Festnetz unter Preisdruck. Bei Handy- wie Festnetzgesprächen ist 2007 der Umsatz deshalb gesunken. „Zwar wurde noch nie so viel telefoniert wie heute, aber das steigende Gesprächsvolumen kann den Preisverfall derzeit nicht wettmachen“, erklärt Scheer.

Besondere Dynamik besteht bei Datendiensten. 2008 wird die Hälfte aller Haushalte über einen schnellen Internetzugang per DSL oder TV-Kabel verfügen. Der Umsatz mit Festnetz-Datendiensten steigt dieses Jahr entsprechend um sieben Prozent auf 12,4 Milliarden Euro. Für 2008 erwartet der BITKOM ein weiteres Plus von 6,5 Prozent.

„Alle Menschen müssen heute Anschluss an das digitale Zeitalter finden können“, fordert BITKOM-Präsident Prof. Scheer mit Blick auf einige ländliche Regionen, in denen Breitband-Anschlüsse derzeit nicht kostendeckend eingerichtet werden können. „Wo der DSL-Ausbau zu teuer ist, muss erlaubt sein, frei werdende TV-Frequenzen zur Breitband-Versorgung zu nutzen.“ Per Funk könnten sich die Menschen dann mit Hochgeschwindigkeit ins Internet einwählen. Die entsprechenden Infrastrukturen lassen sich sehr viel günstiger aufbauen als Kabelnetze. „Dafür brauchen wir aber die Unterstützung von Bund und Ländern“, erklärt Scheer. „Wir wünschen uns von den verantwortlichen Politikern, dass sie eine Zuteilung der nötigen Frequenzen möglichst schnell ermöglichen.“ Dies sei der Königsweg, wenn es darum gehe, die sich abzeichnende digitale Spaltung in Deutschland zu vermeiden.


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